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Speer-RaceCamp 2021 von Frauen für Frauen

Von Esther Babel
Mit dem GirlsCamp bietet Speer Racing nun auch ein spezielles Rennstreckentraining nur für Frauen an. Die Zahl von Fahrerinnen steigt stetig. SPEEDWEEK.com sprach mit der verantwortlichen Instruktorin Birgit Kohlhaas.

Bei der IDM sind junge Frauen und Mädchen schon längst eine Selbstverständlichkeit, wenn auch in überschaubarer Anzahl. Die Spanierin Ana Carrasco schrieb 2018 als Weltmeisterin in der Supersport-300-WM Geschichte. Auch bei den Trainingsveranstaltern tauchen in schöner Regelmäßigkeit Frauen auf. Jetzt bietet Trainingsveranstalter Speer ein neues Konzept an, um speziell die weibliche Klientel anzusprechen. Birgit Kohlhaas ist mit dem neuen Angebot betraut.

SPEEDWEEK.com: Was genau ist das GirlsCamp?

Birgit Kohlhaas: «Das GirlsCamp ist die neue Spielwiese bei Speer Racing für Frauen, die gerne schnell und leidenschaftlich Motorrad fahren und sich darin weiterentwickeln wollen. Dabei handelt es sich um ein mehrtägiges instruiertes Rennstreckentraining von Frauen nur für Frauen. Ähnlich unserem schon seit vielen Jahren bewährten RookieCamp werden theoretische und praktische Grundlagen für schnelles Motorradfahren vermittelt. Es gibt Theorieeinheiten, Fahrübungen und instruierte Turns auf der Rennstrecke. Auch ein 1:1-Coaching mit einer Instruktorin ist möglich.»

Was unterscheidet das GirlsCamp vom RookieCamp?

«Die Teilnehmerinnen des GirlsCamps sind in einer eigenen Box untergebracht und erhalten eine noch intensivere Unterstützung durch ihre Instruktorin sowie technischen Support, beispielsweise beim Wechseln der Reifen oder der Bremsbeläge.»

Wieso brauchen Frauen auf der Rennstrecke ein spezifisches Angebot? Inwiefern unterscheiden sich ihre Anforderungen von denen der Männer?

«Speer Racing bietet schon sehr lange Instruktionstrainings an. Inzwischen gibt es viele verschiedene Trainingsarten vom reinen Schräglagentraining bis zum 1:1-Coaching. Über alle Angebote hinweg konnten wir feststellen, dass Frauen eine andere Ansprache brauchen als Männer, um den größtmöglichen Nutzen aus ihrem Training zu ziehen. Das gelingt in gemischten Gruppen nicht so gut. Racing ist natürlich auch eine männerdominierte Sportart. Da fühlen sich Frauen oftmals unsicher, gerade wenn es um die Abläufe vor Ort geht. Das nimmt den Fokus weg vom Fahren hin zum Problem. Hier kann eine erfahrene Instruktorin als Ansprechpartnerin weiterhelfen.»

Inwiefern brauchen Frauen eine andere Ansprache?

«Frauen wünschen eine feinfühligere, empathischere Ansprache als Männer, die mitunter eher robust miteinander umgehen. Dies gilt auch für technische Zusammenhänge, für die sich Frauen durchaus interessieren, wenn ihnen der richtige Zugang vermittelt wird.»

An wen richtet sich das Angebot?

«Das Angebot richtet sich an Frauen, die schon Rennstreckenerfahrung haben und sportlich ambitioniert sind. Durch den angebotenen technischen Support ist das GirlsCamp vor allem auch für Frauen interessant, die alleine unterwegs sind.»

Auf welchen Rennstrecken wird das GirlsCamp angeboten?

«2021 bieten wir es in Brünn und Rijeka an, da diese Strecken bei den Kundinnen von Speer Racing sehr beliebt sind.»

Wie groß ist der Frauenanteil auf der Rennstrecke?

«Generell fahren immer mehr Frauen Motorrad und damit auch immer mehr auf der Rennstrecke. Schließlich kann man die meisten Sportmotorräder auf der Straße gar nicht richtig nutzen. Da ist der Weg auf die Rennstrecke nicht weit. Bei Speer Racing liegt der Frauenanteil inzwischen bei 5 bis 8 Prozent, mit steigender Tendenz. Unser Ziel ist es, diesen mittelfristig auf 10 Prozent zu erhöhen.

Du bist schon länger als Instruktorin tätig. Was hat sich in den letzten Jahren verändert?

«Früher gab es eigentlich nur Gruppen-Instruktionstrainings, in denen man dem und der Einzelnen nicht immer gerecht werden konnte. Nicht alles hilft allen. Insofern hat sich das Angebot in den letzten Jahren bei Speer Racing sehr stark ausdifferenziert, sodass jeder und jede sich passgenau das Training aussuchen kann, das den individuellen Bedürfnissen entspricht. Am besten gelingt dies natürlich im Rahmen eines 1:1-Coachings.»

Wie bist du selbst zum Motorradfahren gekommen?

«Durch einen Freund, der mir seine Honda CB 350 für eine kleine Runde durch den Wald überließ, als ich 15 Jahre alt war. Das klappte so gut und machte so viel Spaß, dass meine Leidenschaft geweckt war. Es dauerte dann gefühlt ewig, bis ich 18 war und endlich Motorradfahren durfte.»

Wer hat dich bei deiner Entwicklung unterstützt?

«Zum einen konnte ich mich durch die langjährige freundschaftliche Beziehung zu Speer Racing permanent im Rahmen der Instruktorentätigkeit weiterentwickeln, durch die Schulungen im theoretischen und praktischen Bereich und mit der Unterstützung der kompetenten Guides dort. Zum anderen sehe ich mich aber auch als Autodidaktin. Durch stetiges Üben mit hinfallen, wieder aufstehen und weitermachen und dem Vertrauen in mich und die Technik konnte ich mich weiterentwickeln.»

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