Gespann-DM & Bahnpokal: Wieso Werlte die Rennen will

SPEEDWEEK.com sprach mit Rennleiter Josef Hukelmann.

Der MSC Werlte hat in diesem Jahr mit der Durchführung der Deutschen Meisterschaft der Solisten schon ein aufwändiges Prädikatsrennen erfolgreich über die Bühne gebracht. Wie kam es dazu, dass ihr jetzt auch noch den Langbahn-Pokal und die DM der Gespanne übernehmt?

Als in Hertingen der Bahnpokal ins Wasser fiel, habe ich mich als Mitglied des Fachausschusses Bahnsport im DMSB darum gekümmert, dass der MSC Berghaupten die Sache zusätzlich zur Gespann-DM durchführen sollte. Dann mussten die leider auch dem Wettergott Tribut zollen.

Wie ging es weiter?

Ich habe in der Folge mit 18 verschiedenen Veranstaltern gesprochen, aber immer eine Absage bekommen. Es waren die unterschiedlichsten Gründe, vor allem waren es finanzielle und personelle Ressourcen, die am Ende fehlten. Ich habe dann auch in Mühldorf nachgefragt, aber die haben letztlich abgewinkt und wollten mit dem Langbahn-GP keine Zwei-Tages-Veranstaltung wagen.

Wie seid ihr in Werlte dann darauf gekommen, beide Prädikate am Ende selbst zu übernehmen?

Ja, das war irgendwie wundersam. Es war der Speedwayabend in Cloppenburg, da habe ich mit unserem Bahnmeister Wilfried Hanneken erstmals über das Thema gesprochen. Wir haben uns am anderen Tag auf unserer Bahn in Werlte getroffen und uns gefragt, ob wir das nicht machen wollen. Das wäre also eine komplett neue Veranstaltung.

Und?

Die Vorstandssitzung verlief ruhig und unaufgeregt. Wir haben alle Seiten beleuchtet und am Ende eine Kostenabschätzung vorgenommen. Alle waren dafür, das Rennen am 25. Oktober zu wagen. Im Laufe der darauffolgenden Woche lief dann eine unglaubliche Begeisterung durch unseren Ort. Innerhalb von nur knapp vier Tagen hatten wir alles fertig. Die Ausschreibungen, Genehmigungen, Gespräche mit dem Bürgermeister und dem DRK, auch alle finanziellen Dinge hatten wir schnell gedeckelt.

Ist euch der DMSB finanziell entgegengekommen?

Ja, der Prädikatszuschlag entfällt, sonst läuft alles ganz normal. Aber unser Rennen ist von den Sponsoren her abgesichert. Und das Wichtigste für mich war, dass unser Club als Ganzes das Rennen wollte und zwar im Sinne des Sports. Das macht mich sehr froh.

Das Rennen findet am Samstagnachmittag statt, nicht wie sonst unter Flutlicht.

Genau, wir fahren genau 18 Läufe, jeweils acht Vorläufe und zwei Finalläufe. Wir haben dann auch etwas mehr Zeit zum Abbau, denn am Sonntagabend muss der Hümmlingring wieder sauber und aufgeräumt sein.