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Erstaunlich: Reiterberger und Bradl kennen sich kaum

Von Ivo Schützbach
In der Superbike-WM 2017 sehen wir mit Stefan Bradl (Honda) und Markus Reiterberger (BMW) zwei deutsche Spitzenfahrer. In ihrer bisherigen Karriere liefen sie sich kaum über den Weg.

Markus Reiterberger (22) und Stefan Bradl (27) trennen gut vier Jahre, ihr Karriereverlauf könnte kaum unterschiedlicher sein.

Bradl kam über den ADAC Red Bull Rookies Cup 2003 in die IDM 125 ccm, 2007 fuhr er in der Achtelliterklasse seine erste volle WM-Saison. 2010 startete der Zahlinger in der Moto2-WM, im Jahr darauf wurde er Weltmeister und wechselte dann in die MotoGP-Klasse. Nach fünf MotoGP-Jahren (48 Mal Top-10, Zweiter in Laguna Seca 2013) unterschrieb er einen Vertrag mit dem Honda World Superbike Team und wird 2017 erstmals in der seriennahen Meisterschaft antreten.

Reiterberger kam über die Minibikes und den Red Bull Rookies Cup in den Yamaha-R6-Cup, welchen er in seinem zweiten Jahr 2010 gewann. 2011 und 2012 fuhr der Obinger Superstock-1000-Cup, die folgenden drei Jahren IDM Superbike – 2013 und 2015 wurde er Champion. Nebenher startete Reiti auch regelmäßig in der Endurance-WM. Seit 2016 steht er im Team Althea BMW in der Superbike-WM unter Vertrag, Rang 5 in Thailand 2016 ist sein bestes Ergebnis.

2017 sehen wir mit Bradl und Reiterberger nach langer Zeit mal wieder zwei deutsche Fixstarter in der Superbike-WM. Erstaunlicherweise kennen sich die beiden Bayern kaum.

Bei den Superbike-Tests Ende November 2016 in Jerez trafen sie zum ersten Mal in der gleichen Klasse aufeinander. «In Jerez hab ich ihn zweimal an der Boxenmauer gesehen, geratscht haben wir bisher aber nicht», erzählte Reiti SPEEDWEEK.com. «Unsere Wege werden sich schon noch kreuzen. Als ich Rookies-Cup fuhr, fuhr Stefan in der 125er-WM bei Kiefer, da war Ralf Waldmann dabei. Da waren wir mal im gleichen Hotel und haben ein bisschen geschwatzt, aber richtig kennen tun wir uns nicht. Seinen Vater kenne ich gut, der war oft in Obing bei Adi Stadler.»

Reiti ist bewusst, dass dieses Jahr die Augen der deutschen Fans auf das Duell zwischen ihm und Bradl gerichtet sein werden. «Dass Stefan schnell ist war vorher klar, er kommt aus MotoGP», sagte der 22-Jährige. «Mit Honda hat er ein Spitzenteam und mit Hayden einen super Teamkollegen, das wird eine harte Nuss – auch für Hayden. Bradl wird vorne dabei sein, schauen wir mal, was das neue Motorrad bringt. Dass Ten Kate einen guten Job machen wird, steht außer Frage.»

Ist es für dich wichtig, dass du der beste Deutsche bist? «Ja mai, man will immer der Beste sein», unterstreicht Reiti. «Ob das nun der Beste von Deutschland ist, oder der Beste allgemein. Momentan habe ich aber andere Herausforderung vor mir, diese müssen wir erst Mal bewältigen, um die Voraussetzungen zu schaffen, dass ich mich zu 100 Prozent auf dem Motorrad und im Team wohlfühle. Nur dann kann man gute Arbeit abliefern.»

Nach seinem schweren Sturz in Misano 2016 (zwei Wirbelbrüche) musste Reiterberger lange pausieren. Im September kehrte er auf dem Lausitzring in die Superbike-WM zurück, fand seither aber kein gutes Gefühl für seine BMW S1000RR.

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