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Nach 7 Wirbelbrüchen: Reiterberger quält die Schulter

Von Ivo Schützbach
Muss viel aushalten: Markus Reiterberger

Muss viel aushalten: Markus Reiterberger

Seit den Superbike-Testfahrten am Montag beißt Markus Reiterberger aus dem BMW-Team die Zähne zusammen. Ob seine Kraft auf Phillip Island über die ganze Renndistanz reicht, ist fraglich.

Wüsste ich es nicht, käme ich nicht auf die Idee, dass Markus Reiterberger seit Wochenbeginn Schmerzen in der linken Schulter und im Rücken plagen. Der Bayer beendete die Tests am Montag und Dienstag auf dem zwölften Platz, eine Sekunde hinter der Spitze.

Die beiden freien Trainings am Freitag schloss er als Achter ab, lediglich eine halbe Sekunde hinter dem überragenden Alvaro Bautista (Ducati) und nur 0,2 sec hinter BMW-Teamkollege Tom Sykes.

Reitis aktuelle Gesundheitsprobleme reichen weit zurück. Im Juni 2016 brach er sich bei seinem schlimmen Sturz in Misano zwei Wirbel, und bei Testfahrten in Almeria im Winter 2016 auf 2017 nach einem technischen Defekt und anschließendem Crash weitere fünf. «Die zwei Wirbel von Misano waren wirklich platt, das waren richtige Brüche», erinnerte sich der Obinger. «Davon habe ich mich komplett erholt, die sind seit der Reha besser als zuvor. Das Problem sind die fünf drüber, die Brustwirbel 3, 5, 6, 7 und 8. Das ist der Bereich, in dem sich der ganze Oberkörper dreht.»

«Vor der Saison habe ich viel im Training gemacht, gleichzeitig haben wir mit Bewegungen und Dehnungen aber auch darauf geachtet, dass mein kaputter Rücken wieder etwas flexibler wird. Seit den Wirbelbrüchen, inzwischen sieben an der Zahl, bin ich in der Bewegung relativ eingeschränkt. Das wollten wir verbessern und haben es wohl etwas übertrieben. Bevor ich nach Australien flog, bekam ich von meinem Doktor noch zwei Spritzen in den Hintern, weil ich extreme Rückenschmerzen hatte.»

Bei den Testfahrten am Montag meldete sich dann auch noch die im Dezember verletzte Schulter. «Ich habe mir damals ein Band angerissen, dann hat sich in dem Muskel unter dem Schulterblatt ein Ödem gebildet, das auf den Nerv drückt», erklärte der 24-Jährige SPEEDWEEK.com. «Seither macht mir das von der Beweglichkeit zu schaffen. Ich kann manche Bewegungen nicht machen und habe wenig Kraft in der Schulter. Im ersten Test im Dezember in Andalucia habe ich das deutlich gemerkt. Den Winter über habe ich voll trainiert, aber gleichzeitig die Schulter geschont. Ich habe nur auf die Beweglichkeit geachtet und viele Dehnübungen gemacht. Keine Kraftübungen, um das nicht noch zu verschlimmern. Das hat mir der Doktor damals gesagt, dann sollte das weggehen. Es war dann auch weg, bei den Tests in Jerez und Portimao hatte ich keine Beschwerden – bis letzten Montag.»

Reiti weiter: «Das sind zwei Arten von Schmerzen: Einmal in der Schulter und dann in meinem kaputten Rücken. Die Rückenschmerzen zwischen den Schulterblättern haben sich mit den Schmerzen durch die überanstrengte Schulter zusammengetan, daraus resultiert mein extremes Schmerzempfinden. In Phillip Island sind die Linkskurven extrem, genau da bräuchte ich die Bewegung und Kraft in der linken Schulter. Die Schulter wurde wohl überbelastet.»

Der BMW-Pilot geht seit Montag nach jeder Session in die Clinica Mobile und lässt sich dort behandeln und massieren. Mittwoch und Donnerstag nützte er, um bestmöglich zu entspannen.

«Wenn ich zuhause bin, muss ich ein MRT machen lassen und schauen, wie wir das weiter behandeln», schilderte Reiti. «Im Moment kann ich nichts anderes machen als Schmerzmittel zu nehmen. Längerfristig müssen wir eine Lösung finden. Ich hatte das Thema bereits abgehakt, mir ging es gut. In Australien hat es mich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, wir waren alle überrascht. Nach dem Training am Dienstag war es wirklich schlimm mit den Schmerzen, beim Fahren konnte ich das irgendwie ausblenden. Von schnellen Rundenzeiten hält mich das nicht ab. Höchstens die mangelnde Kraft könnte zum Problem werden.»

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