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Biel Roda (Kawasaki): «So lang du genügend Geld hast»

Von Ivo Schützbach
«Den großen Unterschied machen heute das Management, die Fahrer und die Angestellten aus», meint Biel Roda, einer der drei Eigentümer des Kawasaki-Werksteams in der Superbike-WM.

Biel Roda, seinem Bruder Guim Roda sowie Cousin Alvar Garriga gehört Provec Racing, die Firma hinter dem Kawasaki-Werksteam, das 2019 auf Weltmeister Jonathan Rea und Leon Haslam setzt und den fünften Titel in Folge in der Superbike-WM anstrebt.

Bei Provec geht es gediegener zu, als in vielen anderen Teams. Die Katalanen aus einem Vorort von Barcelona setzen ihr Budget sehr bedacht ein, es gibt kaum Fluktuation im Team. Alle stehen mit beiden Beinen auf dem Boden, keine Spur von Arroganz. Niemand käme auf die Idee, dass Provec seit 2012 das mit Abstand erfolgreichste Team der Superbike-WM ist, hört er einen der Verantwortlichen reden.

2012 verlor Tom Sykes den WM-Titel um einen halben Punkt an Max Biaggi und Aprilia, im Jahr darauf wurde der Engländer Champion. 2014 fehlten Sykes sechs Punkte gegen Sylvain Guintoli auf Aprilia. Seit 2015 gewann Kawasaki mit Johnny Rea vier Titel in Folge, außerdem die letzten elf Rennen.

Auch wenn Ducati mit Alvaro Bautista in Australien alle drei Rennen des WM-Auftakts gewann, bleiben Kawasaki und Rea die Favoriten für 2019. Bei den ersten Rennen in Australien und Thailand herrschen durch den speziellen Streckencharakter auf Phillip Island und die außergewöhnliche Hitze in Buriram stets andere Gesetze.

SPEEDWEEK.com sprach mit Biel Roda, bei Provec Racing für das Marketing zuständig, über einige Hintergründe.

Biel, seit 2017 muss jeder Hersteller seinen Privatteams Kitparts wie die Elektronik oder die Schwinge zur Verfügung stellen. Wie handhabt ihr das logistisch?

Viele Teile kommen von Zulieferern, andere von Kawasaki Japan. Wir helfen beim Import, einige Teile laufen über uns, andere über Kawasaki Motor Europe. So werden sie dann an die Teams verteilt.

Theoretisch kann jedes Kawasaki-Privatteam heute das identische Motorrad wie das Werksteam haben?

So lange du genügend Geld hast, ja. Den großen Unterschied machen heute das Management, die Fahrer und die Angestellten aus.

Mein Bruder Guim hat die Gabe, jeden zu Höchstleistungen anzutreiben. Jeder, der in unser Team kommt, macht einen Schritt nach vorne.

Wir haben für unsere Fahrer einen großen Ärztestab im Hintergrund. Sie kümmern sich darum, wie unsere Piloten essen, schlafen, wie sie unter Stress reagieren und trainieren.

40 Prozent macht im Rennsport das Motorrad aus, 60 Prozent der Fahrer. Mit Fahrern muss man arbeiten, nicht nur technisch. Man muss alles unternehmen, damit sie schneller werden. Ich glaube, das unterscheidet uns von anderen Teams. Ein Team richtig zu führen, ist sehr komplex.

Ihr seid das erfolgreichste Team der letzten sieben Jahre, habt aber eine verhältnismäßig kleine Hospitality. Steckt ihr euer Geld lieber ins Personal und die Entwicklung der Motorräder?

Es ist eher so, dass wir eine sehr effektive Hospitality haben. Wir haben in unserer Hospitality das Team von den Gästen getrennt, was wir für sehr wichtig halten. Wir können mit drei Leuten guten Service bieten, andere Teams brauchen sechs oder sieben Leute. Wir brauchen vier Stunden, um unsere Hospitality aufzubauen, die anderen brauchen zwei oder drei Tage. Bei uns funktioniert alles sehr effizient. Wir haben eine Klimaanlage in unserer Hospitality, bei uns herrscht immer eine angenehme Temperatur, egal wie warm oder kalt es draußen ist. Das hat sonst kaum jemand.

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