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Moriwaki Honda: Außer anderen Fußrasten nichts Neues

Von Ivo Schützbach
«Wir loten die Grenzen aus und arbeiten mit dem, was wir haben», formuliert Werksfahrer Leon Camier verklausuliert, dass es bei Honda in der Superbike-WM keine Neuerungen gibt.

Unterhält man sich mit Ronald ten Kate, dessen Team nach jahrzehntelanger Zusammenarbeit mit Honda letzten Herbst abserviert wurde, und das sich für die Superbike-WM 2019 mit Yamaha verbündet hat, kann der Niederländer eine gewisse Schadenfreude nicht verbergen. Seitdem sich die Honda Racing Corporation (HRC) selbst um das Werksteam kümmert, wurden die Ergebnisse nicht besser, sondern schlechter. Top-10-Plätze liegen momentan außer Reichweichte.

«Wenn ich höre, dass sich Honda damit herausredet, dass dies ein neues Team, ein neues Motorrad und eine neue Meisterschaft ist, dann mache ich mir schon meine Gedanken», so ten Kate. «Niemand auf der Welt kennt dieses Motorrad so gut wie Honda, sie sind damit in Suzuka schon 100 Millionen Runden gefahren.»

«Die Realität und Wahrheit ist, dass unser jetziges Motorrad in einer anderen Meisterschaft und auf Bridgestone-Reifen entwickelt wurde», erklärte Werksfahrer Leon Camier SPEEDWEEK.com. «Und wir können nicht viel am Motorrad ändern, um in die Richtung zu gehen, die wir für die Pirelli-Reifen bräuchten. Wir können momentan nur mit dem Radstand, der Übersetzung, der Höhe des Bikes und den Federelementen spielen, unsere Möglichkeiten sind aufgrund des Chassis’ sehr beschränkt. Unser heutiges Motorrad ist identisch mit jenem, das wir beim ersten Test gefahren sind. Für Aragon bekamen wir neue Fußrasten, das war’s. Wir loten die Grenzen aus und arbeiten mit dem, was wir haben.»

Wäre es für Honda nicht zielführender gewesen mit dem letztjährigen Ten-Kate-Bike zu beginnen, das für die Superbike-WM entwickelt wurde, anstatt mit dem Bike vom Langstreckenrennen in Suzuka bei Null zu beginnen? «Schwierig zu sagen», grübelte Camier. «Sicher könnte viel vom letztjährigen Motorrad gelernt werden. Gleichzeitig ist es aber so, dass wir jetzt eben ein anderes Motorrad haben. Das Team muss verstehen, wie dieses Bike funktioniert und in welche Richtung sie müssen, damit es zu den Pirelli-Reifen passt. Dieses Motorrad ist wirklich grundlegend anders.»

Honda dürfte bereits für den Event in Assen am kommenden Wochenende eine Motorausbaustufe bringen, wann diese wirklich kommt, verschweigen die HRC-Manager.

«Ich weiß, dass wir neue Teile bekommen, aber nicht für wann», hielt Camier fest. «Bezüglich eines neuen Motors wurde mir nichts gesagt. Ich hoffe, dass wir eine höhere Maximaldrehzahl erhalten, dieser Motor kann deutlich höher drehen, als er bislang durfte.»

Würden euch zusätzliche 250 Umdrehungen helfen? «Nein, die machen in der Rundenzeit null Unterschied», unterstrich der 32-Jährige. «Wir bräuchten mehr. Diese Entscheidungen treffen aber die Macher der Meisterschaft.»

Was Honda neben einem neuen Motor helfen würde, sind Chassis-Updates. Diesbezüglich ist reglementsbedingt aber nur sehr wenig erlaubt. An jedem modernen Superbike lassen sich zahlreiche Dinge am serienmäßigen Chassis einstellen, die Basis der aktuellen Fireblade reicht ins Jahr 2008 zurück, derartige Features hat sie nicht. Ein grundsätzliches Problem.

Für die Rennen in Assen sind deshalb keine Wunder zu erwarten, auch wenn Camier sagt: «Ich habe gute Erinnerungen an Assen, dort eroberte ich 2010 in der Superbike-WM als Dritter in Lauf 1 meinen ersten Podestplatz. Eine schnelle und flüssige Strecke, sie hat von allem etwas. Wir wissen, dass viel Arbeit vor uns liegt. Wir werden versuchen, mit der Abstimmung Fortschritte zu erzielen und den Rückstand zur Spitze zu verringern.»

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