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Aprilia bekommt keine Mehrheit: 1000 ccm reichen!

Von Ivo Schützbach
WM-Promoter Dorna möchte möglichst viele Hersteller in der Superbike-WM haben und hat die Marktentwicklung deshalb genau im Auge. Die von Aprilia angeregten 1100 ccm Hubraum setzen eine neue Balance-Regel voraus.

Aprilia ging seinen Vorstoß bezüglich der Hubraumerhöhung für die Superbike-WM von 1000 auf 1100 ccm sehr zurückhaltend an. Erst präsentierten die Italiener diese Idee WM-Promoter Dorna, dann dem Motorrad-Weltverband FIM.

Doch bevor in der Superbike Commission, die sich aus Vertretern der Dorna, FIM und dem Herstellerbündnis MSMA zusammensetzt, über so eine drastische, technische Regeländerung gesprochen werden kann, müssen sich vorab die Hersteller einigen.

2020 sehen wir erstmals in der Geschichte der Superbike-WM alle Motorräder mit der gleichen Anzahl Zylinder und identischem Hubraum. Jahrelange Diskussionen sind damit hinfällig, auch wenn es nach wie vor eine Balance-Regel gibt. Jeder Hersteller hat eine vorgegebene Maximaldrehzahl, die Regel bestimmt außerdem, wessen Motorenentwicklung eingefroren wird und wer bestimmte Teile im Lauf der Saison aufrüsten darf.

Aber zumindest der motorische Ausgangspunkt ist der gleiche.

«Bislang gibt es keinen offiziellen Antrag von Aprilia zum Thema 1100 ccm», erzählte Andrea Dosoli, der als Vertreter von Yamaha an den Sitzungen der MSMA teilnimmt. «Unsere Gespräche diesbezüglich dienen also nur dazu, untereinander die Standpunkte auszutauschen – das ist ein heikles Thema.»

Heikel deshalb, weil es momentan nur Aprilia betrifft und jeder den Hersteller aus Noale gerne in der Meisterschaft zurück hätte. Knifflig ist es auch, weil Ducati extra die V4R mit 998 ccm gebaut und homologiert hat, um an der Superbike-WM teilnehmen zu dürfen, weil die Standardversion V4 über 1103 ccm verfügt.

«Es war interessant zu sehen, dass sich auch der Hersteller mit beiden Hubraumversionen für 1000 ccm ausgesprochen hat», hielt Dosoli im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Sollte eine Hubraumerhöhung kommen, dann braucht es eine sehr gute Balance-Regel. Es gibt eine solche Regel in der 300er-Klasse, wir sehen aber, dass es je nach Rennstrecke Vorteile für unterschiedliche Hersteller gibt. Dieses Thema müssen wir langfristig sehen, sollte sich der Markt dahingehend entwickeln, dass es mehr passende Motorräder mit höherem Hubraum gibt.»

Dann werden die endlosen Diskussionen aus der Vergangenheit aber wieder aufflammen. «Deshalb möchte die Mehrheit der Hersteller mit den jetzigen Regeln weitermachen», unterstrich Dosoli.

Stellt Aprilia den Antrag auf Hubraumerhöhung innerhalb der MSMA offiziell, und wird dieser von den anderen Herstellern abgelehnt, dann ist er vorläufig vom Tisch. Mindestens 2021 wird es in der Superbike-WM mit maximal 1000 ccm für Vierzylinder-Motoren weitergehen.

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