Johnny Rea mit Ducati: Die Sensation nimmt Gestalt an

Jonathan Rea zieht es auf eine Ducati
Es hat noch keiner laut ausgesprochen, aber die Zusammenarbeit zwischen Yamaha und Jonathan Rea wird nach dieser Saison enden.
Yamaha ist enttäuscht, weil der sechsfache Champion 2024 und 2025 nicht einmal annähernd in die Fußstapfen seines Vorgängers Toprak Razgatlioglu treten konnte.
Und Rea prangert an, dass er kein siegfähiges Motorrad hat. Ein Argument, das der Blick auf den WM-Stand unterstreicht: Andrea Locatelli liegt als bester Yamaha-Fahrer auf Gesamtrang 5 und schaffte es in den 21 Rennen vor Balaton am kommenden Wochenende nur viermal aufs Podium. Im zweiten Hauptrennen in Assen feierte er zwar seinen ersten Sieg in der Superbike-WM, hat diesen aber dem Ausfall von Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) zu verdanken.
Natürlich fiel der Name von Jonathan Rea bei jeglichen Diskussionen über Neubesetzungen in den Werksteams von Honda und BMW, mit 119 Siegen und 264 Podestplätzen ist der Nordire in dieser Weltmeisterschaft unerreicht.
Aber für Rea ist schon länger klar: Ihm geht es in erster Linie darum, auf einem siegfähigen Motorrad zu sitzen. In anderen Worten: Er wünscht sich eine Ducati.
Im Aruba-Werksteam ist er abgeblitzt, es hätte aus Ducati-Sicht keinen Sinn gemacht, den 40-jährigen Bautista durch den nur zwei Jahre jüngeren Rea zu ersetzen. Der Hersteller aus Borgo Panigale wünscht sich einen aufstrebenden jungen Fahrer an der Seite von Vizeweltmeister Nicolo Bulega, der als dessen Nachfolger aufgebaut wird, wenn der Italiener 2027 in die MotoGP wechselt.
Die Idee, Rea auf ein zweites Motorrad im Team Marc VDS zu setzen, ist für 2026 nicht realisierbar. Go Eleven wäre nur in Frage gekommen, wenn Hauptsponsor Pata sich für Johnny stark gemacht hätte. Bei Motocorsa hat Ryan Vickers einen Vertrag für nächstes Jahr; und das deutsche Team MGM Bonovo wird laut Aussage des Teamchefs dann nicht mehr dabei sein.
In den vergangenen Tagen hat sich eine Entwicklung ergeben, die für Rea interessant ist und Hoffnung auf seinen Verbleib macht. Danilo Petrucci wird dieses Wochenende einen Werksvertrag mit BMW unterschreiben und Nachfolger von Toprak Razgatlioglu.
Petruccis Team Barni Spark Ducati plant trotzdem mit zwei Fahrern und sucht den bestmöglichen Nachfolger für den aktuellen WM-Dritten, hat aber nur ein überschaubares Budget zur Verfügung.
Andrea Iannone wird sich Barni nicht in die Box holen, und für den zweifachen Champion Alvaro Bautista ist der Schritt in ein Ducati-Privatteam nicht reizvoll.
Die Voraussetzungen für Rea sind anders – er will sich selbst etwas beweisen. Zahlreiche Experten sind der Meinung, dass Rea in der WM immer noch um die Top-3 kämpfen kann, wenn er auf dem richtigen Bike sitzt.
Wird der Rekordweltmeister für das gleiche Gehalt wie Petrucci bei Barni andocken, bekommt er ein solches Motorrad. Fährt er mit der neuen Ducati Panigale V4R keine Erfolge ein, ist seine Karriere beendet. Beschreitet er diesen Weg nicht, ist er bereits nach der laufenden Saison am gleichen Punkt angelangt. Johnny kann mit diesem Schritt also nur gewinnen.
Im Barni-Team ist zu hören: Ist Petrucci nicht verfügbar, ist Johnny Rea erste Wahl.