Bautista: «Habe mich sehr für neue Honda eingesetzt»

Von Ivo Schützbach
Honda hat zahlreiche Änderungen für die Fireblade in Arbeit, welche deren Schlagkraft in der Superbike-WM verbessern sollen. Laut Teammanager Leon Camier kommen diese aber erst für 2022.

Seit dem vierten Saisonevent in Donington Park Anfang Juli dürfte Honda ein Motor-Upgrade bringen und sämtliche Teile aus der Liste der Konzessionsteile verbauen. Doch der Motor der CBR1000RR-R ist nicht die Schwachstelle – die Fahrer machen das Chassis der Honda für die anhaltenden Misserfolge verantwortlich.

Bei den Testfahrten in Barcelona kamen Mitte August zahlreiche Neuerungen zum Einsatz. Es wird vermutet, dass damals auch ein anderes Chassis probiert wurde. «Die neuen Teile werden wir frühestens zum Saisonende bringen, eher für 2022», so HRC-Teammanager Leon Camier.

Nach der Saison 2019 lockte Honda den damals 16-fachen Sieger Alvaro Bautista von Ducati weg, ein kolportiertes Jahresgehalt von einer Million Euro versüßte den Wechsel. Doch bereits bei den ersten Tests im Winter von 2019 auf 2020 merkte der Spanier, dass die Triple-R fundamentale und – wie sich herausstellte – unlösbare Probleme hat.

Nach zwei erfolglosen Jahren mit Honda kehrt Bautista für 2022 zu Ducati zurück.

«Wir haben auf jeder Rennstrecke mehr oder weniger dieselben Probleme», erzählte der Vizeweltmeister von 2019 SPEEDWEEK.com im persönlichen Gespräch. «Das Bike ist schwierig zu verzögern, lässt sich schlecht einlenken und hat zu wenig Grip am Hinterrad. Wenn wir in dieser Meisterschaft die Steifigkeit des Rahmens oder die Geometrie ändern dürften, wie das in MotoGP der Fall ist, dann würden wir unsere Ziele schneller erreichen. So etwas lässt sich aber nicht berechnen. In dieser Rennserie und mit diesen Reifen glaube ich, dass uns ein anderes Chassis sehr helfen würde. Dafür muss Honda aber ein neues Modell bringen.»

Es müsste kein grundsätzlich neues Motorrad sein, es braucht aber ein neues Homologationsmodell für die Superbike-WM. Voraussetzung dafür ist, dass mindestens 500 Stück gebaut werden und die Maschine in Serie maximal 40.000 Euro kostet.

«Vor allem die Geometrie muss geändert werden», unterstrich Bautista. «Auch die Steifigkeit des Rahmens ist ein Problem. Es kann aber sein, dass wenn man die Reifen besser zum Arbeiten bekommt, sich die Steifigkeit nicht mehr so stark auswirkt, wie das jetzt der Fall ist. Unsere jetzige Abstimmung ist das Beste, was wir für dieses Motorrad in all den Rennen und Tests herausgefunden haben. Am Ende ist das Bike aber sehr schwierig zu fahren. Ich muss es zu allem zwingen – und es zwingt mich Dinge anders zu tun, als ich sie tun will. Am Ende kommt das dabei heraus, was wir die letzten beiden Jahre gesehen haben. Ich habe mich bei Honda sehr für ein neues Modell eingesetzt.»

Seit Jahren fährt Honda in der Superbike-WM hinterher, daran hat auch die aktuelle Fireblade nichts geändert, mit der erst ein Podestplatz errungen wurde – von Alvaro Bautista am 30. August 2020 in Aragon. Den letzten Sieg eroberte Nicky Hayden am 15. Mai 2016 im Regen von Sepang, seit dem 6. Juli 2014 (Johnny Rea in Portimao) triumphierte Honda nicht mehr im Trockenen. Und seit James Toseland 2007 hat der größte Motorrad-Hersteller die Weltmeisterschaft nicht mehr gewonnen.

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