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Laufen Kawasaki jetzt auch noch die Kundenteams weg?

Von Kay Hettich
Manuel Puccetti: Stampft er sein Superbike-Team ein?

Manuel Puccetti: Stampft er sein Superbike-Team ein?

Die Kawasaki-Flaute in der Superbike-WM ist dramatisch und trifft die Kundenteams noch härter als das Werksteam. Es gibt Teamchefs, die ihr Engagement in der Top-Kategorie offen infrage stellen.

Noch kein Sieg, erst sechs Top-3-Ergebnisse in 18 Rennen und mit drei Rennstürzen WM-Sechster – die Rede ist nicht von einem x-beliebigen Rennfahrer, sondern vom sechsfachen Superbike-Rekordweltmeister und 118-fachen Sieger Jonathan Rea. Die Saison 2023 droht sogar schlechter zu werden, als sein letztes Jahr mit Honda, als der Nordire 2014 mit vier Siegen WM-Dritter wurde.

Wenn selbst das Werksteam mit dem erfolgreichsten Superbike-Piloten mit der ZX-10RR auf verlorenem Posten steht, wie soll es dann den Kundenteams ergehen? Die Antwort liefert die Teamwertung bei Saisonhalbzeit: Die langjährigen Kawasaki-Teams Pedercini und Puccetti bilden mit jeweils einem mageren WM-Punkte das unterste Ende der Wertung, selbst Petronas MIE Honda hat bereits acht Zähler eingefahren. Wobei das eigentliche Schlusslicht das spanische Team Orelac ist, das noch keinen einzigen WM-Punkt eingefahren hat.

Besonders bitter ist die anhaltende Erfolglosigkeit für Manuel Puccetti, Teamchef des gleichnamigen Superbike-Teams. 2019 feierte er mit Toprak Razgatlioglu zwei Siege, 13 Podestplätze und war Fünfter der Teamwertung. Heute befindet er sich im Nichts.

«Kawasaki macht eine schwierige Zeit durch und die Situation im Hinblick der Ergebnisse ist kritisch. Rea fährt über sein Limit hinaus, aber auch das reicht nicht. Für 2024 benötigen wir einen Wendepunkt und darüber habe ich mit dem Top-Management von Kawasaki gesprochen», verriet der 46-Jährige bei GPOne. «Mit Toprak waren wir in der Lage, Rennen zu gewinnen. Heute sind wir weit von einer Top-10-Platzierung entfernt. Sicher möchte ich mit Kawasaki weitermachen, aber so wie es ist, macht es keinen Spaß und ich habe nicht vor, mein Engagement in der Superbike-Kategorie fortzusetzen. Ich mache weiter, konzentriere mich aber lieber auf die Supersport-WM.»

Allerdings gab der Italiener kürzlich auch zu, dass er die aktuelle Kawasaki ZX-6R mit 636 ccm in der Supersport-WM gegen die Motorräder der Next-Generation-Fraktion ebenfalls für nicht konkurrenzfähig einschätzt.

Dazu kommt das fahrerische Dilemma von Puccetti Kawasaki: Supersport-Aushängeschild Can Öncü ist bis auf Weiteres verletzt und Superbike-Hoffnungsträger Tom Sykes löste seinen Vertrag nach Barcelona auf. Die derzeitigen Piloten Lucas Mahias und Tito Rabat sind Notlösungen.

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