Jubiläum in Pocking: Valentin Grobauer auf dem Podest
Valentin Grobauer schlug als Einziger den Sieger
Seit 70 Jahren gibt es das Rottalstadion in Pocking, dieses Jubiläum wurde mit einem international besetzten Rennen am 15. August gefeiert. Nach Ende des 2. Weltkriegs fanden sich freiwillige Helfer, die in eine gemeindliche Kiesgrube eine Rennbahn bauten. Da die Zeiten nach Kriegsende schwierig waren, löste sich der Club zunächst wieder auf und gründete sich 1962 erneut. Im Juni 1962 fand dann wieder ein Sandbahnrennen in Pocking statt und 10.000 Zuschauer wohnten dem Sieg von Alfred Aberl bei. 1974 wurde nach dem traditionellen Osterrennen mit dem Umbau der Langbahn in eine Speedwaybahn begonnen, die 1975 mit einem Länderkampf, einer weiteren Pockinger Tradition, eingeweiht wurde. Auf dem Pockinger Speedwayoval wurden mehrere bedeutende Prädikate wie Kontinentalfinals, ein Best-Pairs-WM-Finale, zwei Speedway-Grand-Prix und als Highlight das Speedway-WM-Finale 1993 ausgetragen.
Zum Jubiläumsrennen waren zahlreiche Helden der vergangenen Tage gekommen, allen voran mit Sam Ermolenko, Hans Nielsen und Chris Louis die Top-3 des WM-Finals 1993 und auch Deutschlands einziger Speedway-Weltmeister Egon Müller. Die Legenden des Sports sahen ein international besetztes Rennen, in dem Andzejs Lebedevs das Maß der Dinge war. Der Lette schloss die Vorläufe mit Maximum ab und unterlag nur im Halbfinale Lokalmatador Valentin Grobauer. Lebedevs kam ins Finale und gewann dieses vor dem Dänen Andreas Lyager und Grobauer.
«Das bedeutet mit sehr viel, vor Fans, Freunden und Sponsoren in so einem Rennen aufs Podium zu fahren», so Grobauer, der nur unweit der Rennbahn aufgewachsen ist und dessen Laufbahn fest mit ihr verbunden ist. «Der Renntag hat mächtig Spaß gemacht, auch wenn wir zwischendurch Probleme mit der Übersetzung hatten, die wir dann aber in den Griff bekommen haben.»
Als zweitbester Deutscher fuhr Martin Smolinski in den Vorläufen zehn Punkte ein, scheiterte aber im Halbfinale. Dennoch zeigte sich der Bayer vom Rennen begeistert und zollte seinem Landsmann Respekt. «Es war eine schöne Veranstaltung mit einem guten Fahrerfeld», so das Fazit des 38-Jährigen. «In den Vorläufen habe ich leider keinen Sieg erfahren und dann für das Halbfinale mit dem blauen Startplatz etwas taktiert. Ich kam dann auch kurzzeitig auf Platz 2 vor, bis mir Jan Kvech außen vorbeigefahren ist. Ich wäre natürlich gerne ins Finale gefahren, aber es war cool, dass wir mit Valentin Grobauer einen Deutschen im Finale und auf dem Podium hatten.»
Ergebnisse Speedway Pocking/D:
1. Andzejs Lebedevs (LV), 15 Vorlaufpunkte
2. Andreas Lyager (DK), 13
3. Valentin Grobauer (D), 10
4. Jan Kvech (CZ), 12
5. Jakub Jamrog (PL), 10
6. Martin Smolinski (D), 10
7. Eduard Krcmar (CZ), 8
8. Mateusz Szczepaniak (PL), 7
9. Nick Skorja (SLO), 6
10. Sam Jensen (DK), 6
11. Daniel Gappmaier (A), 5
12. Wiktor Lampart (PL), 5
13. Josef Franc (CZ), 4
14. Sandro Wassermann (D), 4
15. Jack Smith (GB), 3
16. Adrian Gala (PL), 2
17. Celina Liebmann (D), 1
Halbfinale 1: 1. Valentin Grobauer, 2. Andzejs Lebedevs, 3. Jakub Jamrog, 4. Eduard Krcmar
Halbfinale 2: 1. Andreas Lyager, 2. Jan Kvech, 3. Martin Smolinski, 4. Matuesz Szczepaniak
Finale: 1. Andzejs Lebedevs, 2. Andreas Lyager, 3. Valentin Grobauer, 4. Jan Kvech