Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Bundesliga-Finale: Wikinger entmachten die Devils

Von Michael Schubert
Fünf Jahre in Folge konnten die Landshut Devils die Speedway-Bundesliga gewinnen. Den Wikingern aus Brokstedt gelang es nun, den Rekordchampion zu entmachten.

Nach 17 Jahren gewann Brokstedt den langersehnten Titel in der Speedway-Bundesliga und sorgte in einem packenden Finale vor rund 4000 Zuschauern auf dem heimischen Holsteinring für Furore.

Mit der schweren Hypothek eines Sieben-Punkte-Rückstands, das erste Finalrennen hatten die Brokstedter zwei Tage zuvor in Landshut gegen die Devils vom AC Landshut mit 43:50 verloren, setzte das Team von Beginn an auf eine geschlossene Mannschaftsleistung. Dabei musste Teammanagerin Sabrina Harms die Zusammenstellung ihrer Equipe kurzfristig überarbeiten, konnte der Däne Peter Kildemand doch nach seinem Unfall in Landshut nicht für Brokstedt starten. Mit Robert Miskowiak (Polen) konnte Harms jedoch einen Ersatzfahrer verpflichten, der letztlich mit seinen 13 Punkten zu einem Garant für den Titelgewinn werden sollte.

Nach vier deutlichen Laufsiegen zum Auftakt setzten die Wikinger gegen Landshut bereits früh ein deutliches Zeichen. Als der ACL im sechsten Lauf den deutschen Grand-Prix-Fahrer Martin Smolinski mit der Joker-Rolle ausstattete und dieser für seinen Laufsieg ganze sechs Zähler kassierte, keimte zwar noch einmal Hoffnung bei den Gästen auf, doch ließen sich die Gastgeber nicht aus der Ruhe bringen und setzten die eingeschlagene Marschroute weiter fort.

Scheinbar elektrisiert durch die Kulisse, die Fans in Brokstedt sorgten für eine perfekte Stimmung, die an die goldenen Zeiten des Bahnsports in den 1980er-Jahren erinnerten, fuhren die Schleswig-Holsteiner Punkt um Punkt ein und nährten im Verlauf des Rennens, welches auf einer bestens präparierten Bahn stattfand, die Hoffnung auf den Titelgewinn.

Im vorletzten Lauf sorgten Robert Miskowiak und Tobias Kroner mit einem 4:2-Erfolg für die Entscheidung. Am Ende wurde mit dem 53:40-Heimsieg nicht nur der Rückstand aus dem ersten Finale aufgeholt, sondern auch der Deutsche Meistertitel unter Dach und Fach gebracht.

MSC-Mannschaftskapitän Tobias Kroner: «Bei uns hat alles gepasst. Wir hatten uns viel vorgenommen und haben unser Ziel letztlich erreicht.» Kroner dankte nach der viel umjubelten Siegerehrung allen Verantwortlichen für die Arbeit, die in den letzten Jahren beim MSC geleistet wurde und die letztlich mit dem Titelgewinn 2014 belohnt wurde.

Einen besonderen Erfolg bedeutet der Brokstedter Titelgewinn für Matthias Kröger. Der 45-jährige Brokstedter Dauerbrenner zählte bereits 1997 zum Meisterteam des MSC, das damals in Güstrow den Wettbewerb im Deutschen Speedway-Oberhaus für sich entscheiden konnte. Kröger: «Für mich ist dieser Titel etwas ganz Besonderes. Zweimal Deutscher Meister mit demselben Verein in einem Abstand von 17 Jahren, das schaffen wohl nicht so viele Sportler!»

Zu den ersten Gratulanten des Meisterteams zählte Jan Härtel, Teammanager des AC Landshut, der von einem verdienten Meisterschaftsgewinn der Brokstedter Stahlschuhartisten sprach. «Wir haben fünf Mal den Meistertitel in Folge gewonnen – vielleicht wurde es einfach Zeit für eine Ablösung. Für uns hat dieses Ergebnis auch etwas Gutes. Im kommenden Jahr können wir für unser Heimrennen gegen Brokstedt damit werben, dass wir den Deutschen Meister empfangen!»

Ergebnisse Speedway-Bundesliga, Finale 2, Brokstedt:

1. Brokstedt Wikinger, 53 Punkte: Robert Miskowiak 13, Joonas Kylmäkorpi 15, Matthias Kröger 3, Tobias Kroner 11, Kai Huckenbeck 11.

2. Landshut Devils, 40 Punkte: Martin Smolinski 17, Andrejs Lebedevs 8, Erik Riss 11, Mark Riss 1, René Deddens 3.

Ergebnis aus Hin- und Rückkampf
1. Brokstedt 96 Punkte
2. Landshut 90

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