KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Happy Birthday – Hans-Joachim Stuck wird 65

Von Oliver Müller
Hans-Joachim Stuck mit seinem bekannten Helm-Design

Hans-Joachim Stuck mit seinem bekannten Helm-Design

Wie doch die Zeit vergeht. Motorsport-Legende Hans-Joachim Stuck feiert heute seinen 65. Geburtstag. SPEEDWEEK.com gratuliert und blickt zurück auf wichtige Stationen seiner grossartigen Motorsport-Karriere.

Er ist einer der ganz Grossen des Motorsports: Am heutigen 1. Januar vor 65 Jahren wurde Hans-Joachim Stuck in Garmisch-Patenkirchen geboren. 'Strietzel', wie er oft gerufen wird, wurde das Rennbenzin quasi schon in die Wiege gelegt. Denn schon sein Vater Hans war viele Jahre als Rennfahrer aktiv und vor allem durch seine Zeit bei der Auto Union in den 1930er Jahren bekannt. Und genauso wie der Vater schaffte es Stuck Junior durch sein aussergewöhnliches Fahrkönnen zu Weltruhm.

Vor allem im Sportwagen war er einer der Besten überhaupt. Schon im Jahre 1970 (und somit bei der ersten Auflage überhaupt) gewann er zusammen mit Clemens Schickentanz das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in einem BMW 2002. Zwei weitere Siege beim legendären Eifel-Marathon sollten in den Jahren 1998 und 2004 folgen - jeweils auch auf Fahrzeugen des bayrischen Herstellers mit dem Propeller im Logo. Insgesamt bestritt Stuck ganze 20 Mal die Hatz zweimal rund um die Uhr durch die Grüne Hölle.

Aber auch bei einem anderen Langstrecken-Klassiker trug sich Hans-Joachim Stuck in die Siegerliste ein: Auf dem wunderschönen Rothmans-Porsche 962C holte er 1986 und 1987 den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Die 1980er Jahre gelten insgesamt als Stucks Prunk-Zeit im Motorsport und sind eng mit der Marke Porsche verbunden, wo er von 1985 bis 1988 Werksfahrer war. Gleich in seiner ersten Saison beim Zuffenhausener Hersteller sicherte er sich im Porsche 956 den Sportwagen-Fahrer-Weltmeister-Titel. In diese Zeit fallen auch seine beiden Porsche-Siege bei den 12 Stunden von Sebring (1986 und 1988 - sein erster Erfolg beim Rennen in Zentral-Florida gelang bereits 1975 auf BMW).

Schon während der Saison 1988 wechselte Stuck zu Audi und gab für die Ingolstädter in den USA Gas. Im Audi 200 quattro gewann er vier Rennen in der Trans-Am-Serie. Noch besser lief es dann im Folgejahr 1989, wo er im bis zu 720 PS starken Audi 90 quattro zu sieben Rennsiegen in der IMSA-GTO-Serie fuhr. Bis 1992 folge ein Zwischenstopp in der Tourenwagen-Szene, der ebenfalls von Erfolg gekrönt war. Denn 1990 holte er im Audi V8 quattro den DTM-Titel. Zwar fuhr Stuck auch 1996 für Opel nochmals in der DTM, doch zu der Zeit hatte er sich schon längst wieder in Richtung Sportwagen orientiert. In den Jahren 1996 und 1997 war er dann im Porsche 911 GT1 in der FIA GT und in Le Mans unterwegs, bevor er für die Saison 1998 wieder zurück zu BMW wechselte. Im von Williams konstruierten BMW V12 LM fuhr er im selben Jahr sein letztes 24-Stunden-Rennen von Le Mans, das er jedoch mit einem Radlagerschaden vorzeitig beenden musste.

Nicht zu vergessen ist natürlich auch die Zeit in der Formel 1. Für March, Brabham, Shadow und ATS nahm Stuck an insgesamt 74 Grand Prix teil und holte 29 WM-Punkte. Obwohl er es sogar zweimal auf das Podium schaffte (1977 in Hockenheim und Zeltweg), war er in der Königsklasse meist mit unterlegenem Material unterwegs. In der Zeit im Formelsport (genauer gesagt 1972) entwickelte Stuck auch sein weit über die Motorsport-Grenzen hinaus bekanntes blaues Helm-Design mit den markanten, weissen Sternen.

Bis ins Jahr 2011 blieb er den Rennstrecken als Pilot treu und schaffte noch so manch glorreiche Fahrt. Gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Johannes und Ferdinand beendete Hans-Jochachim Stuck beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in jenem Jahr seine grosse Rennfahrer-Karriere. Seit 2012 kümmert er sich als Präsident des Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) um die Belange seines so geliebtes Rennsports.

Es wäre vermessen, alle grossen Siege, kleinen Erfolge und aussergewöhnlichen Triumphe Hans-Joachim Stucks aufzählen zu wollen. Fakt ist, dass man ihn stets mit positiver und nach aussen gerichteter Ausstrahlung im Fahrerlager vorfindet - was Fans rund um den Globus zu schätzen wissen. Fakt ist ebenfalls, dass er stets klare Worte findet und dabei seine Meinung vertreten kann – was ihm auch ab und zu negativ ausgelegt wurde. Auf jeden Fall ist Hans-Joachim Stuck ein echter Racer, ein Motorsportler durch und durch und ein wahrer Champion. Herzlichen Glückwunsch zum 65.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Crash, Boom, Bang: Sturzkönige und Kuriositäten

Von Michael Scott
Eine sturzeiche MotoGP-Saison 2024 ging Mitte November in Barcelona zu Ende. Überraschenderweise waren es die erfahrenen Piloten der Königsklasse, die über alle Kategorien hinweg die meisten Crashs fabrizierten.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 15.12., 20:50, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 21:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 15.12., 21:35, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 22:25, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 23:10, Motorvision TV
    Pikes Peak International Hill Climb
  • So. 15.12., 23:10, ServusTV
    Terra Mater Wissen
  • So. 15.12., 23:55, Motorvision TV
    Pikes Peak International Hill Climb
  • Mo. 16.12., 00:20, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Enduro World Championship
  • Mo. 16.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 16.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1512212014 | 10