MV Agusta: Aragon-Test mit neuer Flügel-Verkleidung?

Von Ivo Schützbach und Kay Hettich
Bei den bisherigen Wintertests sahen wir die neue MV Agusta F3 800 immer mit der alten Verkleidung. Jetzt blicken alle gespannt auf den ersten richtigen Vergleich beim großen Supersport-Tests in Aragon am 4./5. April.

Jahrelang setzte sich MV Agusta dafür ein, dass der Hubraum in der Supersport-WM für Zweizylinder (bislang 750 ccm), Dreizylinder (bislang 675 ccm) und Vierzylinder (bislang 600 ccm) erhöht wird. Das neue Balance-System erlaubt es dem Motorrad-Weltverband FIM die Bikes einzustufen, auch wenn sie nicht in dieses technische Korsett passen. Deshalb sind dieses Jahr auch die MV Agusta F3 800, Ducati 955 V2 und Triumph Street Triple 765 RS erlaubt.

Die MV Agusta mit 800 ccm verfügt über zwei obenliegende Nockenwellen, zwölf Ventile und eine rückwärts drehende Kurbelwelle. Im Serientrimm leistet das Triebwerk 147 PS bei 13.000/min, mit dem angebotenen Rennkit stehen 155 PS bei 13.250/min an. Was davon nach dem Balancing der FIM übrig bleibt, steht noch nicht fest.

Für die Entwicklung bei MV Agusta ist seit Jahren der Amerikaner Brian Gillen verantwortlich. Das bildhübsche Motorrad wurde in vielen Bereichen modifiziert, besonders auffällig ist die ausgeklügelte Verkleidung.

«Wir haben versucht, unser Bike so ausgewogen wie möglich zu machen. Wir haben uns nicht nur auf einen Aspekt konzentriert, sondern auf viele kleine Verbesserungen», verriet der 49-jährige Gillen. «Wir arbeiteten mit den Vorschriften von 2022 und versuchten, es wettbewerbsfähig zu machen. Die neue Verkleidung besteht vollständig aus Kohlefaser und auch die hintere Felge wurde leichter gemacht. Dies bedeutet die Reduzierung der ungefederten Masse und eine Verbesserung des Ansprechverhaltens. In den frühen Skizzen waren die Flügel viel größer. Wir hatten den Abtrieb, den wir wollten, aber sie haben uns auch belastet. Am Ende haben wir bei der Entwicklung ein Design erreicht, mit dem was wir wollten – kleinere Flügel und den gleichen Abtrieb. In der finalen Konfiguration beträgt der aerodynamische Druck am Vorderrad 80 kg bei 240 km/h. Gut ist, dass es nicht die Optik verändert, denn darauf basiert der kommerzielle Erfolg des Modells.»

Bei den bisherigen Wintertests fuhr das Team MV Agusta Reparto Corse von Andrea Quadranti mit Hybrid-Modellen, die neue Verkleidung bekamen wir bislang nicht zu sehen. Vermutlich wird sie erstmals beim offiziellen Dorna-Test am 4./5. April in Aragon zum Einsatz kommen, wenn Niki Tuuli und Bahattin Sofuoglu auf die versammelte Supersport-Konkurrenz treffen.

Tuuli arbeitet dieses Jahr mit einer neuen Crew zusammen, MV Agusta will endlich wieder im Titelkampf mitmischen. Das war zuletzt 2016 der Fall, als Jules Cluzel mit der F3 675 hinter Kenan Sofuoglu (Kawasaki) Vizeweltmeister wurde.

«Niki kennt das Motorrad und weiß genau was er braucht, um schneller zu werden», urteilte Quadranti. «Wir arbeiten an der Feinabstimmung der Elektronik, die Crew muss sich auch noch besser kennenlernen und aufeinander einspielen.»


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