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Triumph sucht Top-Pilot, verpflichtet Harry Truelove

Von Kay Hettich
Harry Truelove ist ein stolzer Triumph-Pilot

Harry Truelove ist ein stolzer Triumph-Pilot

Das Team Dynavolt Triumph braucht für die Supersport-WM 2023 dringend einen Nachfolger für Siegfahrer Stefano Manzi. Die Fußstapfen des Italieners könnten für Harry Truelove zu groß sein.

Bei den ersten Events der Supersport-WM 2022 war von Triumph nicht viel zu sehen, dabei hatte sich das werksunterstützte Team ein Jahr in der Britischen Meisterschaft auf den WM-Einstieg vorbereitet. Doch von den ‹Next Generation Bikes› wurde Triumph vom Motorrad-Weltverband FIM zu sehr eingebremst, ab Misano gestand die FIM der Street Triple RS 765 durch mehr Drosselklappenöffnung zusätzliches Drehmoment zu.

Danach ging es mit den Ergebnissen bergauf: In Most fuhr Aushängeschild Stefano Manzi im ersten Rennen als Zweiter das erste Podest ein und kämpfte fortan regelmäßig an der Spitze. In Portimão (Lauf 1) holte der Italiener den Sieg und beendete die Saison als WM-Sechster.

Aber die Gehaltsvorstellung von Manzi für ein weiteres Jahr auf dem Dreizylinder-Motorrad passte nicht ins Budget von Teamchef Simon Buckmaster, außerdem ist die Zusammenarbeit mit ihm nicht immer einfach. Deshalb war frühzeitig klar, dass wir 2023 zwei neue Fahrer auf der Triumph sehen werden, denn die Ergebnisse von Hannes Soomer waren durchwachsen.

«Der Rennsport ist ein harter Sport. Aus verschiedenen Gründen können wir 2023 nicht die gleiche Fahrerbesetzung beibehalten», stellte Buckmaster nach dem Saisonfinale klar. «Das liegt keineswegs daran, dass wir nicht mit Stefano und Hannes arbeiten wollten, es war einfach nicht möglich.»

Für das erste Motorrad hat der ehemalige Rennfahrer nun Harry Truelove verpflichtet. Der 26-Jährige stammt wie die Lowes-Zwillinge aus der Industriestadt Lincoln und begann seine Motorsportkarriere im Kart-Sport. Seine Leidenschaft für zwei Räder entdeckte er erst mit 16 Jahren – aber innerhalb nur drei Jahren fuhr er bereits in der umkämpften britischen Supersport-Serie. Truelove fuhr für das etablierte Yamaha-Team Appleyard Macadam Racing und beendete die Saison 2022 als Gesamtdritter.

«Ich beobachte ihn schon seit ein paar Jahren und im Vorjahr sind wir in der britischen Meisterschaft noch gegen ihn angetreten. Wir hatten schon letztes Jahr mit Harry und seiner Familie darüber gesprochen, für uns zu fahren, und jetzt erneut. Es ist gut für uns als britisches Team, mit einem britischen Motorrad, einen britischen Fahrer zu haben», erklärte Buchmaster. «Wir haben darüber gesprochen, wir wissen, dass es ein großer Schritt nach oben ist und dass harte Arbeit vor ihm liegt, aber wir haben ein paar gute Jungs um uns herum, wir sind ein eingespieltes Team, es herrscht fast eine familiäre Atmosphäre und wir werden dieses Umfeld für Harry schaffen, damit er sich etablieren und in der Supersport-WM erfolgreich sein kann.»

Da fast alle Rennstrecken neu für Truelove sein werden, ist es unwahrscheinlich, dass er in seiner ersten vollen WM-Saison die Ergebnisse von Manzi erreichen kann. An Willen und Einsatz soll es jedoch nicht scheitern.

«Es war schon immer mein Traum, in der Supersport-Weltmeisterschaft zu fahren und ich freue mich darauf, diesen Traum mit Triumph zu verwirklichen», jubelte der Engländer. «Ich möchte mich bei Simon dafür bedanken, dass er mir vertraut und mir diese unglaubliche Chance gegeben hat, und bei meiner ganzen Familie dafür, dass sie mich immer angefeuert und auf meinem Weg unterstützt hat. Ich freue mich auf diese neue Herausforderung und werde mich mit aller Kraft auf die kommende Saison vorbereiten. Ich habe volles Vertrauen in das Team und mich, dass wir in der kommenden Saison gemeinsam einige großartige Ergebnisse erzielen können.»

Buckmaster macht kein Geheimnis daraus, dass er große Stücke auf den Finnen Niki Tuuli hält, der seinen Platz bei MV Agusta Reparto Corse nach zwei Saisons an Marcel Schrötter verliert. Der 27-Jährige fuhr bereits 2018 fünf Rennen für Buckmaster.

Stand Supersport-WM 2022 nach 24 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Dominique Aegerter Yamaha 498
2. Lorenzo Baldassarri Yamaha 388
3. Can Öncü Kawasaki 264
4. Nicolo Bulega Ducati 242
5. Federico Caricasulo Ducati 222
6. Stefano Manzi Triumph 209
7. Yari Montella Kawasaki 171
8. Niki Tuuli MV Agusta 152
9. Raffaele De Rosa Ducati 147
10. Jules Cluzel Yamaha 132
11. Glenn Van Straalen Yamaha 122
12. Adrian Huertas Kawasaki 120
13. Hannes Soomer Triumph 95
14. Bahattin Sofuoglu MV Agusta 72
15. Andy Verdoia Yamaha 66
16. Oliver Bayliss Ducati 65
17. Valentin Debise Yamaha 43
18. Simon Jespersen Yamaha 40
19. Peter Sebestyen Yamaha 40
20. Kyle Smith Yamaha 35
21. Leonardo Taccini Yamaha 35
22. Marcel Brenner Yamaha 32
23. Thomas Booth-Amos Kawasaki 29
24. Mattia Casadei MV Agusta 25
25. Isaac Vinales Ducati 22
26. Patrick Hobelsberger Yamaha 21
27. Ondrej Vostatek Yamaha 20
28. Steven Odendaal Yamaha 16
29. Unai Orradre Yamaha 9
30. Marcel Schrötter MV Agusta 9
31. Tom Edwards Yamaha 7
32. Luca Ottaviani Yamaha 5
33. Bradley Smith Yamaha 2
34. Maximilian Kofler Ducati 2
35. Luca Bernardi Ducati 1
36. Nicholas Spinelli Ducati 1
37. Benjamin Currie Kawasaki 1

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