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Marcel Schrötter: «Das macht dich als Fahrer kaputt»

Von Ivo Schützbach
Supersport-Rookie Marcel Schrötter

Supersport-Rookie Marcel Schrötter

Die Moto2-Klasse hat sich als hervorragende Schule für die Supersport-WM erwiesen. Das macht Mut, dass Marcel Schrötter bereits in seiner ersten Saison mit dem Team MV Agusta Reparto Corse vorne mitfahren kann.

Fünfmal hat Marcel Schrötter die Moto2-WM zwischen 2012 und 2022 in den Top-10 beendet. Im Titelkampf konnte er nie mitmischen, doch immerhin einen zweiten Rang und vier dritte Plätze erringen.

Alle Supersport-Champions seit 2018 haben ihr Handwerk in der Moto2-WM gelernt: Sandro Cortese, Randy Krummenacher, Andrea Locatelli und Domi Aegerter. Dasselbe gilt für die Vizeweltmeister Lorenzo Baldassarri, Steven Odendaal, Jules Cluzel, den WM-Dritten Philipp Öttl und weitere Spitzenfahrer in der mittleren Hubraumkategorie.

2023 zählen die ehemaligen Moto2-Piloten Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati), das Ten-Kate-Yamaha-Duo Jorge Navarro und Stefano Manzi sowie MV-Agusta-Zugang Marcel Schrötter zum Favoritenkreis.

«Das sind alles gute Fahrer, die das auch in der Supersport-WM bewiesen haben», meinte Schrötter zu seinen Vorgängern aus der Moto2-Klasse. «In der Moto2 ist das Niveau extrem hoch. Wenn eine Kleinigkeit nicht passt und du verlierst vier oder fünf Zehntelsekunden, dann bist du nicht Achter, sondern 18. Das sieht schlecht aus und macht dich mit der Zeit als Fahrer auch kaputt. Jeder, der den Wechsel gemacht hat, war in dem Moment nicht in seiner Höchstform. Trotz alledem: Domi Aegerter hat Moto2-Rennen gewonnen. Und was er in der Supersport-WM ablieferte, ist Wahnsinn. Das ist ein sehr hoher Maßstab. Letztlich wollen wir um den Titel kämpfen. Ob wir dann 16 oder acht Mal im Jahr gewinnen, ist egal. Mal sehen, was wir machen können. Ich muss mich vor niemandem verstecken. Ich muss nur mein Selbstvertrauen und den Spaß am Fahren finden und zeigen, was ich kann.»

Aus der Moto2-WM bringt Schrötter viel Erfahrung mit Dreizylinder-Motoren mit. Das hat bei der Wahl seines Supersport-Teams aber keine Rolle gespielt, wie er gegenüber SPEEDWEEK.com versicherte.

«Schlussendlich ist das ein Motorrad mit zwei Rädern und einem Motor», hielt Marcel fest. «Ich bin vorher in Moto2 mit dem Honda-Motor gefahren, der Umstieg auf den von Triumph war kein Problem. Früher hatte ich auch mal eine alte Honda CBR zum Trainieren, ich weiß, wie einfach diese Motorräder zu fahren waren. Mit der R6 bin ich auch schon gefahren. Diese Vierzylinder-Motoren musst du mit mehr Drehzahl fahren, während du auf der Dreizylinder-MV oder -Triumph auch mal mit dem Drehmoment arbeiten kannst. Aber das wissen alle Rennfahrer und damit kommt auch jeder relativ schnell klar. Die größere Umstellung ist das Gesamtkonzept des Motorrads. Die Geometrie und Sitzposition sind auf dem Supersport-Bike extrem anders als in Moto2, das macht einem Fahrer bei der Umstellung viel mehr zu schaffen – du musst dafür Vertrauen kriegen. Und die Pirelli-Reifen sind ganz anders als die von Dunlop – vom Grip und von den Dimensionen.»

Teams & Fahrer Supersport-WM 2023:

MV Agusta:
Reparto Corse: Marcel Schrötter (D), Bahattin Sofuoglu (TR)

Kawasaki:
Puccetti: Can Öncü (TR)
Vince64 by Puccetti: John McPhee (GB)
Motozoo by Puccetti: Luke Power* (AUS), Tom Booth-Amos* (GB)
Prodina: Yuta Okaya* (J)
MTM: Adrian Huertas (E)

Triumph:
Dynavolt: Niki Tuuli (FIN), Harry Truelove (GB)

Yamaha:
GMT94: Valentin Debise (F)
Ten Kate: Jorge Navarro (E), Stefano Manzi (I)
Arco YART: Alvaro Diaz* (E)
YART: Tom Edwards* (AUS)
Evan Bros: Andrea Mantovani (I)
EAB: Glenn van Straalen (NL)
Thailand: Apiwath Wongthananon (TH), Anupab Sarmoon (TH)
VFT: Nicholas Spinelli (I), Maiki Abe* (J)

Honda:
Petronas MIE MS: Tarran Mackenzie (GB), Adam Norrodin (MAL)

Ducati:
Aruba.it: Nicolo Bulega (I)
Althea: Federico Caricasulo (I)
Orelac: Raffaele De Rosa (I), Federico Fuligni* (I)
D34G: Oli Bayliss (AUS), Max Kofler* (A)
Barni Spark: Yari Montella (I)

* Nur Europa-Rennen

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