Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Dominator Ducati: Der Umstieg ist kein Selbstläufer

Von Ivo Schützbach und Jordi Gutierrez
Niki Tuuli, Zweiter von links im Bild, ist nach dem Valencia-Test deutlich glücklicher

Niki Tuuli, Zweiter von links im Bild, ist nach dem Valencia-Test deutlich glücklicher

«In Australien waren wir so weit weg, dass ich es nicht glauben konnte», sagt Niki Tuuli über sein Debüt auf der Ducati V2. Am Wochenende testete das Supersport-WM-Team EAB in Valencia und erzielte Fortschritte.

Im Herbst 2023 entschied sich das Team EAB Racing von Ferry Schoenmakers von Yamaha auf Ducati umzusteigen. Weil der Teamchef schon länger gesundheitlich angeschlagen ist, übergab er die Aufgaben nach und nach an seinen Technikchef Kor Veldman. Der Niederländer hat im Team Ten Kate Honda mit Fabien Foret (2002) und Chris Vermeulen (2003) die Supersport-WM gewonnen, 2007 war er Crew-Chief von James Toseland, als der Engländer für Honda den letzten Superbike-WM-Titel eroberte.

Nach zwei aufeinanderfolgenden Triumphen von Dominique Aegerter für Yamaha, übernahm Ducati in der Supersport-WM 2023 die führende Rolle und gewann mit Nicolo Bulega 16 der 24 Rennen. Diese Überlegenheit weckte Begehrlichkeiten bei Teams anderer Hersteller.

Weshalb entschied sich EAB für den Wechsel zu Ducati? «Zum einen, weil Ferry Ducati mag», erzählte Veldman SPEEDWEEK.com. «Wichtiger ist aber, dass von Yamaha nichts Neues kommt. Ducati bietet an der Rennstrecke eine gute Unterstützung, und unter den Teams werden die Daten getauscht. Mit Ducati ist der Umstieg leichter zu bewältigen, als wenn du selbst alles herausfinden musst.»

Beim WM-Auftakt Ende Februar in Australien setzte sich die Ducati-Dominanz fort, Yari Montella aus dem Team Barni Spark gewann beide Läufe. Für die EAB-Truppe mit ihrem neuen Fahrer Niki Tuuli wurde Phillip Island hingegen zur schwersten Übung: Mit mickrigen zwei Punkten liegt der Finne vor dem Europa-Auftakt am nächsten Wochenende in Barcelona lediglich auf dem 18. WM-Rang.

«In Australien hatten wir sehr viele Probleme, auf die ich nicht näher eingehen möchte», schilderte Tuuli diesem Motorsport-Portal am Sonntag in Valencia. «Wir waren hier, um diese Probleme zu lösen, und um das Gefühl zurückzubekommen. Während der Wintertests mit dem Trainingsmotorrad fühlte ich mich sehr gut, mit der Rennmaschine in Australien fühlte sich hingegen gar nichts gut an. Jetzt fuhr ich wieder die Trainingsmaschine, fühle mich gut und war schnell. Klar ist das Bike für mich und das Team neu, aber in Australien lief einfach nichts zusammen. Hier konnten wir einiges probieren und sind jetzt für Barcelona besser vorbereitet.»

Tuuli saß im Vorjahr auf einer Triumph und kann einen Vergleich zwischen deren Dreizylinder mit 765 ccm und dem Ducati-V2 mit 955 ccm ziehen. «Die Leistung ist vergleichbar», meinte der 28-Jährige. «Die Ducati hat im unteren Drehzahlbereich mehr Drehmoment, die Triumph ist in höheren Drehzahlen sehr stark. In Australien mangelte es uns genau an dieser Leistung.»

Und wie beurteilt Tuuli sein neues Team? «Die Leute sind alle gut», betonte der zweifache Laufsieger. «Natürlich müssen sie noch lernen, wie genau man mit der Ducati arbeitet. Ich gehe davon aus, dass wir erst bei Saisonmitte genau wissen, wo wir stehen. Jetzt beseitigen wir die Schwächen des Motorrads und bekommen auch etwas bessere Teile, in Barcelona werden wir näher dran sein. In Australien waren wir so weit weg, dass ich es nicht glauben konnte. Wenn alles okay ist, müssen wir in jedem Rennen um die Podestplätze kämpfen. Es wird aber noch etwas dauern, bis wir an diesem Punkt angelangen.»


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