Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Odenwaldring Klassik: Das Nummer-1-Gespann

Von Andreas Gemeinhardt
Rolf Steinhausen und Sepp Huber 1976

Rolf Steinhausen und Sepp Huber 1976

Rolf Steinhausen baute das Gespann neu auf, mit dem er 1975 und 1976 die Weltmeistertitel zusammen mit Beifahrer Sepp Huber holte.

Stolz prangt die 1 an der Front auf der Verkleidung des Busch-König-Renngespanns. Über zwei Jahre hat Rolf Steinhausen sein Gespann neu aufgebaut, mit dem er 1975 und 1976 den Weltmeistertitel zusammen mit Beifahrer Sepp Huber gewann. Mittlerweile hat das alte neue Gespann auch schon die erste Jungfernfahrt mit Funktionstest erfolgreich hinter sich gebracht, so dass dem ersten offiziellen Einsatz anlässlich der Odenwaldring Klassik in Walldürn vom 1. bis 3. Juni 2012 nichts mehr entgegensteht.

Vor fast 40 Jahren läutete dieses Gespann eine neue Entwicklung im Motorradsport ein. Einerseits war es die Abkehr von den vorwiegend verwendeten Viertakt-BMW-Boxermotoren hin zu den leichten und leistungsfähigeren Zweitaktaggregaten. Andererseits setzte die Konstruktion des Fahrwerkes ebenfalls neue Akzente. Breite Reifen aus dem Automobil-Formel-Rennsport, niedrige Leichtbauweise mit viel Aluminium zeigten damals klar, wo der Weg hinführen wird. Beteiligt an dieser Konstruktion war auch der grandiose Techniker Dieter Busch, dessen Ideen und Umsetzung zu der Konkurrenzfähigkeit beitrugen. Schliesslich verhalf der Hesse unter anderem auch Klaus Enders zu seinen fünf Weltmeistertiteln.

Rolf Steinhausen, der 1989 seine aktive Rennfahrerkarriere beendete, hat immer noch eine Menge Spass am Motorsport. Er geniesst es im Kreise seiner ebenfalls in Ehren ergrauten Rennfahrerkollegen ein Wochenende mit Rennatmosphäre zu erleben. Genauso wie damals, nur ohne den Druck. Einfach ein paar Runden drehen und die längst vergangenen Zeiten noch einmal lebendig werden lassen. Das ist das Lebenselixier, das den mittlerweile 69-Jährigen jung hält.

Wer den Mann aus dem Siegerland gegenübersteht, der erkennt schnell, was ihn zu einem der besten Gespannfahrer mit 10 Grand-Prix-Siegen gemacht hat. Sich immer wieder zu motivieren, nach Rückschlägen nicht aufzugeben, Neuland zu betreten, das Unmögliche zu versuchen um das Möglich zu erreichen. Die Veranstalter freuen sich, Rolf Steinhausen am 2. und 3. Juni in Walldürn beim Einsatz seines Weltmeister-Gespanns begrüssen zu können. Aber noch mehr freuen sich alle Motorsportfans, die Fahrer von damals in Aktion zu erleben.

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