Nachwuchsarbeit in Spanien: Mit Hirn und Herzblut

Von Kay Hettich
Das Uni-Team aus Valencia

Das Uni-Team aus Valencia

Mit dem Gewinn der Supersport-WM 300 durch Álvaro Diaz verdeutlichte die erfolgreiche Nachwuchsarbeit, die in Spanien geleistet wird. Wirtschaft und Universitäten arbeiten Hand in Hand, junge Rennfahrer bekommen Zeit.

Álvaro Diaz gewann nicht im Alleingang die diesjährige Supersport-WM 300. Hinter dem Spanier steht das Team Arco Motor University, das eng mit Yamaha zusammenarbeitet. Der Teamname sagt viel über die Struktur aus.

Der Hauptsitz befindet sich in einem Lagerhaus von Arco Valves, einem Unternehmen aus Valencia, das sich auf Herstellung von Wasser-, Gas- und Heizungssystemen spezialisiert hat. Die Produktion neuer Rennteile erfolgt an Maschinen von Arco Valves. Das Team selbst wurde 2017 von Studierenden der Polytechnischen Universität Valencia gegründet. In nur fünf Jahren wurde daraus eines der besten Teams der Nachwuchsserie.

«Als das Projekt 2017 begann, waren die meisten von uns noch im Studium», erinnert sich Teammanager Antonio Molina, der damals auch Forstwirtschaft studierte. «Wir waren eine Gruppe von Ingenieurstudenten und arbeiteten an einem Moto3-Prototyp, um an einem Universitätswettbewerb teilzunehmen. Dann wurde die Supersport-WM 300 ins Leben gerufen, und wir dachten, dass uns das helfen könnte, schneller zu lernen. Ich selbst war das Versuchskaninchen und testete die Teile, die später an die Fahrer weitergegeben wurden.»

Erfolge stellten sich früh ein, schon im ersten Jahr wurde mit Samuel Di Sora die nationale Serie gewonnen.

«In dem Jahr sahen wir, wohin sich diese Kategorie entwickelte, und wir nahmen einen sehr jungen Fahrer auf, Álvaro Diaz, der damals erst 14 Jahre alt war und gerade bei Aspar gefahren war, dort aber nicht hineingepasst hatte. Wir setzten und fuhren Jahr für Jahr mit ihm», führte Molina weiter aus. «2020 lief es für ihn in der spanischen 300er-Meisterschaft nicht gut und um ihn nicht im Stich zu lassen, beschlossen wir, ihm ein letztes Jahr zu geben. Wir schlugen vor, dass er im Falle eines Sieges zur Weltmeisterschaft zurückkehren würde. Und er hat sie gewonnen!»

Ohne Herzblut und Opfer ging es in der Teamgeschichte nicht: 2020 arbeiteten einige Studenten ohne Vergütung für das Yamaha-Team Motoxracing, um die erforderliche Erfahrung mit der R3 zu sammeln. 2022 beendete das Universitätsteam die Siegesserie von Kawasaki in der Nachwuchsserie.

«Die Ninja 400 war ein Drama für alle Yamaha-Teams. 2017 hatte zwar Marc Garcia und Yamaha gewonnen, aber das war noch gegen die Ninja 300. Die Einführung der Ninja 400 zwang uns zu viel Entwicklungs- und Forschungsarbeit, um konkurrenzfähige Motorräder zu haben», sagte der Teammanager.

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