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Niki Lauda & Alpina 1973: Sieg nach Autowäsche?

Kolumne von Uwe Mahla
Niki Lauda fuhr 1973 für Alpina-BMW, hier in Spa

Niki Lauda fuhr 1973 für Alpina-BMW, hier in Spa

​Der Motorsport schreibt die verrücktesten Geschichten, etwa mit dem Plan, einen vorne liegenden Tourenwagen mit einer Autowäsche aufzuhübschen. So passiert am 23. Juni 1973 auf dem Nürburgring.

Langstreckenrennen, speziell die 24-Stunden-Klassiker wie Le Mans, Spa und Nürburgring, üben seit Beginn der Zeitrechnung eine besondere Faszination unter den verschiedenen Motorsport-Disziplinen aus. Weil sie Raum und Zeit bieten für jede Dramatik, die dieser Art von Autorennen innewohnt.

Langstreckenrennen gehörten seit jeher auch zur Domäne des ALPINA-BMW-Rennteams. Denn sie waren eine Spezialität des Chefs des Hauses, Burkard Bovensiepen. Der findige Mr. ALPINA konnte hier seinen gesamten Ideenreichtum, seinen Weitblick, seinen Hang zu taktischer Raffinesse und seine Ahnung, den Verlauf eines Rennens zu lesen, nach Herzenslust ausspielen.

Mit einer besonders tollkühnen Idee erschreckte Bovensiepen seine Truppe beim 24-Stundenrennen auf dem Nürburgring 1973, an diesem 23. Juni 2025 genau vor 52 Jahren. Es wurde im ungewöhnlichen Format (acht Stunden Fahren, acht Stunden Pause, acht Stunden Fahren) ausgetragen; in den ersten 90 Minuten der Pause durfte repariert werden.

In der zweiten Fahrabteilung kristallisierte sich eine komfortable Doppelführung für die beiden Alpina-BMW 3.0 CSL unter Niki Lauda/Hans-Peter Joisten und Brian Muir/Han Akerslot heraus. «Wie wäre es», schockte Bovensiepen erst seine verantwortlichen Kollegen Alois Wiesinger, Dr. Fritz Indra und Gert Hack und dann auch seine Piloten, «wenn wir den Vorsprung nutzen, die Autos hereinholen und schön sauber waschen?»

Einerseits: eine geniale Idee. So was hatte es noch nie gegeben. Würde es klappen, würden alle frohlocken, mal wieder typisch Alpina.

Andererseits: Wie war das mit den Pferden und der Apotheke? Würde irgendwas an den Autos verrecken, wäre man die Gelackmeierten, würden sich viele vor Häme auf die Schenkel klopfen. So wurde diskutiert.

Niki Lauda hörte sich das kurz an, um dann – ebenso pragmatisch wie Lauda-typisch – zu fordern: «Wenn wir deshalb das Rennen verlieren, Burkard, dann zahlst mir trotzdem die Siegprämie!»

Darauf Bovensiepen – ebenfalls Bovensiepen-typisch: «Dann lassen wir das mit dem Waschen!»

So wurde die 1973er Auflage der 24 Stunden auf dem Nürburgring zum Doppelsieg für die Buchloer: Lauda/Joisten vor Muir/Akerslot und zugleich der dritte Sieg in Folge – nach v. Hohenzollern/Pankl (BMW 2800 CS) 1971 und Kelleners/Pankl (BMW 2002) 1972.


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