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24h Daytona: BMW und Porsche im Hintertreffen?

Von Oliver Runschke
Porsche hatte in Daytona bisher das Nachsehen

Porsche hatte in Daytona bisher das Nachsehen

Die Werksteams in der GT-Klasse schieben sich Gegenseitig die Joker zu. Corvette gilt das Top-Favorit, BMW und Porsche setzen auf die Distanz.

Die Nebelkerzen fackeln in der Top-GT-Klasse beim «Rolex 24» lichterloh: Die GTLM-Klasse ist bei den 24h Daytona (Start: Samstag 20:10 Uhr MESZ) die vielleicht am härtesten umkämpfte Klasse. Porsche, BMW, Corvette und Aston Martin sind mit Werksteams vertreten, Risi-Ferrari kann immerhin auf Werksunterstützung zählen. Die Frage nach den Favoriten ist ein Stochern im Nebel. Je nach Gesprächspartner variieren die Favoriten. Nur bei einem Thema herrscht Einigkeit: Der Weg über den Sieg führt nur über Corvette. Oliver Gavin hat die C7 auf die Pole gestellt, Unmut herrscht im GT-Fahrerlager über die Einstimmung der Corvette. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr dürfen die Corvette leichter und mit mehr Power fahren. Die «Ausrede» von Polesetter Gavin auf seiner schnellsten Runde Wundschatten gehabt zu haben, ringt den übrigen GT-Kutschern nur ein müdes lächeln ab.

Aston Martin zeigte dem einzigen Vantage GTE (mit Stefan Mücke, Darren Turner, Mathias Lauda, Pedro Lamy und Paul Dalla Lana) im Feld einen starken Eindruck. Aston Martin Racing operiert allerdings in Daytona mit Mini-Aufwand, Gentlemen-Fahrer und Fahrzeugbesitzer Paul Dalla Lana steuert viel zum Budget bei, wird aber im Rennen nur einen Stint in der Startphase fahren. «Der Topspeed macht uns etwas Sorgen», sagt Stefan Mücke. «Am Donnerstag ging es gut doch gestern im Abschlusstraining hatten wir ein Defizit, besonders wenn etwas wärmer ist und stürmisch. Die kühlen Temperaturen, die für die Nacht vorhergesagt sind, sollten uns aber entgegenkommen.»

Ferrari als Geheimtipp?

«Für mich ist auch Ferrari ein absoluter Favorit, der ist im Infield schnell und hat einen guten Topspeed», sagt Porsche-Werksfahrer Marc Lieb, der neben seinem LMP1-Programm noch ein anderes Rennen fahren wollte und sein wohl einziges GT-Gastspiel in diesem Jahr gibt («Acht Rennen im vergangenen Jahr waren mir einfach viel zu wenig»).

Ferrari-Pilot Pierre Kaffer (Risi), der gemeinsam mit Giancarlo Fisichella, Olivier Beretta und Davide Rigon antritt, mag sich mit der auferlegten Favoritenrolle nicht so recht anfreunden. «Corvette, Aston Martin und BMW werden vorn liegen, uns sehe ich eher dahinter auf einer Stufe mit Porsche», nennt Kaffer, ergänzt aber: «Die Abstände im Training und Qualifying waren extrem eng, die Leistungsdichte ist in unserer Klasse wohl am höchsten. Es geht am Sonntagmorgen noch zu fahren, ich rechne mit einem sehr spannenden Rennen.»

BMW mit deutlichem Schritt nach vorn

Wie verwandelt präsentiert sich BMW. Im vergangenen Jahr fuhren die Z4 GTE auf dem Power-Kurs mangels Topspeed noch hinterher. Davon ist nun nichts mehr zu sehen. Ein grösserer Restriktor, ein paar Aero-Updates und etwas Feintuning später hat sich der BMW vom Auto mit dem geringsten Topspeed der Klasse nun nach ganz vorn auf die Liste gefahren. «Im Qualifying sind wir über eine fliegende Runde schnell, über einen Stint glaube ich aber nicht, dass wir das Tempo der Konkurrenz gehen können», sagt Lucas Luhr. «Unser Z4 ist zudem sehr sanft zu den Reifen, besonders wenn es in der Nacht kalt ist, wird es nicht einfach die Reifen auf Temperatur zu bringen.» Luhr ist Daytona-Veteran und weiss, dass in Florida andere Gesetz gelten. «Es geht darum schnell zu sein, sich aus allem Ärger rauszuhalten und am Sonntagvormittag noch ein frisches und gutes Auto zu haben um anzugreifen, denn dann wird das Rennen entschieden.»

Haben die Gegner Porsche ausgetrickst?

Dann war da noch Porsche. Die Stuttgarter haben beim politischen Strippenziehen einen Bauchplatzer gemacht. Beim Vortest waren die 911 RSR noch Schnellste. Die Gegner hielten sich zurück und lachten sich ins Fäustchen und. Zwar waren auch die Elfer am Rennwochenende etwas schneller als beim Vortest, doch die versammelte Konkurrenz pokerte beim Vortest ganz offensichtlich und war deutlich schneller als die 911 RSR vor 14 Tagen. Pech für Porsche: Für Änderungen der Fahrzeugeinstufungen ist es nun zu spät. Werksfahrer Earl Bamber, beim Test noch schnellster Porsche-Pilot: «Unsere Gegner haben beim Vortest ihr Potential wohl zurückgehalten, allerdings sind wir auch selbst mit dem Auto noch nicht ganz zufrieden.»

Porsche muss auf die Defensivwaffen im Langstreckengeschäft setzen: Zuverlässigkeit und Strategie und darauf hoffen, vielleicht bei kühleren Temperaturen über die Reifenperformance einen Vorteil zu haben.

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