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12h Sebring: Corvette holt dominanten Sieg

Von Oliver Runschke
Christian Fittipaldi, Sébastien Bourdais und Joao Barbosa holen im Corvette DP Sebring-Sieg. Rockenfeller Dritter. Mario Farnbacher gewinnt GTD-Klasse, Drama für das Porsche-Werksteam.

50 Jahre musste Chevrolet auf den zweiten Sieg bei den 12h von Sebring warten, am Samstag siegten Christian Fittipaldi, Sébastien Bourdais und Joao Barbosa in ihren Corvette-Prototypen (Action Express Racing) genau ein halbes Jahrhundert nach dem ersten Sieg eines Chaparal von Jim Hall und Hap Sharp mit Chevy-Power bei Amerikas ältestem Langstreckenrennen. Das Action-Express-Trio, das im vergangenen Jahr die 24h von Daytona und am Saisonende den USC-Titel gewann, dominierte in Sebring und siegte nach 12h mit einer Runde Vorsprung auf die Brüder Ricky und Jordan Taylor und Max Angelelli in einem weiteren Corvette DP. Für Corvette wurde es sogar ein Dreifachsieg, Platz drei ging wie in Daytona an Visitflorida Racing mit Mike Rockenfeller, Richard Westbrook und Michael Valiante.

Der Auftritt der LMP2 war nur ein kurzes Strohfeuer. Polesetter Olivier Pla führte im Krohn-Ligier-Judd in der ersten Rennstunde, doch Reparaturen nach einer Kollision von Teamchef Tracy Krohn mit einem Formula Le Mans in der Boxengasse kosteten vier Runden, am Ende landete das Ligier-Coupé auf Rang acht. Der Shank-Ligier-Honda schied nach einem Abflug von Ozz Negri aus, die beiden ESM-Honda LMP2 waren nach Schaltproblemen und Mangel an Turbo-Ladedruck vorzeitig aus dem Rennen.

Doch auch ohne die Probleme der Le-Mans-Prototypen wären die Daytona Prototypen, allen voran die Corvette, nicht am Sieg zu hindern gewesen. Fittipaldi/Bourdais/Barbosa übernehmen in der dritten Rennstunde erstmal die Führung. Nach einem Intermezzo von Rockenfeller und Scott Dixon (Ganassi-Ford DP) setzte sich das Corvette-Trio schliesslich durch und fuhr in dem von nur sechs Safety-Car-Phasen über insgesamt zwei Stunden unterbrochenen Rennen zu einem dominanten Sieg. «Sebring war nicht immer nett zu mir, ich kann mich daran erinnern im Peugeot einen Sieg nach einem Reifenschaden zwei Stunden vor dem Rennende verloren zu haben. Jetzt mit einer Runde Vorsprung zu gewinnen, ist schon etwas besonders», jubelte Bourdais. Der Ford DP der Daytona-Sieger von Ganassi konnte sich mit Pruett/Hand/Dixon abgesehen von einer kurzen zwischenzeitlichen Führung nie in Szene setzen und landete auf Rang vier.

Porsche verspielt GT-Sieg in der finalen Stunde

Ein Drama erlebte das Porsche-Werksteam mit den beiden 911 RSR. Die beiden Werks-Elfer und auch das private Exemplar von Falken machten das Tempo in der GTLM-Klasse. Kein Gegner konnte das Tempo der RSR mitgehen, die einem scheinbaren Doppelsieg entgegenfuhren. In der letzten Rennstunde lief dann alles gegen Porsche. Am RSR von Makowiecki ließ sich eine Radmutter beim finalen Stopp nicht lösen, Bergmeister/Makowiecki/Bamber landeten so auf Rang sieben. 

Auf dem Weg zum scheinbar sicherem Klassensieg traten dann am zweiten RSR von Lietz/Tandy/Pilet Schaltprobleme auf, die Porsche-Werksfahrer landeten auf Rang fünf. Der Sieg ging so wie in Daytona an die Werks-Corvette von Jan Magnussen Antonio Garcia und Ryan Briscoe vor dem Risi-Ferrari 458 Italia mit Pierre Kaffer, Giancarlo Fisichella und Andreas Bertolini und dem Falken-Porsche 911 RSR von Wolf Henzler, Bryan Sellers und Patrick Long. Henzler: «Dieser dritte Platz ist ein toller Erfolg für das ganze Team Falken Tire. Wir konnten den Speed der anderen mitgehen, lagen zeitweise auch in Führung. Wir hatten nicht das kleinste technische Problem, unser 911 RSR lief perfekt.» 

Die BMW Z4 GTLM konnten das Tempo der Porsche und Corvette in Sebring nicht mitgehen, Lucas Luhr, Jens Klingmann und John Edwards landeten auf Rang vier. Luhr: «Als wir nach Sebring kamen, haben wir erwartet, dass unsere Pace hier eigentlich sehr gut sein sollte. Das war dann jedoch nicht ganz so. Wir sind jetzt zweimal hintereinander auf Platz vier gefahren. Das ist nicht das ideale Ergebnis. Am Ende hatten wir jedoch Probleme, und die Lenkung hat nicht mehr richtig funktioniert. Es war sehr hart im Cockpit – und jetzt bin ich einfach froh, dass das Rennen vorüber ist.» 

Dramatisch endete das Rennen in der GTD-Klasse: Mario Farnbacher kam im Alex Job-Porsche 911 GT America in Führung liegend zehn Minuten vor dem Rennende nach Bremsproblemen unter Druck von Jeroen Bleekemolen in einer Dodge SRT Viper GT3-R von der Strecke ab. Das Blatt wendete sich fünf Minuten vor dem Rennende als Bleekemolen mit einem Motorproblem in die Box musste und so der Weg zum Klassensieg für Farnbacher, Ian James und Alex Riberas frei war. Farnbacher: «25 Minuten vor dem Ende ist die Bremse vorn ausgefallen. Ich bin dann von der Strecke abgekommen und dachte alles sei vorbei. Dann habe ich plötzlich die Viper auf der Gegengeraden in langsamer Fahrt gesehen. Da wusste ich, das wir wieder in Führung liegen und ich das Auto noch bis ins Ziel bringen musste.»

Christopher Haase landete im Miller-Audi R8 LMS auf Rang fünf in der Klasse, Marco Holzer schied im Flying Lizard-Audi R8 bereits früh aus. 

Ergebnis 12h Sebring:

1. Barbosa/Fittipaldi/Bourdais (Corvette DP)
2. R.Taylor/J.Taylor/Angelelli (Corvette DP)
3. Westbrook/Valiante/ Rockenfeller (Corvette DP)
4. Hand/Pruett/Dixon (Ford DP)
5. Curran/Cameron/Papis (Corvette DP)
6. Guasch/Palmer/Kimber-Smith (Oreca FLM) 1. PC-Klasse
7. Bennett/Braun/Gue (Oreca FLM) 2. PC-Klasse
8. Krohn/Jonsson/Pla (Ligier-Judd)
9. Mee/French/Daly (Oreca FLM) 3. PC-Klasse
10. Magnussen/Garcia/Briscoe (Corvette C7.R) 1. GTLM-Klasse

 

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