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Belgien: Neuville vs. Breen, das Siegerduell

Von Toni Hoffmann
Beim achten Saisonlauf, dem belgischen Debüt in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in Ypern bleibt in der Siegerfrage spannend, Thierry Neuville und Craig Breen kämpfen um den ersten Triumph 2021.

Die belgische WM-Premiere wird beim Finale am Sonntag mit den restlichen vier Entscheidungen am Grand Prix-Kurs von Spa-Francorchamps zu einer Prestige-Angelegenheit im Hyundai-Team. Thierry Neuville möchte im Hyundai i20 WRC  logischerweise sein erstes WM-Heimspiel mit dem nahen 14. Triumph gewinnen. Damit würde der Tabellendritte seine Chance nach fünf Vizemeisterschaften auf die erste WM-Krone wahren, was dem Team auch nützen würde. Sein Heimatort St. Vith ist zudem nur knapp 40 km vom Ziel in Spa entfernt. Kollege Craig Breen möchte in der Königsklasse endlich seinen ersten Sieg einfahren, falls er überhaupt gegen Neuville gewinnen darf.

Nach 16 von Prüfungen und nach der zweiten von drei Etappen startet der Lokalfavorit und siebenmalige Ypern-Starter Neuville, 2018 auch Sieger in Flandern, als Leader in die Schlussphase, mit einem Vorsprung von 10,1 Sekunden auf Breen. Der Dritte Elfyn Evans im besten Toyota ist schon 42,4 Sekunden entfernt.

«Ich bin froh, diesen schweren Tag überstanden zu haben. Ich wusste, dass es anstrengend werden würde», berichtete Neuville, der seit der vierten Entscheidung führt. «Und morgen wird es in den Ardennen bestimmt noch interessant. Ich bin mit meiner Leistung und dem Auto zufrieden. Wir müssen uns morgen klug verhalten.»

«Wir hatten heute wirklich keinen schlechten Tag, nur das Ende hätte ein bisschen besser sein können», sagte Breen, 2019 Sieger in Ypern. «Aber ich bin mit meiner Leistung bisher sehr zufrieden.»

An mehreren Schauplätzen gab es am zweiten Tag einige interessante Positionskämpfe, so auch im Toyota-Kader. Dort liegen die drei Yaris-Piloten Evans, Kalle Rovanperä und Sébastien Ogier auf den Plätzen drei bis fünf innerhalb von 4,3 Sekunden. Estland-Sieger Rovanperä hängt nur 3,3 Sekunden hinter dem Portugal-Gewinner Evans und der viermalige Saisonsieger Ogier ist nur noch eine Sekunde hinter Rovanperä.

Evans zweifelte etwas an sich selbst: «Ich habe heute genau das getan wie gestern auch. Ich dachte, wir wären Breen näher gekommen. Jetzt müssen mehr nach hinten schauen.»

Rovanperä gibt sich kämpferisch: «Ich gebe nicht so leicht auf. Das Wetter soll morgen etwas schwierig werden und die Strecken sind ganz anders als hier. Wir warten ab. Ich bin bereit.»

«Ich wundere mich. Es ist nur frustrierend, um zu sehen, dass wir auf der ersten Schleife so viel verloren haben. Der Grip war zu niedrig, dass ich nichts tun konnte», führte der Titelverteidiger und Tabellenführer Ogier an.

Der nächste Schauplatz ist die Situation in der WRC3. Dort rettete der belgische Gesamtsiebte Sébastien Bedoret im Skoda Fabia Rally2 nur um neun Zehntelsekunden vor dem Franzosen Yohan Rossel (Citroën C3 Rally2) den Gruppensieg ins Ziel.

Die nächsten Duellanten um Punkteränge sind die VW Golfer Vincent Verschueren (Belgien) und der dreifache Deutsche Meister Fabian Kreim. Am Ende des zweiten Tages seines ersten WM-Starts 2021 musste sich Kreim im Kampf um Platz zehn Verschueren um 2,6 Sekunden geschlagen geben. Wenigstens nach der zwölften Prüfung durfte Kreim mit Rang zehn an WM-Punkten schnuppern.

Recht turbulent begann der zweite Tag der belgischen Premiere in der Rallye-Weltmeisterschaft. Ein Riefenschaden und ein kaputter Wagenheber sprengte auf der ersten Samstag-Entscheidung das dominierende Hyundai-Trio mit dem Lokalhelden Thierry Neuville, Craig Breen und Ott Tänak, der wegen einer Reifenpanne und einem kaputten Wagenheber mehr als 3.30 Minuten verlor und auf den sechsten Rang (+ 3:44,1) zurückfiel.

Auf der zehnten Prüfung, der zweiten von acht Samstagentscheidungen, fällte der bis dahin auf Rang sieben liegende Takamoto Katsuta mit seinem Toyota Yaris einen Strommast und schied aus. Der Prüfung wurde deswegen für 15 Minuten gestoppt.

 

Zwischenstand nach 16 von 20 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

2:06:18,8

2

Breen/Nagle (IRL), Hyundai

+ 10,1

3

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 42,4

4

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 45,7

5

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

+ 46,7

6

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

+ 3:55,2

7

Bedoret/Gilbert (B/F), Skoda Rally2

+ 10:39,9

8

Rossel/Coria (F), Citroën Rally2

+ 10:40,8

9

Cracco/Vermeulen (B), Skoda Rally2

+ 11:03,2

10

Verschueren/Cuvellier (B), VW

+ 11:34,8

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