Citroën peilt sechsten Schottersieg an
Der Griechenland-Unfall von Loeb 2009
Griechenland ist nicht unbedingt das fruchtbarste Sieg- und Punkteterrain für Citroën und auch nicht für den Seriensieger Sébastien Loeb. Dort hat der mit 65 Siegen erfolgreichste Rallyefahrer aller Zeiten erst zweimal – 2005 und 2008 – gewinnen können. Und Loeb hat den letzten WM-Auftritt 2009 in Hellas alles andere als in guter Erinnerung.
Vor zwei Jahren hatte er auf der zweiten Prüfung im Citroën C4 WRC seinen bislang schlimmsten Unfall. Er blieb nach mehreren Überschlägen in der griechischen Landschaft liegen. Die mehrfache Horror-Rolle überstanden er und sein Beifahrer Daniel Elena unverletzt, der C4 aber nicht.
Diese Schmach möchte der nimmersatte Überflieger zur Halbzeit 2011 mit seinem vierten Saisonsieg beim griechischen Schotter-Klassiker vergessen lassen. Die Rallye kehrt mit dem Umzug nach Loutraki in der Nähe des Kanals von Korinth mit einigen Prüfungen nach einer einjährigen WM-Pause wieder auf die Pennepoles zurück, was zum Teil auch zur Folge hat, dass die bekanntlich harten Prüfungen der «Akropolis» nicht mehr so hart sind wie in der Vergangenheit.
Dort möchte Loeb seine WM-Führung mit dem sechsten Schottersieg für Citroën 2011 weiter ausbauen. Vor der Saisonmitte liegt der Tabellenführer 13 Punkte vor seinem Verfolger Mikko Hirvonen. Loeb oder auch sein Partner, der zweifache Saisonsieger Sébastien Ogier könnten mit dem sechsten Sieg in Folge den Rekord aus 2006 und 2009 egalisieren.
«Es gibt absolut keinen Grund, warum wir unsere Einstellung ändern sollten», meinte Loeb, der beim letzten Lauf in Argentinien seinen 65. Gesamtsieg einfuhr. «Wir haben im der Weltmeisterschaft nur eine knappe Führung. 13 Punkte sind kein grosses Ruhekissen. In Griechenland werden wir, wie auch sonst wo, vom Start weg hart pushen, weil in der Weltmeisterschaft jede Sekunde zählt.»
Bei fünf der sechs bisher ausgefahrenen Rallyes lag der Abstand zwischen dem Ersten und Zweiten unter zwölf Sekunden. «Auch wenn wir nun fünf Siege auf Schotter geholt haben, alle aber waren sehr knapp. Wir müssen daher das Gaspedal vom Start weg durchdrücken. Die Pisten sind nach wie vor sehr hart, für Fahrer und Fahrzeug. Die Hitze ist ein zusätzlicher belastender Faktor. An manchen Stellen muss man sehr auf die dicken Steine aufpassen, die das Auto und die Reifen zerstören können. Dort wirst du im Cockpit wie ein Tennisball hin- und her geworfen.»
«Man muss das alles ziemlich überlegt angehen», ergänzt der Tabellendritte Sébastien Ogier. «Das Auto, die Reifen, das Team, alle leiden in Griechenland. Man muss auch auf die mechanischen Teile achten, auch wenn sich der DS3 WRC bisher als sehr robust erwiesen hat. Jede Rallye ist ein neuer Test.» Anders als Loeb hat Ogier an die letzte griechische WM-Ausgabe 2009 mit dem zweiten Rang eine gute Erinnerung: «Es war meine erste Podiumsplatzierung. Das war ein grosser Moment, der hoffentlich wiederkommt. Wir sind sehr motiviert und wollen das vergessen, was in Argentinien passierte.» Dort verspielte Ogier mit einer kurzen Rolle beim Finale seinen nahen dritten Saisonsieg.