Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Zentral Europa/Tag 2: Klare Sache für Rovanperä

Von Toni Hoffmann
Der Titelanwärter Kalle Rovanperä hat sich nach der ersten Etappe der neuen Zentral Europa Rallye, der vorletzten Saisonstation der Weltmeisterschaft, eindeutig die Führung gesichert.

Der Titelverteidiger lag im Toyota GR Yaris Rally1 nach acht von 18 Prüfungen schon 36,4 Sekunden vor Thierry Neuville (Hyundai i20 Rally1) und 47,2 Sekunden vor seinem Teamkollegen und Titelrivalen Elfyn Evans.

Rovanperä war angesichts seiner Führung mit sich zufrieden: «Es war gut, heute als Erster unterwegs zu sein. Ich hatte etwas Schwierigkeiten, auf der letzten Prüfung das richtige Gefühl zu finden, vielleicht wegen des Regens.»

Während der Titelaspirant Kalle Rovanperä fast schon entspannt im Toyota GR Yaris Rally1 die Führung zementierte, tobte hinter ihm ein heißes Duell um den Ehrenrang zwischen seinem Teamkollegen und Titelrivalen Elfyn Evans und Thierry Neuville im Hyundai i20 Rally1 um Zehntelsekunden. Nach der siebten Entscheidung lag Evans nur zwei Zehntelsekunden vor Neuville, der bis zur vierten Prüfung noch vorne lag. Bei Evans geht es, wenn auch inzwischen mehr theoretisch, um seinen noch möglichen ersten Titel. Bei dem Tabellendritten Neuville hingegen zählen nur noch Siege. Doch auf der letzten Tagesentscheidung baute der walisische Vizechampion Evans etwas ab und musste Neuville zum Ehrenrang um 10,8 Sekunden passieren lassen.

Neuville stufte seine Leistung so ein: «Es regnete immer mehr. Ich dachte, wir würden Zeit verschwenden. Vielleicht war an manchen Stellen die Straße frei. Ich war ständig am Limit, hatte kaum Grip. Heute hätten wir nicht gedacht, dass wir eine so schmutzige Straße haben würden, und unser Setup war bei diesen Bedingungen zu aggressiv.»

Evans sagte: «Ich hatte erwartet, dass es an vielen Stellen rutschiger wird. Ich hatte das Gefühl, dass es nicht sehr gut war.»

Der zweifache Saisonsieger Ott Tänak (Schweden und Chile) fiel bei seiner vorletzten Dienstfahrt im Ford Puma Rally1 etwas ab und hatte als Vierter einen Rückstand von 1:30,4 Minuten.  «Auf den letzten 5-6 Kilometern hatten wir keinen Schalthebel. Ich weiß nicht wirklich, warum mir das passiert. Ich habe wahrscheinlich zu viel Zeit im Fitnessstudio verbracht», erklärte Tänak seine Zeitverlust

Ogier wenig motiviert

Nachdem der achtfache Champion und dreifache Saisonsieger Sébastien Ogier bei seinem sechsten Saisonstart im Toyota GR Yaris Rally nach seinem Reifenpech auf der vierten Prüfung eher lustlos («Mir fehlt die Motivation») unterwegs war, startete er am späten Nachmittag noch eine Attacke und kämpfte sich vom achten auf den sechsten Platz (+ 2:35,9) vor, 9,1 Sekunden hinter seinem Teampartner Takamoto Katsuta. Ogier meinte: «Es war nicht der Tag, den wir wollten. Die gute Nachricht ist, dass es jetzt fertig ist.»

Seine bislang beste WRC-Vorstellung bot der mit Luxemburger Lizenz startende Belgier Grégoire Munster bei seinem zweiten Einsatz im Ford Puma Rally. Er rangierte auf dem siebten Platz (+ 2:39,1), nur 20,0 Sekunden hinter Teemu Suninen im Hyundai i20 Rally1.

Die Führung in der WRC2 sicherte sich der letztjährige Champion Emil Lindholm, der allerdinge im Hyundai i20 für eine erfolgreiche Titelverteidigung, nicht mehr in Frage kommt, 35 Sekunden vor Adrien Fourmaux im Ford Fiesta MKII. Auch Andreas Mikkelsen dürfte seinen zweiten WRC-Titel inzwischen abschreiben. Er verlor im Skoda Fabia RS Rally2 mehr als zehn Minuten. Das weiß auch Mkkelsen selbst: «Durch den Verlust von zehn Minuten ist es undenkbar, in der WRC2 Punkte zu sammeln. Jetzt müssen wir über die Power Stage nachdenken.»

Esapekka Lappi hatte sich auf der fünften Prüfung wieder einmal mit einem Crash vorzeitig aus der Rallye verabschiedet. Als Gesamtdritter landete er dort nach einem Abflug vehement neben der Piste und zerlegte seinen Hyundai i20 Rally1 so, dass es eine Weiterfahrt nicht möglich war. Für seine weitere Zukunft bei Hyundai war das nach der Rückkehr von Ott Tänak bestimmt nicht besonders förderlich.

 

Stand nach 8. von 18 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

1:13:05,1

2

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 36,4

3

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 47,2

4

Tänak/Järveoja (EE), Ford

+ 1:30,4

5

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 2:26,8

6

Ogier/Landais (F), Toyota

+ 2:35,9

7

Suninen/Markkula (FIN), Hyundai

+ 2:39,1

8

Munster/Louka (L/B), Ford

+ 2:59,1

9

Lindholm/Hämäläinen (FIN), Hyundai

+ 5:36,3

10

Fourmaux/Coria (F), Ford Fieta

+ 6;11,3

Link zur Zentral Europa Rallye

Die Zentral Europa Rallye auf ServusTV:

Donnerstag, 26.10.2023:

14:00 Uhr MESZ: WP 1 = Velka Cchuchie (2,44 km)*

18:00 Uhr MESZ: WP 2 = Circuit of Klatovy (8,92 km)*

Samstag, 28.10.2023:

11:00 Uhr MESZ: WP 11 = Knaus Tabbert Bayerischer Wald 1 (= 11,88 km)*

18:00 Uhr MESZ: WP 14 = Knaus Tabbert Bayerischer Wald 2 (= 11,88 km)*

Sonntag, 29.10.2023 (Umstellung auf Normalzeit):

09:30 Uhr MEZ: WP 16 = Passauer Land 1 (= 16,37 km)*

12:00 Uhr MEZ: WP 18 = Passauer Land 2 (Power Stage = 16,37 km)

* gute Englischkenntnisse erforderlich

Zentral Europa Rallye bei Red Bull TV

Red Bull TV wird auch die Zentral Europa Rallye, den zwölften Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Tschechien, Österreich und Deutschland (26. bis 29. Oktober 2023), mit Live-Streams begleiten. Jeweils um 22:00 Uhr MESZ sind zudem bei Red Bull TV am Freitag (27. Oktober), am Samstag (28. Oktober) und am Sonntag (29. Oktober) schon um 21:00 Uhr MEZ die Highlights des jeweiligen Tages zu sehen.

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