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CER: Sebastien Ogier knapp vor Thierry Neuville

Von Martin Gruhler
Ogier führte die Zentral-Europa-Rallye am Donnerstagabend nach zwei kniffligen Wertungsprüfungen in der Tschechischen Republik mit neun Zehntelsekunden Vorsprung vor Neuville an.

Der vorletzte Lauf der diesjährigen FIA-Rallye-Weltmeisterschaft begann stilvoll mit einer stimmungsvollen Startzeremonie auf der Prager Burg. Der tschechische Präsident Petr Pavl schickte die Autos auf den Weg. Die Teilnehmer nahmen dann zum Auftakt der Dreiländerrallye zwei anspruchsvolle Asphaltprüfungen südlich der Hauptstadt in Angriff. Die fünf besten Fahrer lagen am Ende nur gerade 2,1 Sekunden auseinander.

Toyota-Ass Ogier gewann die kurze und scharfe Velká Chuchle-Superprüfung am Stadtrand von Prag. Eine drittbeste Zeit auf der nächtlichen Klatovy-Prüfung reichte für ihn aus, um sich vor Meisterschaftsführer Neuville im Hyundai zu halten. Nur knapp auf Tuchfühlung dahinter liegt dessen Teamkollege Andreas Mikkelsen.

«Es war ziemlich rutschig», meinte Ogier zum Auftakttag, «alles okay, aber nichts Besonderes. So ist es oft an einem Donnerstag - morgen wird es sicherlich viel mehr Action geben».

Neuville, der sich bei der Central Europe Rallye den Weltmeistertitel sichern kann hatte einen Schreckmoment zu verdauen. Auf der WP1 hatte er einen Strohballen touchiert und die Karosserie seines Hyundai beschädigt. Um die Meisterschaft zu sichern, muss der Belgier zwei Punkte mehr als sein Kollege Ott Tänak holen und zudem sicherstellen, dass er nicht mehr als zehn Punkte auf Ogier und 15 Punkte auf Elfyn Evans verliert.

«Ich habe Aerodynamikteile vorne rechts durch eine dumme Berührung mit einem Strohballen verloren. Das wird mich morgen wohl etwas behindern. Ich bin nicht glücklich über die Situation», seufzte Neuville.

Die Etappe am Freitag umfasst zwei abgelegene Service-Stopps in der tschechischen Stadt Janovice nad Úhlavou, aber laut Reglement darf die Karosserie während dieser Stopps nicht verändert werden.

Takamoto Katsuta feierte eine gute Rückkehr in die Toyota-Mannschaft, nachdem er zuletzt noch in Chile auf der Ersatzbank gesessen hatte. Nach einer beeindruckenden zweitschnellsten Zeit auf WP1 fiel er nach WP2 auf den vierten Platz zurück und beendete den Tag aber mit nur 0,3 Sekunden hinter Mikkelsen. Tänak wurde mit einer weiteren Zehntelsekunde Rückstand Fünfter, während Adrien Fourmaux in seinem M-Sport Ford Puma Rally1 Top Six komplettierte.

Elfyn Evans, Sami Pajari und Grégoire Munster belegten die nächsten drei Plätze, während Oliver Solberg die Top 10 komplettierte. Der Schwede kämpft in seinem Škoda Fabia RS um den Gesamtsieg in der Rallye 2, nachdem er bereits die maximalen sieben Wertungsläufe in der WRC 2 bestritten hat.

Ein Drama gab es für Yohan Rossel, einen von Solbergs Hauptkonkurrenten um den diesjährigen WRC2-Titel. Der Franzose muss diese Rallye gewinnen, um im Kampf um den Titel zu bleiben, kam aber mit einem zerstörten Hinterrad an seinem Citroën C3 Rally2 ins Ziel und verlor rund eine halbe Minute. Rossels Teamkollege Nikolay Gryazin führte daher in der Kategorie vor Filip Mareš.

Die aufstrebenden Talente aus dem Beyond Rally Women's Driver Development Programme, Lyssia Baudet, Suvi Jyrkiäinen und Claire Schönborn, gaben ihr WRC-Debüt in identischen Ford Fiesta Rally3 Autos in der WRC3 Kategorie. Baudet beeindruckte schon früh und fuhr auf der Nachtprüfung die schnellste Zeit des Trios und lag 1,2 Sekunden vor Schönborn.

Die Rallye wird am Freitag fortgesetzt, wo sechs weitere anspruchsvolle Prüfungen auf tschechischem Asphalt auf die Crews warten.

Das Klassement vom Donnerstag:

1. Ogier/Landais (Frankreich) Toyota 7m 50.6s
2. Neuville/Wydaeghe (Belgien Hyundai +0,9s
3. Mikkelsen/Eriksen (Norwegen) Hyundai +1,7s
4. Katsuta/Johnston (Japan) Toyota +2,0s
5. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +2,1s

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