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Dreikampf in Spanien, Volkswagen vor Citroën und Ford

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier

Sébastien Ogier

Je zwei Volkswagen, Citroën und Ford in den Top Sechs – die Rallye Spanien hat sich am zweiten von drei Tagen zum packenden Markendreikampf entwickelt.

Das Volkswagen Werksduo Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) liegt mit dem Polo R WRC nach den neun Asphaltprüfungen des zwölften Saisonlaufs der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) knapp in Führung. Latvala/Anttila nehmen einen Vorsprung von 1,6 Sekunden auf Asphalt-Spezialist Daniel Sordo (Citroën) in den Rallye-Sonntag mit. Die Rallye Spanien ändert sich in ihrem Charakter nun abrupt. Am Finaltag stehen die Schotterprüfungen des einzigen WM-Laufs, der sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter ausgetragen wird, auf dem Programm. Das Volkswagen Team baut am Samstagabend im längsten Service des Jahres (75 Minuten) die Polo R WRC von Asphalt- auf Schotterkonfiguration um. Dabei werden Aufhängungsteile, Dämpfer, Federn und Differenziale gewechselt. Schwerstarbeit für die Mechaniker.

Die neuen Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) mussten einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Ein Reifenschaden auf der sechsten WP der Rallye Spanien warf das Volkswagen Duo um etwa 50 Sekunden zurück. Sie rangieren dank vier WP-Bestzeiten und drei zusätzlicher Top-3-Zeiten dennoch auf Rang vier des Gesamtklassements, 46,5 Sekunden hinter ihren Teamkollegen Latvala/Anttila. Dennoch sind die Siegchancen von Ogier/Ingrassia intakt: Am Sonntag profitieren sie als viertes Auto auf der Strecke davon, dass ihre größten Konkurrenten die Ideallinie bereits gesäubert haben. Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula (N/FIN), die den dritten Polo R WRC steuern, mussten nach einem Fahrfehler auf der ersten WP des Rallye-Samstags mit Aufhängungsschaden frühzeitig aufgeben. Sie kehren am Sonntag unter Rally-2-Reglement zurück.

WP acht der Rallye Spanien bildete am Samstag die sogenannte Powerstage, in der Zusatzpunkte in der Fahrerwertung vergeben werden. Ogier/Ingrassia verdienten sich als Zweite hinter Thierry Neuville (Ford) zwei Zähler, Latvala/Anttila als Dritte einen. Ogier/Ingrassia führten damit ihre unwiderstehliche Serie fort: In sämtlichen ausgetragenen Powerstages des Jahres 2013 sammelten die Weltmeister* Extra-Punkte. Insgesamt beläuft sich der Bonus der Champions bisher auf 28 Punkte – so viel wert wie ein Lauf- plus Powerstage-Sieg. Voraussetzung, die Zusatzpunkte von heute auch gutgeschrieben zu bekommen, ist die Zielankunft am Sonntag.

Stimmen, 2. Tag Rallye Spanien

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #7
«Natürlich bin ich zufrieden, die Rallye Spanien nach zwei Tagen anzuführen. Doch nun steht der Wechsel von Asphalt auf Schotter an. Das ist keine leichte Situation, denn als Führender muss man die Strecke eröffnen und ich säubere so für die nachfolgenden Autos die Ideallinie. Trotzdem haben wir heute in keiner Sekunde taktiert, sondern stattdessen versucht, einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Ich hoffe, dass mir das Wetter morgen zusätzlich hilft und die Feuchtigkeit wenigstens in der Früh für mehr Grip sorgt. Es wird auf jeden Fall spannend, denn vier Fahrer haben noch die Chance auf den Sieg. Wenn wir unsere Chancen wahren wollen, müssen wir 100 Prozent geben.»

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #8
«Der Tag lief für uns ganz gut, bis zur sechsten Prüfung. Bei Kilometer 15 haben wir uns vorn links leider einen Plattfuß eingefangen. Damit sind wir zwar bis zum Ende der Prüfung gekommen, aber das hat uns mehr als 50 Sekunden gekostet. Und auch wenn eine hintere Startposition auf Schotter morgen ein Vorteil ist, war das bestimmt keine Strategie! In jedem Fall wird es morgen schwer, noch ganz nach vorn zu fahren – aber ich gebe niemals auf. Wir werden definitiv voll auf Angriff fahren.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Ungefähr bei Mitte der ersten Wertungsprüfung bin ich untersteuernd von der Strecke gerutscht. Nur ganz leicht, doch ich habe in einer Senke einen großen Stein getroffen. Die Aufhängung hinten rechts ist daraufhin gebrochen und wir haben viele Teile am Auto gewechselt. Leider haben wir es nicht rechtzeitig geschafft, am Start der nächsten Prüfung zu stehen. Jetzt kommen morgen die Schotterprüfungen auf uns zu, für die wir aufgrund des Ausfalls eine gute Startposition am Ende des WRC-Feldes haben. Ich hoffe, dass wir morgen deshalb einige gute WP-Zeiten herausfahren.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Ein bisschen Pech – in der Rallye-Weltmeisterschaft macht das einen riesigen Unterschied aus. Das hat man heute am Beispiel von Sébastien Ogier gesehen. Sein Reifenschaden hat ihn von der ersten auf die sechste Position zurückgeworfen. Danach hat er sich wieder auf Platz vier vorgearbeitet. Das heißt aber auch: In der Rallye-WM wird es nie langweilig. Umso herausragender war heute die Leistung von Jari-Matti Latvala, der in jeder Situation abgeklärt und fehlerfrei geblieben ist. Er liegt vor den Schotterprüfungen morgen vorn, muss sie aber auch eröffnen. Das ist keine leichte Aufgabe und ganz sicher kein Vorteil. Nach dem Wechsel von Asphalt auf Schotter ist am Sonntag einfach noch alles möglich. Es lohnt sich also in jedem Fall, die Rallye-WM morgen zu verfolgen.»

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