Schweden: Heimspiel für Mads Østberg

Von Toni Hoffmann
Der zweite Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Schweden ist für das Citroën-Werksteam Mads Østberg/Jonas Andersson das große Heimspiel.

Der zweite Saisonlauf im winterlichen Skandinavien wird beiderseits der Grenze zwischen Schweden und Norwegen ausgetragen. Für den Norweger Mads Østberg und für seinen schwedischen Beifahrer Jonas Andersson ist diese Rallye natürlich das große Heimspiel im WM-Kalender. Und dort wollen die beiden Citroën-Neulinge im DS3 WRC auch so richtig auftrumpfen. Den zweiten offiziellen Citroën DS3 WRC steuert der Nordire Kris Meeke, der mit seinem irischen Beifahrer Paul Nagle mit dem dritten Platz in Monte Carlo einen beachtlichen Einstand im Zwei-Zacken-Team hinlegte. Ergänzt wird der Citroën-Kader mit Khalid Al Qassimi und seinem neuen britischen Co-Piloten Chris Patterson im dritten DS3 WRC.

Die Rallye Schweden war seit ihrem Beginn 1950 bis 2003 eine uneinnehmbare skandinavische Festung. Nur Schweden und Finnen standen bis dahin in der Siegerliste. Und dann kam 2004 der Weltmeister Sébastien Loeb, der im Citroën Xsara WRC als erster Nicht-Skandinavier diese Bastion knackte. Loeb und später auch Mikko Hirvonen erreichten danach für Citroën fünf Mal die Ehrenränge.  

Besondere Rallye in Schweden

Die Rallye Schweden wird wegen ihrer winterlichen Bedingungen mit verschneiten und vereisten Piste als eine besondere Rallye eingestuft. Dort kommen auch die so genannten «Schweden»-Spikes mit bis zu 384 Nägeln, die 6,5 mm lang sind, in den ziemlich schmalen Reifen zum Einsatz. Sie erlauben sehr hohe Geschwindigkeiten auf den Pisten. Die Schneewände werden als willkommene Banden zum Anlehnen genutzt.  

«Es ist der sehr unterschiedliche Belag, der das Leben für das technische Team sehr schwer macht», sagte Didier Clément, der Chef-Einsatzingenieur für die Citroën DS3 WRC. «Wenn man dort auf neuem Schnee fährt, greifen die Spikes noch nicht richtig und die Autos schwimmen quasi auf der Strecke. Dünnes Eis ist dann der ideale Belag mit einem außergewöhnlichen Grip. Man kann dann sehr präzise Linien fahren und auch das Bremsen funktioniert. Auf gefrorenem Schotter und Schlamm brechen gerne die Spikes und die Reifen arbeiten nicht länger effektiv.» 

Set-up entscheidet über Sieg oder Niederlage

Die Citroën-Techniker stellen auf diese Bedingungen die Differenziale und Aufhängungen dementsprechend ein, haben aber mit vielen Kombinationen noch Luft für das beste Set-up. «Der DS3 WRC reagiert sehr sensibel auf Änderungen», ergänzte Clément. «Wir müssen viel Arbeit vor der Rallye investieren, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Wir können sagen, dass die Rallye während den Tests gewonnen oder verloren werden kann. Wir müssen daher ein beständiges Set-up finden. Das kann bei diesen schnellen Prüfungen schon viel ausmachen, vielleicht sogar einen Vorsprung von einem Dutzend Sekunden.»  

2006 gab der damals 18-jährige Mads Østberg in Schweden sein WM-Debüt. Seitdem fuhr er dort in den letzten drei Jahren auf das Podium. Das ist auch diesmal sein Ziel. Nach seinem vierten Platz bei seinem Citroën-Einstand in Monaco bereitete er sich auf die Rallye Schweden mit dem Start bei der Mountain Rally in seiner norwegischen Heimat Ende Januar vor. Er belegte dort den zweiten Platz.  

«Für mich war diese Rallye eine sehr gute Gelegenheit, mein Auto noch besser kennen zu lernen», meinte Østberg. «Ich benutzte die gleichen Winterreifen, die auch bei der Rallye Schweden zum Einsatz kommen. Das war eine gute Vorbereitung für Schweden.»  

2011 wurde er in seinem Nachbarland Zweiter, danach zweimal Dritter. Für Østberg ist diese Rallye auch im Hinblick auf seine Sponsoren in Norwegen und Schweden wichtig. «Das eine der wichtigsten Rallyes. Mein Ziel ist wieder das Podium. Wenn alles gut läuft kämpfen wir auch um den Sieg. Wir haben an der Strecke sehr viele Fans, die uns bestimmt anfeuern werden. Obwohl ich ganz auf die Strecke konzentriere, sehe ich natürlich unsere Fans mit den norwegischen und schwedischen Flaggen.»  

Neuland für Meeke

Für zweite Citroën-Werksteam Kris Meeke/Paul Nagle ist der schwedische Winterklassiker Neuland. «Ich bin noch nie bei einer Schnee-Rallye gestartet», gestand Meeke. «Das ist für mich eine ganz neue Erfahrung. Das Team kennt wenigstens die Schwierigkeiten, mit denen ich wahrscheinlich kämpfen muss. Ich werde völlig konzentrieren und lernen müssen. Ich weiß, dass ich schnell auf Asphalt und Schotter bin, aber auf Schnee habe ich keine Erfahrung. Und diese haben unsere Konkurrenten umso mehr. Die Konkurrenz ist sehr schnell. Beim Testen habe ich Mads genau beobachtet, wie er auf solchem Untergrund fährt. Ich möchte dort nach und nach mein Tempo steigern, wenig Fehler machen und ein gutes Ergebnis erreichen.»  

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