Mexiko: Vertrauensbildende Maßnahmen bei M-Sport

Von Toni Hoffmann
Die erste Schotterrallye in der Rallye-Weltmeisterschaft 2015 kommt dem Charakter des Ford Fiesta RS WRC von M-Sport entgegen.

Die Rallye-Weltmeisterschaft steigt hoch, und zwar bei der dritten Station in Mexiko mit über mehr als 1.800 Meter über Normalnull. Einige Prüfungen überschreiten auch die 2.700 Meter-Marke. Auch wenn die Luft dünner wird, so hofft man bei M-Sport, dass mit den Temperaturen um 25° C auch die Leistungen der beiden Piloten Elfyn Evans und Ott Tänak bei der ersten Schotterrallye des Jahres weiter steigen.  

In Schweden zeigten beide eine erfreuliche Leistung. Tänak erreichte den vierten Rang und Evans den sechsten Platz. Evans erreichte dank einer taktisch klugen Fahrweise im Vorjahr im zentralmexikanischen León mit dem vierten Rang sein bestes WM-Resultat. Eingedenk dieser Tatsache möchte der junge Walliser in seiner zweiten kompletten WRC-Saison nicht nur an dieses Ergebnis anknüpfen, sondern hofft mit einer fehlerfreien Fahrt auf eine eventuelle Steigerung. Ein wichtiger Faktor ist auch seine Startposition. Als Tabellensechster startet er mit seinem Ford Fiesta RS WRC auch als sechstes Fahrzeug in die beiden ersten Etappen der Rallye Mexiko.  

«Ich habe an die Mexiko gute Erinnerungen. Letztes Jahr war ich ein bisschen von meinem Ergebnis überrascht», merkt Evans an. «Die Rallye ist eine etwas tückische Veranstaltung. Viele Fahrer hatten damals Probleme, von denen wir auch etwas profitierten. Dort ist es wichtig, keine Fehler zu machen. Wenn es uns das wieder gelingt und wir beim Speed etwas zulegen, könnte es für uns wieder eine weitere gute Rallye werden. Wenn wir unsere Performance wie in Monte Carlo und Schweden halten und das ohne Fehler, könnten wir das auch schaffen.»  

Wie alle anderen Fahrer muss er sich wieder an trockenen Schotter gewöhnen. «Seit September letzten Jahres sind wir nicht mehr auf trockenen Schotter gefahren, so wird es schwierig sein, gleich das richtige Gefühl hierfür zu bekommen. Wir hatten vor einigen Tagen zwei ganze Testtage. Und dort hatte ich schon ein gutes Feeling. Die Rallye ist speziell. Die Hitze gehört zu dieser Rallye. Und wenn wir diese mit der großen Höhe in Zusammenhang bringen, geht dies schon etwas an die körperliche Substanz. Wir müssen uns mit einigem Fitness-Training darauf einstellen und uns auch rechtzeitig akklimatisieren.»  

Diese Problem sieht er auch bei seinem Fiesta. «Diese Bedingungen wirken sich auch auf das Auto aus. Der Leistungsverlust in diesem Höhen ist schon signifikant. Da muss man sich einen leichten, nicht zu aggressiven Fahrstil zulegen, weil man Fehler angesichts des Leistungsverlustes nicht so stark ausbügeln kann. Wenn man den Speed vor einer langen Geraden oder einer Folge von schnellen Kurven drosselt, fehlt danach die Kraft, um dort gut durchzukommen und man verliert Zeit. Daher muss man im richtigen Moment auch den richtigen Rhythmus finden.»  

Sein Teamkollege Ott Tänak muss noch sein Vertrauen bei der Rückkehr in ein World Rally Car stärken. Im letzten Jahr sorgte er beim Mexiko-Auftakt für Aufsehen, als er auf der ersten Prüfung im Ford Fiesta R5 die zweitbeste Zeit fuhr, nur drei Zehntelsekunden hinter Sébastien Ogier im VW Polo R WRC. Wenn er auch in Mexiko eine solche Performance wie zu Beginn in Schweden zeigt, kann er auf ein gutes Ergebnis hoffen.  

«Ich freue mich, mal wieder auf Schotter fahren zu können. Mexiko ist eine großartige Veranstaltung. Die Prüfungen sind richtig schön und fließend. Und die Atmosphäre dort sorgt immer für einen großen Spaß», sagt der Tabellensiebte Tänak. «Wir hatten einen zweitägigen Test. Es war gut zu sehen, dass wir so schnell zum richtigen Speed zurückgefunden haben. Es war schon ein etwas komisches Gefühl, nach so langer Zeit wieder auf Schotter zu fahren, doch es hat sich gut angefühlt. Wir fühlen uns gut vorbereitet.»  

Es kennt die Eigenarten der Rallye Mexiko. «Wir haben so gut es ging auf die Hitze und die Höhe vorbereitet. Das ist nicht so einfach. Ich war zwar jede Nacht in der Sauna, aber das kann man nicht mit der Wirklichkeit vergleichen. Daher reisen wir auch früher nach Mexiko, um uns besser an die Bedingungen zu gewöhnen. Die Höhe ist natürlich der schwierigste Punkt. Es ist hart für die Teams, es ist aber hart für die Autos. Die verlieren dort viel Leistung und daran muss man auf den Prüfungen unbedingt denken. Man braucht einen sehr sauberen und genauen Fahrstil mit dem notwendigen Speed zu jeder Zeit. Die Prüfungen am ersten Tag sind etwas kniffelig. Daher ist es wichtig, dort sauber und ohne Probleme durchzukommen. Und wenn man glaubt, das richtige Feeling zu haben, kann man auch mal ein bisschen mehr pushen.»  

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