KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Argentinien: Dutzend Prüfungen, klassisch, innovativ

Von Toni Hoffmann
Rallye Argentinien 2014

Rallye Argentinien 2014

Typisch Argentinien: Sonne und Nebel, enge Pisten und Vollgasstrecken im Wechsel von 2,68 bis 56,77 Kilometer Länge, bei Sonne oder im Nebel, spektakuläre Stadtkurse sowie unwirtliche Mondlandschaften.

Die Rallye Argentinien bietet facettenreiche Bedingungen und fordert den Fahrern und Beifahrern ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit ab. Lediglich sieben verschiedene Wertungsprüfungen stehen auf dem Programm – die haben es allerdings in sich. Am Donnerstag wird erstmals eine WP in Merlo in der Provinz San Luis gestartet, dem Epizentrum des argentinischen Motorsports. Und auch am Freitag erwartet die Teilnehmer Neues: Zwei Sonderprüfungen sind neu, die dritte – der Klassiker Agua de Oro–Ascochinga – wird diesmal in umgekehrter Richtung absolviert. Der Samstag wird geprägt von den schnellen Pisten im Punilla-Tal. Auf den WPs «Capilla del Monte–San Marcos» und «San Marcos–Characato» haben die Piloten gleich zweimal Gelegenheit, ihre Vollgas-Qualitäten unter Beweis zu stellen. Am Sonntag bildet die legendäre «El Cóndor–Copina» die abschließende Powerstage, bei der Zusatzpunkte für die Top Drei vergeben werden. Und das womöglich erneut mit Nebel inklusive: Die «El Cóndor»-Prüfung führt aus 2.138 Meter über Normalnull im Slalom durch eine mondähnliche Landschaft hinab auf 1.389 Meter über dem Meeresspiegel.

1.497 Meter Höhenunterschied: warum die Herausforderung steigt

Bildete die Rallye Mexiko mit dem höchsten Punkt der Saison auf 2.752 Metern über Normalnull zuletzt das «Dach der Rallye-WM-Welt», stellt die Rallye Argentinien die Rallye des Jahres dar, die über den größten Höhenunterschied verfügt. Von 641 bis 2.138 Meter oberhalb des Meeresspiegels reicht das Profil – und während sich die Rallye Mexiko innerhalb von 952 Metern Höhendifferenz abspielt, sind es in Argentinien 1.497 Meter. Von den Motor-Ingenieuren verlangt das eine clevere Motorsteuerung, die sich bei allen Extremen bewährt. Mit der Höhe sinkt der Luftdruck und damit der Sauerstoffgehalt – eine weniger effiziente Verbrennung und damit weniger Motorleistung ist die Folge.

Neues aus dem Volkswagen Team

+++ Die ungewöhnlich lange Rallye-WM-Pause haben die Volkswagen Fahrer zu ausgedehnten Urlauben genutzt: In den 38 Tagen zwischen der Rallye Mexiko und der Rallye Argentinien absolvierte Jari-Matti Latvala beispielsweise mit seiner Freundin Kaisa einen Roadtrip durch die USA. Andreas Mikkelsen verbrachte entspannende Tage in Florida – mit seiner Lebensgefährtin Margrethe. Sébastien Ogier und seine Frau Andrea Kaiser verbrachten Zeit beim Skifahren in Kitzbühel und beim Klettern. Ogier besuchte zudem die TV-Talkshow «Markus Lanz» im deutschen Fernsehen und die Volkswagen Open Days in Wolfsburg.

+++ Alle Volkswagen Fahrer nutzten die Zeit außerdem für Testfahrten mit dem Polo R WRC: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia sowie Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila waren drei Tage in Spanien im Einsatz, Andreas Mikkelsen/Ola Floene in der Lausitz.

Die Zahl zur Rallye Argentinien: Sechs

Nur einer hat es bisher geschafft, Volkswagen in Argentinien zu schlagen: Rallye-Rekordweltmeister Sébastien Loeb (Citroën) beim WM-Lauf des Jahres 2013. Ansonsten ist die Marke dort ungeschlagen und war dabei stets mit einem anderen Duo erfolgreich – insgesamt sechs Mal. 2005 bildete der Erfolg von Bruno Saby/Michel Périn (F/F) mit dem Race Touareg bei der Rallye por las Pampas den ersten Sieg im Marathon-Rallye-Sport für Volkswagen überhaupt. 2009, 2010 und 2011 folgten die Siege bei der legendären Rallye Dakar durch Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) und Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D). 2012 siegte das Team von Volkswagen bei der Vorbereitung auf die Einsätze in der Rallye-WM-Topklasse WRC mit Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) im Skoda Fabia in ihrer Super-2000-Klasse. 2014 gewannen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) die Rallye Argentinien mit dem Polo R WRC.

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