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Schweden: Wieder Maximalpunkte für Ogier

Von Toni Hoffmann
Der dreifache Champion Sébastien Ogier beendete im VW Polo den zweiten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Schweden mit der Maximalanzahl von 28 Punkten, Gesamtsieg und Gewinn der Power Stage. Der Schweden-Rückblick.

Am vergangenen Wochenende triumphierte Sébastien Ogier im Michelin bereiften VW Polo R WRC bei der Rallye Schweden. Für den Franzosen war es bereits sein dritter Sieg bei diesem WM-Lauf. Damit führt der amtierende Champion das Gesamtklassement nach zwei Rallyes mit 23 Punkten Vorsprung auf Teamkollege Andreas Mikkelsen an. Trübe Aussichten herrschen hingegen für den dritten VW-Mann Jari-Matti Latvala. Hat der Finne nach zwei Nullnummern in Folge bereits alle Chancen auf den WM-Titel verspielt?

Bereits beim Saisonauftakt in Monte Carlo sicherte sich Sébastien Ogier im mit Pneus von Michelin bestückten VW Polo R WRC die Maximalpunktzahl: 25 Zähler für den Sieg plus drei zusätzliche Punkte für die Bestzeit auf der Power Stage. Bei der Rallye Schweden ließ sich der dreimalige Rallye-Weltmeister nun erneut 28 Punkte gutschreiben. 56 Zähler aus zwei Läufen bedeuten Maximalausbeute. Im vergangenen Jahr hatte Ogier zu diesem Zeitpunkt «erst» 53 Punkte auf dem Konto.

Für Teamkollege Jari-Matti Latvala verlief der Saisonauftakt deutlich frustrierender. Der Finne verbuchte in seinem Michelin bereiften VW Polo R WRC zwei Nullnummern in Folge. Bei der «Monte» im Januar kam er nicht ins Ziel und am vergangenen Wochenende verabschiedete er sich bereits frühzeitig aus dem Kampf um den Sieg: Auf der zweiten Wertungsprüfung (WP) brach eine Antriebswelle und Jari-Matti musste den Rest des Tages mit dem waidwunden World Rally Car bestreiten. Die Situation erinnert stark an die vergangene Saison. Damals lief Latvala lange Zeit einem Punkterückstand hinterher. Vielleicht ist es da ein kleiner Trost für ihn, dass er aufgrund seiner aktuellen WM-Platzierung bei der Rallye Mexiko Anfang März von einer guten Startposition profitieren wird.

Auch Kris Meeke blieb mit seinem Michelin bereiften Citroën DS3 WRC bislang punktelos. Dennoch: In Schweden stellte der Brite einmal mehr unter Beweis, dass er Ogiers Speed mitgehen kann. Allerdings zertrümmerte er sich die Aufhängung seines Allradlers an einem Felsen. Bis zum nächsten WM-Gastspiel muss sich Meeke jedoch noch etwas gedulden: Das DS-Team wird erst wieder bei der Rallye Portugal in drei Monaten an den Start gehen.

Nach zwei von 14 WM-Läufen belegen VW-Pilot Andreas Mikkelsen und Mads Östberg im Ford Fiesta RS WRC die Plätze zwei und drei im Zwischenklassement. Wie ein Großteil der Spitzenfahrer vertrauen sie auf die Pneus aus Clermont-Ferrand. Ihr Rückstand auf Ogier beträgt aber bereits 23 respektive 29 Punkte. In Schweden mussten sich die Beiden nicht nur dem Weltmeister geschlagen geben, sondern auch Hyundai-Mann Hayden Paddon. Der Neuseeländer trumpfte auf den schnellen und vereisten Wertungsprüfungen mächtig auf und sicherte sich bei seinem ersten Einsatz im neuen, mit Reifen von Michelin bestückten i20 WRC Platz zwei.

Paddon – der diesen WM-Lauf erst zum dritten Mal bestritt – war fraglos der Mann der diesjährigen Rallye Schweden. Am Freitag gewann er zwei Prüfungen. Anschließend profitierte er von seiner späten Startposition – der 28-Jährige musste erst als Siebter in die Loipe – und kämpfte sich sukzessive bis auf die zweite Position nach vorne. Zeitweise setzte er Ogier sogar mächtig unter Druck. Letztlich begnügte er sich mit Rang zwei und feierte damit sein bislang bestes Ergebnis in der Topliga des Rallyesports. Dabei sorgte kurz vor Schluss auf WP 21 noch ein beschädigter Kühler für bange Minuten.

Auch Evans glänzte wieder

Auch Elfyn Evans präsentierte sich in Schweden in Topform. Der Ford-Pilot wies in der WRC2-Kategorie die versammelte skandinavische Quertreiber-Elite in ihre Schranken und sicherte sich im Fiesta R5 mit Reifen von Michelin seinen zweiten Sieg in Folge. Der Waliser blüht nach seiner Zwangsversetzung in die zweite Liga regelrecht auf und zeigte sowohl in Monte Carlo als auch in Schweden eine hervorragende Vorstellung.

Das Team von Skoda Motorsport konnte die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Dennoch sammelten Pontus Tidemand und Esapekka Lappi für die tschechische Marke die WM-Punkte für die Plätze zwei und drei in der WRC2-Klasse. Dabei ging Lappi im Michelin bereiften Fabia R5 auf der letzten Prüfung noch an Lokalmatador Anders Gröndal vorbei.

Vor den beiden Werksfahrern landete Skoda-Privatier Teemu Suninen, der im mit Pneus von Michelin bestückten Fabia R5 ebenfalls eine starke Vorstellung zeigte. Der Finne belegte mit 14,6 Sekunden Rückstand auf Evans Platz zwei im RC2-Gesamtklassement – sein Vorsprung auf Tidemand betrug am Ende lediglich eine Zehntelsekunde. Da Suninen jedoch nicht für die komplette Saison eingeschrieben ist, verbuchten Tidemand und Lappi die WM-Zähler für die Plätze zwei und drei.

Der Ire Craig Breen feierte in Schweden sein Wettbewerbsdebüt als offizieller Citroën-Pilot. Im Michelin bereiften DS3 WRC kam er als Achter ins Ziel und verbesserte damit sein Ergebnis aus dem Vorjahr – damals wurde er im privat eingesetzten Ford Fiesta RS WRC Neunter. Auf WP 7 ließ sich Breen sogar die drittschnellste Zeit gutschreiben.

Kurz nach der Rallye Schweden wurde bekannt: Trotz der witterungsbedingten Probleme bleibt dieser WM-Lauf auch in den kommenden drei Jahren im Kalender. Die Frage ist allerdings, ob die Organisatoren der Region Värmland den Rücken kehren werden. Gut möglich, dass die Rallye Schweden künftig in nördlicheren Regionen ausgetragen wird, um den milden Temperaturen zu entgehen.

Quelle: Best-of-RallyLife.com

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