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Sébastien Ogier: «Ich verbinde mit Polen Positives»

Von Toni Hoffmann
Der dreifache Champion und Tabellenführer Sébastien Ogier bestreitet beim siebten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Polen seine erste Rallye als Vater, Mikkelsen im Interview.

Die Rallye Polen, nach Monte Carlo die zweitälteste Rallye der Welt, gilt als ein Hochgeschwindigkeitswettbewerb im Rallye-Kalender. Der Volkswagen-Kader fühlt sich gut aufgestellt. Andreas Mikkelsen im Interview.

Stimmen vor der Rallye Polen

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1

«Die Rallye Polen ist definitiv ein Event, auf das ich mich jedes Jahr riesig freue. Es erwartet uns eine Hochgeschwindigkeits-Rallye, die vergleichbar ist mit der in Finnland. Ich mag schnelle Strecken besonders, denn sie kommen meinem Fahrstil sehr entgegen. Ich verbinde mit Polen nur Positives, denn wir waren dort in den vergangenen beiden Jahren siegreich. Dort erwartet uns im Vergleich zur Rallye Italien ein komplett anderer Schotter-Typ, der für unser Material nicht ganz so fordernd sein wird. In der Rallye-Weltmeisterschaft läuft es derzeit sehr gut für Julien und mich. Auch wenn der letzte Sieg vier Rallyes zurückliegt, wir haben unsere Führung in der Meisterschaft zuletzt stetig ausgebaut. Deswegen fahre ich selbstbewusst nach Polen. Und auch meine neue private Situation gibt mir zusätzlich Kraft. Ich hatte es mir schon wunderschön vorgestellt, Vater zu sein, aber dass es so überwältigend sein würde – das hätte ich nicht gedacht.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2

«Die Rallye Polen erinnert mich ein wenig an die in Finnland – mit dem Unterschied, dass wir in Polen mehr durch offenes Gelände und Felder fahren, zudem ist der Untergrund etwas weicher. Von der Geschwindigkeit sind sich die beiden Rallyes aber sehr ähnlich, beide sind die schnellsten im gesamten Kalender. Auf schnellen Strecken fühle ich mich normalerweise wohler, das kommt meinem Fahrstil entgegen. Ich denke, durch die vielen schnellen Passagen ist der Vorteil einer höheren Startnummer geringer als bei anderen Rallyes, da die Traktion nicht so entscheidend ist. In den vergangenen beiden Jahren hatte ich zu Beginn der Rallye Polen Probleme, die richtige Geschwindigkeit zu finden. Das will ich dieses Mal verbessern, denn bislang fehlt mir in Polen noch eine Podiumsplatzierung. Der zweite Platz in Italien gibt mir neues Selbstvertrauen. Ich will mich in der Fahrer-WM nun weiter nach vorn arbeiten, aber die Konkurrenz ist natürlich sehr groß.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9

«Die Wertungsprüfungen bei der Rallye Polen sind sehr schnell und flüssig zu fahren – das mag ich und das kommt mir entgegen. Um bei den schnellen Abschnitten das Maximum herausholen zu können, brauchst du ein gut ausbalanciertes Auto und viel Vertrauen. Einige Wertungsprüfungen sind ähnlich wie im vergangenen Jahr. Da konnten Anders und ich bei der Vorbereitung auf die Videos von 2015 zurückgreifen. Durch den Test in Polen haben wir zusätzliche Eindrücke gewonnen, damit wir optimal vorbereitet sind. In den vergangenen beiden Jahren bin ich in Polen zweimal Zweiter geworden. Anders und ich gehen als Dritte auf die Strecke. Ich hoffe trotzdem, dass wir um Spitzenpositionen kämpfen können. Mein Ziel ist es, den zweiten Platz in der Gesamtwertung zurückzuerobern. Außerdem wollen wir versuchen, die Lücke zu Sébastien Ogier zu schließen. Das wird alles andere als einfach, aber wir geben unser Bestes und wollen mit möglichst vielen Punkten von der Rallye Polen abreisen.»

Drei weitere Fragen an … Andreas Mikkelsen

Andreas, du bist mit deinem Beifahrer Anders Jæger beim Salomon Zugspitz Ultratrail 82 von den 101,6 Kilometern über die Ultra-Distanz gelaufen. Wie geht es dir, kannst du inzwischen deine Beine wieder bewegen?

Andreas Mikkelsen (lacht): «Ja, es ist schon viel besser geworden und ich kann wieder normal laufen. Es war eine großartige Erfahrung, auch wenn es bei den Wetterbedingungen nicht einfach war. Ich bin vorher – im Gegensatz zu Anders – nicht so viele längere Distanzen gelaufen, deshalb war die Vorbereitung auf einen solchen Lauf nicht genug. Ich habe es als Herausforderung gesehen. Nach Kilometer 70 gab es einen Punkt, an dem wir gemerkt haben: Das könnte schwierig werden. Meine Knie und Beine taten weh, das wurde mit der Zeit immer schlimmer. Als wir die Information bekommen haben, dass es nach dem letzten Berg auf den finalen zehn Kilometern abwärts gehen würde und es dort sehr matschig und rutschig sei, haben wir entschieden aufzuhören. Wir hatten keine Kraft mehr und es war einfach zu gefährlich. Das war das Vernünftigste – wir wollten uns schließlich nicht verletzen.»

Wie wichtig ist es, als Rallye-Fahrer fit zu sein und auch mal solche Herausforderungen in sein Trainingsprogramm zu integrieren?

Mikkelsen: «Es ist allgemein wichtig für einen Rallye-Fahrer, fit zu sein. Die Tage im World Rally Car sind lang, dazu ist es meist sehr warm, da ist eine gute Kondition die Grundlage für den Erfolg. Der Schlüssel ist die Konzentration und dass man zu 100 Prozent auf den Punkt fokussiert ist. Der Ultra-Trail-Marathon war in dieser Hinsicht eine optimale Vorbereitung: Die Bedingungen waren extrem, es war kalt, hat geregnet und wir mussten somit bei jedem einzelnen Schritt hoch konzentriert sein. Es war also gleichzeitig ein gutes Mentaltraining. Ich spiele gern und viel Squash. Auch da kommt es auf eine schnelle Reaktionszeit an, was mir bei den Rallyes am Steuer hilft.»

Du hast mit Anders in einer Wohngemeinschaft gelebt, ihr fahrt zusammen in der Rallye-Weltmeisterschaft und lauft gemeinsam zwei Marathon-Distanzen am Stück – was kommt als Nächstes?

Mikkelsen: «Anders und ich haben bereits viel zusammen gemacht und erlebt. Wir lieben beide Herausforderungen und ich bin mir sicher, dass wir demnächst mit einer anderen verrückten Idee um die Ecke kommen. Wartet es einfach ab.» (lacht)

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