Kein Glück in Assen

Kolumne von Toni Riedel
Toni Riedel: Sturzpech in Assen

Toni Riedel: Sturzpech in Assen

Leider gibt es im Rennsport nicht nur gute Tage, sondern auch «schwarze». In Assen erlebte ich ein Rennwochenende zum Abhaken.

Ich bin vor drei Jahren im ADAC Junior Cup zum ersten und bisher letzten Mal in Assen gefahren. Schon damals hat mir die Strecke nicht gefallen, und ich bin nicht besonders gut klargekommen. So richtig konnte ich mich also nicht auf den niederländischen Grand-Prix-Kurs freuen, aber ich wollte erst mal sehen, wie das Ganze auf einer Yamaha R6 aussieht. In den freien Trainings war ich zwar nicht der Schnellste, aber ich konnte eine gute Basisabstimmung für mein Fahrwerk finden.

Im ersten Qualifying am Samstagvormittag verbesserte ich meine Zeit vom Freitag um 1,3 Sekunden. Ich war auf einer schnellen Runde, als ich mit über 220 km/h durch eine Bodenwelle stürzte und mich mehrmals überschlagen habe. Ich wurde zur Überwachung mit Kopf-, Nacken- und Handschmerzen ins Medical Center eingeliefert. Nachdem ich Schmerztabletten verabreicht bekam, durfte ich wieder zurück ins Fahrerlager. Dort ging ich zum unserem Physiotherapeuten Fritz, der sich um mich gekümmert hat, denn meine Finger waren taub, was vom überdehnten Nacken und den eingeklemmten Muskeln kam.

In der Zwischenzeit wurde meine demolierte Yamaha zurück zu unserem Zelt gebracht. Da wir in Assen ohne unser Team angereist sind, da der ADAC Junior Cup hier nicht am Start war, mussten meine Eltern innerhalb von den drei Stunden, die bis zum zweiten Zeittraining verblieben, alles allein reparieren. Aber wir bekamen spontan Hilfe von Jens Enderlein und Bernd Dörffelt. Und auch weitere Väter haben ihre Hilfe angeboten. Wir schafften es, dass ich nur fünf Minuten vom Training verlor.

Aber leider muss ich gestehen, dass mir der Schreck noch in den Gliedern sass und ich meine Zeit nicht verbessern konnte. Tief enttäuscht musste ich mich mit dem 15. Startplatz abfinden. Gegen Abend liessen meine Kopfschmerzen langsam nach, aber mir tat der ganze Körper weh. Zu allem kam noch dazu, dass mich auch noch ein Hund in die linke Hand gebissen hat. Darüber mussten wir nun schon fast wieder lachen.

Mein Start im Rennen war nicht gut. In der ersten Kurve nach der Startgeraden verlor ich zwei Plätze, weil ich eingeklemmt war. Vorn ging die Post ab, denn die Konkurrenz ist sehr stark in diesem Jahr. Ich kämpfte um Platz 15 und fuhr auch schnelle Rundenzeiten, aber am Ende blieb mir nur dieser eine Punkt, der, so sagen viele, nach diesem Wochenende hoch anzurechnen ist. Mich tröstet das zwar nicht wirklich, weil ich in die Top-5 fahren wollte. Jetzt bin ich ziemlich kaputt und freue mich schon richtig sehr darauf, wenn die Rennen in Schleiz und auf dem Sachsenring kommen. Ich will wieder zeigen, dass ich nicht mit einem neunten Gesamtplatz zufrieden bin!

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