Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Frank Häfner: Meine Yamaha-Cup-Saison

Von Esther Babel
Frank Häfner

Frank Häfner

Der Yamaha-Cup-Pilot berichtet, wie ein Jahr in der Nachwuchsschule aussieht. Inklusive Höhen und Tiefen.

EuroSpeedway Lausitz: Das erste Aufeinandertreffen mit meinen neuen Mitstreitern was schon am Freitag bei den Freien Trainings aufregend. Im ersten Qualifying rutschte mir bei 160 km/h das Hinterrad weg. Ich war zuweit auf den Randstein gekommen. Die Maschine hatte nur ein paar Kratzer. Ich hatte mir den linken Knöchel und den linken Ringfinger verstaucht. Von Startplatz 12 ging ich ins Rennen. Ein paar Ausbremsmanöver klappten, aber der Knöchel machte sich stark bemerkbar und ich schaukelte Platz 7 nach Hause.

Motorsportarena Oschersleben: Nach einer Karambolage weniger Meter nach dem Start, in der auch ich verwickelt war, war das Rennen für mich zu Ende bevor es angefangen hatte.

Nürburgring: Ich liess es langsam angehen, konnte aber meine Trainingszeit vom Vorjahr locker unterbieten. Startplatz 12 bei 40 Teilnehmern war okay. Doch im zweiten Training konnte ich nicht mehr zusetzen und landete nur auf Startplatz 18. Vielleicht sass mir Oschersleben noch im Hinterkopf? Ins Rennen bin ich wie mein Oma gestartet. Bis auf Platz 14 konnte ich mich vor arbeiten. Naja, immerhin war alles heil geblieben.

Sachsenring: Startplatz 13. Langsam aber sicher fühlte ich mich auf dem Motorrad wieder wohl. Im ersten Rennen war ich in einer Vierer-Gruppe unterwegs, in der es heiss herging. Es wurde Platz 13. Das zweite Rennen fuhren wir am Sonntag bei strömendem Regen. Ich konnte an meine Vorderleute ran fahren, aber auf dem Sachsenring überholen ist eine andere Sache. Ich wurde 14.

Salzburgring: Freitags waren wir noch im Regen unterwegs, aber zum Zeittraining am Samstag strahlte die Sonne. Auf dem langen Bergauf-Stück suchte natürlich jeder nach einem perfekten Windschatten. Ich bekam das eher suboptimal hin. Platz 18. Im Rennen habe ich in der letzten Kurve alles gegeben und rauschte mit einem Vorsprung von 0,014 Sekunden vor dem Rest des Feldes auf Platz 13 ins Ziel.

Schleiz: Mit Platz 20 wurde es die schlechteste Trainingsleistung des Jahres. Kein Gefühl fürs Moped, alles komisch. Am Rennsonntag ging es etwas besser. Und dann, in der langsamsten Kurve (ca. 60km/h) musste ich durch einen Fahrfehler meiner beiden Vordermänner in voller Schräglage eine Notbremsung machen, um die Kollegen nicht abzuräumen. Ich richtete das Motorrad auf, verlor dabei die Haftung des Vorderrades und landete auf meiner linken Schulter. Ich hörte es nur krachen. Schlüsselbeinbruch. Das Rennen in Assen war für mich gestrichen.

Hockenheim: Ich trat mit Trainingsdefizit und schmerzender Schulter an. Es lief nichts rund. Am Freitag Ölverlust und Beinahe-Sturz. Am Samstag beim Set-up daneben gegriffen und Startplatz 22. Das Rennen musste zweimal abgebrochen werden. Nach acht Runden wurde ich auf Platz 19 gewertet.
 

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