Ein wagemutiges Unternehmen

Wunderschön: Der Audi R8 von Ivo Breukers
Rennsport-Veranstalter und Hobby-Rennfahrer Ivo Breukers zeigte sich sofort begeistert, als er vor gut zwei Jahren die ersten Bilder des Audi R8 sah. „Davon müssen wir eine Rennversion bauen“, sagte der Niederländer. Gesagt, getan: er erwarb im Herbst 2007 in Italien zwei R8 in Straßenausführung und ließ sie zu Rennautos umbauen. Anfang Januar 2008 sollte die Rennpremiere erfolgen – beim 24-Stunden-Rennen von Dubai. Kein Zufall, denn Breukers ist Mitbesitzer der Agentur Creventic, die das Rennen im Golfstaat veranstaltet. So baute er sich quasi selbst die Bühne für die Premiere.
Der erste Auftritt des Audi CR-8, wie Creventic die im Eigenregie entwickelte Rennversion bezeichnet, war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Nur 113 Runden absolvierte der weiße Sportwagen, etwa ein Fünftel der Distanz des siegreichen Porsche-Teams. Probleme mit dem ABS und dem Getriebe, Elektronikdefekte und jede Menge andere Schwierigkeiten mussten vom Team beim Rennen bewältigt werden.
Einem Jahr nach der Premiere besteht die Fahrerbesetzung neben Besitzer Breukers aus den WTCC-Fahrern Jaap van Lagen und Viktor Shapovalov, normalerweise mit Lada unterwegs. Aber auch diesmal verlief der Einsatz nicht ohne Probleme: Durch ein Leck in der Belüftungsanlage des Tanksystems lief während des Zeittrainings Benzin aus, das entflammte und deutliche Spuren hinterließ. Man versuchte, das Leck zu stopfen, aber ohne Erfolg. Kurz vor dem Rennen wurde beschlossen, einen neuen Tank einzubauen. Dazu musste dieser jedoch zuerst aus einem serienmäßigen R8 ausgebaut werden. So konnte das Team erst mit vierstündiger Verspätung ins Rennen starten.
Danach lief es aber bedeutend besser. „Im Vergleich zum Vorjahr ist der Unterschied gewaltig“, berichtet Jaap van Lagen, der auch bei der Premiere schon am Lenkrad saß. „Ohne ABS funktioniert das Auto auf der Strecke viel besser und die Straßenlage ist wirklich gut. Auch im Rennen brauchen wir uns für niemanden zu verstecken, nur die Porsche RSR und der Holden sind vielleicht schneller, aber mit den Cup-Porsche kann ich durchaus mithalten.“ Um die Entwicklung mit aller Konsequenz voranzutreiben, fehlt dem Team jedoch Zeit und Geld. Dennoch muss man die Initiative einfach loben. Und es bleibt die Ehre, den ersten R8 für den Renneinsatz entwickelt zu haben.