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Zeitreise: Le Mans 1977

Von Guido Quirmbach
René Arnoux war im privaten Renault der erste Ausfall

René Arnoux war im privaten Renault der erste Ausfall

Es war ein ähnliches Duell wie in 2010. Nur, das beide Favoriten viele Federn lassen mussten. (Teil1)

Deutsch-Französische Duelle in Le Mans haben eine lange Tradition. Und schon einmal gab es ein ähnliches Desaster bei den Franzosen wie in diesem Jahr bei Peugeot. Allerdings kam das deutsche Werk auch gerade so davon. Im Jahr 1977 lautete das Duell Porsche gegen Renault.

Das Unternehmen Le Mans ging Renault langsam an. 1975 gab es einen halboffiziellen Auftritt eines Damenteams mit Lella Lombardi und Marie-Claude Beaumont. Der Wagen fiel erwartungsgemäss aus. 1976 beschickte man die Sportwagen-WM und dazu setzte man einen Werkswagen in Le Mans ein. Auch der fiel aus, doch war das alles noch im Rahmen. Der Sieg in Le Mans sollte planmässig dann 1977 erfolgen, bevor man dann die Turbo-Entwicklung in der Formel 1 fortsetzt.

Le Mans war zur damaligen Zeit zwar sicher ein Rennen, doch die Autos wurden bei weitem nicht so am Limit bewegt wie heute. Durchhalten war die erste Prämisse, alles weitere wird man sehen. Die angestrebten Rundenzeiten waren in der Regel etwa zehn Sekunden langsamer als das, was das Auto eigentlich könnte. Materialschonen war angesagt, möglichst den ersten Gang vermeiden, das Drehzahllimt nicht ausnutzen, weg von den Kurbs.

Drei Werkswagen vom Typ Alpine A442 schickte Renault 1977 an den Start. Mit Jean Pierre Jabouille/Derek Bell, Patrick Tambay/Jean Pierre Jaussaud sowie Patrick Depaillier/Jacques Laffite hatte man drei erstklassige Fahrerbesetzungen. Dazu kam es in letzter Minute noch zu einem semiprivaten A442, den, Ironie des Schicksals, Hugues de Chaunac einsetzte. Die Fahrer dort waren René Arnoux und Didier Pironi. Quasi als Joker gab es dazu noch zwei Mirage, die Autos, die 1975 siegreich waren und für dieses Jahr mit Werks-Motoren ausgestattet wurden.

Die Gegner aus Deutschland setzten drei Werkswagen dagegen. Einen Porsche 935 mit Rolf Stommelen/Manfred Schurti und zwei Sportwagen vom Typ 936 mit Henri Pescarolo/Jacky Ickx und Jürgen Barth/Hurley Haywood.

Standesgemäss belegten zwei Alpine die erste Reihe, Jabouille stellte seinen A442 auf die Pole. Der beste Porsche von Ickx stand auf dem dritten Rang. Alle sieben Protagonisten standen auf den ersten sieben Startplätzen.

Es wurde dann die erwartete Materialschlacht. Und das erste Opfer gab es bei Renault. Der private 442 von René Arnoux fing noch in der ersten Runde Feuer, der kommende Grand Prix-Star musste den Wagen bei Mulsanne abstellen.

Jabouille machte zu Beginn die Pace vor Stommelen im Gruppe 5-935. Alle anderen fuhren von Beginn an ihr eigenes Rennen und richteten den Speed nicht am Gegner, sondern an den Fähigkeiten des eigenen Autos aus.

Doch dann kam es in den ersten vier Stunden knüppeldick für Porsche. Schon nach acht Runden kam Stommelen an die Box, den Wagen plagte ein Ölverlust im Bereich der Nockenwelle/Ventiltrieb. Die Reparatur dauerte drei Runden, dann ging der Kölner wieder raus, wenn auch mit verringerter Fahrt, denn nach damaligem Reglement durfte erst ab der 16. Runde erstmals Öl nachgefüllt werden. Jürgen Barth hatte seinen 936 bis zu seinem ersten Tankstopp nach 17 Runden auf den dritten Rang gebracht, doch dann kam der Wagen bereits eine Runde nach dem Stopp erneut mit Leistungsverlust an die Box. Man diagnostizierte eine defekte Einspritzpumpe, der Tausch dauerte eine halbe Stunde, der 936 fiel zurück auf Rang 41.

Lesen Sie morgen hier auf SPEEDWEEK.de den zweiten Teil über die dramatischen 24h von Le Mans 1977.

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