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24h Le Mans: Einwertung des Startfeldes für 2019

Kolumne von Oliver Müller
Start frei: Die ersten Minuten der 24h von Le Mans sind in jedem Jahr ein großes Spektakel

Start frei: Die ersten Minuten der 24h von Le Mans sind in jedem Jahr ein großes Spektakel

Die 60 teilnehmenden Fahrzeuge für die 24 Stunden von Le Mans stehen nun fest. Zahlenmäßig gibt es 2019 eine klare Tendenz in Richtung der GTE-Boliden. Das sind erste Gedanken zur diesjährigen Startliste.

Der ACO (Automobile Club de l'Ouest) hat das komplette Startfeld der 24 Stunden von Le Mans 2019 bekannt gegeben. Dieses besteht aus acht LMP1-, 17 LMP2-, 17 GTE-Pro- und 18 GTE-Am-Boliden. Gleich beim ersten Blick fällt auf, dass die Königsklasse LMP1 die am schwächsten besetzte Kategorie ist. Acht Rennwagen sind eine pure Enttäuschung und letzten Endes die Quittung der Politik der vergangenen Jahre, als die Herren aus Frankreich hauptsächlich auf die großen Hersteller gesetzt und die kleinen privaten Rennställe nur noch als Anhängsel nebenbei mitgenommen haben. Die LMP1-Klasse ist definitiv ausgeblutet. Und da es ab 2020 neue technische Regeln gibt, wird sich im Zeitraum bis dahin auch nicht mehr viel tun.

Theoretisch hätten noch die beiden Ginetta G60-LT-P1 zugelassen werden können, doch hier hat sich der ACO unnachgiebig gestellt. Die britischen LMP1 sind seit Le Mans 2018 nicht mehr in der FIA WEC gesehen worden und haben es 2019 nicht einmal auf die 10 Wagen starke Reserveliste geschafft. Die Nichtbeachtung wird bei Ginetta für reichlich Unmut gesorgt haben. Auch gerade, weil der Kleinserien-Konstrukteur sein LMP3-Programm wieder aufgenommen hat und an dieser Stelle den ACO unterstützt.

In der GTE Pro hat der französische Auto-Club dagegen alle 17 Fahrzeuge bestätigt, die sich um einen Platz beworben haben. Zum bereits feststehenden Feld der zehn FIA-WEC-Wagen kamen noch sieben Renner hinzu, die sonst in der IMSA unterwegs sind. In Bezug auf die beiden Corvette C7.R gab es eigentlich auch keinen Zweifel für einen positiven Bescheid. Etwas spekuliert wurde im Vorfeld jedoch, ob Porsche und Ford tatsächlich auch ihr jeweils drittes und viertes Auto auf die Startliste bekommen. Hier hat der ACO ebenfalls die Startberechtigungen herausgegeben. Ganz klar: Porsche und Ford helfen mit ihren Marketing- und Werbeflächen auch immer dem jährlichen ACO-Budget. Solche wichtige Kunden will (und kann) man natürlich nicht verprellen.

Etwas anders sieht die Lage bei Risi Competizione aus. Die Truppe aus Texas gehört auf jeden Fall zu den Sympathieträgern im Paddock und ist immer gerne gesehen. Jedoch verwundert es schon ein wenig, dass der einzige private Ferrari 488 GTE Evo ein LM-Ticket erhalten hat. Risi fährt mit diesem Fahrzeug kein Voll-Saison-Programm und wird dies nach aktuellem Stand auch nicht anpeilen.

Dass der zweite Ferrari 488 GTE von Kessel Racing auf die Liste in der GTE Am gekommen ist, verblüfft keinen so wirklich. Da sich das Schweizer Team mit dem 'Women in Motorsport'-Programm der FIA zusammen getan hat, konnte der ACO einfach nicht widerstehen. Auch der zweite Ferrari von 'Spirit of Race' hat die Einladung verdient. Hierbei handelt es sich um das (zumeist in grün/weiß gehaltene) Fahrzeug, welches seit etlichen Jahren im ACO-Universum unterwegs ist.

Viele traurige Gesichter gibt es dagegen in der LMP2-Klasse. Zum bereits vorab eingeladenen Feld und jenen Teams, die über Titel in der Asian Le Mans Series ein Startrecht erhielten, kamen mit Panis Barthez Compétition, Algarve Pro Racing, Graff, Cetilar R. Villorba Corse und IDEC Sport lediglich noch fünf weitere hinzu. Vor allem United Autosport hat sich direkt nach Verkündung der Liste empört gezeigt, insgesamt nur einen Entry zugestanden bekommen zu haben.

Das Selektionskomitee war 2019 aber nicht sonderlich zu beneiden. Da eben nur 60 Boxen in Le Mans zur Verfügung stehen, mussten an irgendwelchen Stellen einfach (teilweise auch unbeliebte) Entscheidungen getroffen werden. In einer weiteren Betrachtung schaut SPEEDWEEK.com auf die zehn Teams der Reserveliste 2019.

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