Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Audi am Schnellsten in Le Mans

Von Oliver Müller
Tom Kristensen im R18 TDI

Tom Kristensen im R18 TDI

Beim Le Mans Vortest am Ostersonntag trafen Audi und Peugeot erstmals aufeinander. Pescarolo Team schnellster Benziner.

Da sowohl Audi als auch Peugeot neue Fahrzeuge über den Winter entwickelten, gab es viele Fragezeichen, wie sich die Sportwagensaison 2011 denn entwickeln würde. Doch auch der Le Mans Vortest brachte nicht alle erhofften Antworten. Audis schnellste Zeit ist aber dennoch ein kleiner Fingerzeig in Richtung der Gallier, dass man dieses Jahr wohl ein vom Speed her ebenbürtiges Auto gebaut hat.

Bereits am frühen Morgen liess Benoît Tréluyer mit einer Zeit von 3:32 Min. aus dem Stegreif aufhorchen, als die erste Session gerade einmal wenige Minuten alt war. Die Runde machte schnell unmissverständlich klar, dass die vom ACO angepeilte Rundenzeit von 3:30 Min. für LMP1 Prototypen auch dieses Jahr wieder einen eher symbolischen Wert darstellt. Im Lauf des Vormittages steigerte man sich von Seiten Audis sogar bis in den hohen 3:27er Bereich (Romain Dumas), womit man über drei Sekunden vor Peugeots bester Vormittagszeit von Anthony Davidson lag.
Peugeot teilte, wie auch Audi, seine Testarbeit auf alle drei Fahrzeuge auf. «Publikumswirksame Zeiten wird es von uns hier nicht geben», gab Sportdirektor Olivier Quesnel bereits am Samstag die Marschrichtung vor. Zu tief steckt wohl noch die Pleite vom letzten Jahr in den französischen Knochen. Erst am Nachmittag näherte man sich den Ingolstädtern langsam. Stéphane Sarrazins Zeit von 3:27.876 Min. reichte am Ende für den dritten Gesamtrang. Die schnellste Rundenzeit des Tages drehte letztendlich Le Mans-Legende Tom Kristensen mit 3:27.687 Min. vor Mike Rockenfeller.

Das Potential der Fahrzeuge haben beide Hersteller jedoch bei Weitem noch nicht aufgedeckt. Mit der dieses Jahr neu ins Reglement verankerten Angleichung der Motorenkonzepte, wäre das auch äusserst unklug gewesen.

Hinter den Diesel ging die Krone des besten mit Benzin betriebenen Fahrzeugs an die Lokalmatadoren um Henri Pescarolo. Die Zeit von 3:36.583 Min. von Emmanuel Collard beweist, dass man auch nach einjähriger Zwangspause nichts verlernt hat.

Einen desaströsen Testtag erlebte die Prodrive Aston Martin Truppe. Zwar brachte man schon eine Ausbaustufe des 2 Liter Turbomotors mit an die Sarthe, aber auch dadurch erreichte man nicht das gesteckte Ziel, sich unter die schnellsten Benziner zu schieben. Die 3:51er Zeit von Darren Turner unterbot nicht einmal die schnellste Aston Martin GT1 Runde von Tomas Enge von vor einigen Jahren. (3:48 Min.)
«Dieses Jahr wird es unser Hauptziel sein, das Rennen überhaupt zu beenden. Sollte das gelingen, dann schauen wir einfach mal welcher Platz dabei herausspringt. Wir planen grundsätzlich langfristig bei dem Projekt.», versucht Stefan Mücke die Erwartungshaltung etwas zu konkretisieren. Am Nachmittag packte man wegen Motorenproblemen bereits vor der zweiten Sitzung die Koffer.

Nach oben zeigt allmählich auch die Leistung bei Rebellion Racing. Der Tag stand im Zeichen der neuen Aerodynamik, die eine speziell für Le Mans ausgelegte Arbeit ist. Auf anderen Strecken wird man das Paket wohl nicht zu Gesicht bekommen. Lediglich für Spa im Mai überlegt man, aufgrund der Streckencharakteristik, einen Einsatz des Pakets. Die Entscheidung hierfür wird jedoch kurzfristig, nach Analyse des Testtags, fallen. Die 3:37er Runde von Neel Jani stellte die Mannschaft fürs Erste zufrieden. Zur Qualifikation hin hofft man noch bis auf 5-6 Sekunden an die Diesel heranzukommen. Mehr wird aber nicht drin sein.


Grundsätzlich zeigte die Strecke vor allem am Vormittag im Bereich der öffentlichen Landstrassen ein recht diffiziles Gesicht. Viele der Fahrer vermeldeten, es würde von der Piste so viel Dreck aufgewirbelt, dass die Sichtverhältnisse denen von Regenrennen glichen.

Die kleinere LMP2-Klasse ging erwartungsgemäss an die Oreca-Fahrzeuge. Franck Mailleux im Signatech Boliden überzeugte mit einer Zeit von 3:42.992 Min. Der Wagen zeigte sich von Beginn des Tages an als gut aussortiert. Der Oreca-Werkswagen, um den ehemaligen Audi-Werksfahrer Alexandre Prémat, folgte seinen Markenkollegen mit einen Rückstand von unter einem Zehntel auf den Fuss.

Hinter den starken Oreca überzeugte vor allem die Leistung des Zytek von Greaves Motorsport. Der Wagen läuft seit Saisonbeginn, wie viele seiner Konkurrenten, unter der Reglung der Kostenobergrenze von 345.000 EUR. Somit spart man 20 kg Zusatzgewicht und verfügt auch über etwas mehr Motorleistung. Tom Kimber-Smith setzte mit 3:43.601 Min. die schnellste Zeit des Teams.

Nach dem Rennen in Paul Ricard geht es bei RML nur langsam aufwärts. Zunächst einmal freut man sich natürlich über den grösseren Luftmengenbegrenzer, welchen die Honda-Motoren vom ACO zugestanden bekommen haben. Wie sich die Performance des Fahrzeugs dadurch steigen wird, kann man jedoch erst beim ILMC-Lauf in Spa- Francorchamps vergleichen und abschliessend beurteilen, da man hier mit einem extra für Le Mans entwickelten Aero-Kit fuhr. Dennoch geht man seitens Honda davon aus, ungefähr die Hälfte des Leistungsunterschiedes von ca. 70 PS im Vergleich zu den Nissan-Motoren wettgemacht zu haben. Aufgrund von Telemetrie-Problemen verlor man am Vormittag viel Testzeit. So konnte man erst am Nachmittag in die Abstimmungsarbeit einsteigen. Mehr als eine 3:48er Runde war somit nicht drin.

Nicht ganz zufrieden zeigte sich auch Pierre Kaffer mit seiner Rückkehr in den Prototypensport: «Leider können wir von der Rundenzeit her noch nicht ganz vorne mitmischen. Der Oreca 03 wird der Wagen sein, den es beim Rennen zu schlagen gilt. Insbesondere das Werksfahrzeug mit Alexandre Prémat wirkt sehr ausgeglichen besetzt. Am Ende kommt es gerade in unserer Klasse aber darauf an, gleichmässig durchzufahren und wenig Standzeit in der Box zu verbringen.» Mit einer Zeit von 3:46.097 Min. belegte man am Ende dennoch den vierten Platz in der Klasse.

Mit über 25.000 Zuschauern an der Strecke kam der Vortest auch bei den Zuschauern gut an. Beim 24 Stunden Rennen im Juni wird man aber mit der zehnfachen Zuschauerzahl kalkulieren können.

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