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Kolumne von Guido Quirmbach
ACO-Führung am Donnerstag in Paris beim Interview

ACO-Führung am Donnerstag in Paris beim Interview

Es ist doch schön, wenn man eine Party veranstaltet. Da kann man nämlich einladen, wen man will. Ok, meist gibt es ein paar Verpflichtungen, aber generell ist man in der Entscheidung frei.

So muss sich der ACO fühlen, wenn das Selektionskomitee über den eingegangenen Nennungen sitzt. 88 waren es heuer an der Zahl, die sich um 55 Startplätze bewerben. Bedeutet, 33 können gar nicht eingeladen werden.

Die 24h von Le Mans sind ein Einladungsrennen, es zählt zu keiner Meisterschaft. Wenn man dort starten möchte, dann gibt man eine Nennung ab, verbunden mit einem vierstelligen Betrag, der gar nicht so weit vom fünfstelligen entfernt ist. Dann kann man nur noch warten und hoffen.

Eigentlich dürfen maximal zwei Autos pro Team eingesetzt werden. Eigentlich, denn wenn es zur Show passt, ist man auch flexibel. Da wird aus «TEAM PEUGEOT TOTAL» schon mal «PEUGEOT SPORT TOTAL» und schon hat man ein drittes Auto dabei. Natürlich stehen auf dem traditionellen Team-Foto auf dem «Place des Jacobins» dann auch drei Peugeot nebeneinander, denn man ist ja nicht kleinlich.

Aber es gibt sehr viele Teams im Hinterfeld, die gestern sehr enttäuscht auf die Einladungsliste des ACO regiert haben. Manche Teams, deren Saisonplanung von einer Einladung in Le Mans abhängig war. Für die meisten Sponsoren ist der Auftritt bei den 24h das wichtigste, die LMS läuft nebenher. Le Mans ist nach wie vor eins der wichtigsten Rennen der Welt.

Und die, die gestern nicht berücksichtigt wurden, wissen auch nicht, warum sie nicht eingeladen wurden Nachvollziehbar ist bestenfalls die LMP1-Klasse, wo es um den Gesamtsieg geht. Niemand wird sich darüber aufregen, dass Peugeot eben ein drittes Auto bringt und Gentleman Henri Pescarolo trotz der Erfolglosigkeit 2008 zwei Entries erhalten hat.

In der LMP2-Klasse ist das Team von Juan Barazi, 2005 immerhin LMP2-Gesamtsieger in der LMS und bei jedem LMS-Lauf dabei, nur auf der Reserveliste. Weshalb Oak-Racing gleich zwei LMP2 nach Le Mans bringen darf, rätseln viele. Ein Entry war zwar verdient, aber man hat das Team umbenannt und der zweite Wagen wechselte gar die Klasse. Oder hilft da die französische Nationalität?

Bei den GT2 sind lediglich vier der neun Ferrari über das Qualifikationsverfahren ins Rennen gekommen, fünf

weitere wurden ausgewählt. Nur ein Porsche hatte das Glück, ausgewählt zu werden, zwei hatten eine automatische Entry. Das Team Felbermayr-Proton brachte 2007 sogar einen dritten Porsche nach Sao Paulo, wo jeder Teilnehmer mit Kusshand genommen wurde und trotzdem nur 22 Wagen am Start waren. Einen zweites Auto haben sie aber noch nie ins Feld nach Le Mans gebracht. Ganz klar, der Selektor hat eine Schwäche für Ferrari oder muss mal mit einem Zuffenhausener Cabrio im strömenden Regen mit klemmendem Dach irgendwo liegen geblieben sein, wo es kein Handynetz gibt und das nächste Telefon 30km entfernt war. Oder woran liegt es? Keiner weiß es.

Früher gab es mal ein Vorqualifikation, wer zu langsam war, bliebt zu Hause. Zwar ist eine einzelne Zeitrunde als Qualifikationskriterium für ein Rennen über 24 Stunden auch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber es war wenigstens nachvollziehbar.

Nun gut, es ist ein Einladungsrennen und da bestimmt eben der Gastgeber die Regeln und die Gäste. Die abgelehnten Teams können sich nur in einem sicher sein: das Nenngeld ist weg!

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