Fahren oder nicht fahren?

Von Guido Quirmbach
Wer fährt mit Salo und Kaffer?

Wer fährt mit Salo und Kaffer?

Es ist das kleinste Starterfeld der Geschichte der 12h von Sebring, aber die wenigen Teilnehmer bieten viele interessante Stories.

Da ist zum Beispiel das Team von Vici. Mit zwei Porsche wollte man bei den 12h von Sebring antreten. Immerhin, drei Tage vor dem ersten Training kam der Transporter, das Team baute Zelt auf und lud ein Auto aus. Mehr passierte dann aber bis Donnerstagvormittag nicht mehr. Kein zweites Auto, keine Leute. Hans Stuck schlenderte mit Sohn Johannes durchs Fahrerlager. «Wir werden fahren und wenn es erst am Samstag ist.» Laut offizieller Begründung des Teams liegt alles in der knappen Zeit der Vorbereitung, erst vor einer Woche wurde der Einsatz offiziell beschlossen. Ein anderer Teamchef sprach aber die wahrscheinlichere Variante aus: «Die haben keine Kohle und noch viele unbezahlte Rechnungen, die kriegen nichts mehr» Teamchef Meixner hängt den ganzen Tag am Telefon, mittlerweile gibt es einen Plan, der wohl den Segen der ALMS hat: Das Auto von Stuck sr./ Stuck jr. und Pastorelli qualifiziert sich und heute Abend fahren alles sechs Piloten auf diesem Wagen ihre Pflichtrunden bei Dunkelheit. Und morgen, vielleicht auch erst zum warm up sollen dann auch Marc Basseng, Richard Westbrook und Lance David Arnold mit dem dann hoffentlich eingetroffenen zweiten Porsche eingreifen können und beim Rennen von hinten starten.

Pierre Kaffer und Mika Salo haben bislang alle Runden alleine gedreht. Jaime Melo hatte wohl beim Beantragen des Visums einige Fristen nicht eingehalten und darf nicht einreisen. Viele diplomatische Drähte glühen aber in Sachen Visa sind sich die USA und Brasilien nicht ganz grün. Sollte Melo bis morgen da sein, wird er das letzte freie Training bestreiten, ansonsten kommt ein Ersatzpilot zum Zug. Kaffer «Ich kenn den nicht, er heisst Maurizio mit Vornamen.» Es ist wohl Maurizio Mediani, Ferrari-Testfahrer für den 430 GT.

Bei Flying Lizard hadert man noch mit der Abstimmung, durch das neue Reglement mit der höheren Bodenfreiheit und dem neuen Auto sind alte Erfahrungswerte praktisch nutzlos. Dazu ändert sich das Gripniveau der Strecke während der 12 Stunden, so dass eine perfekte Abstimmung praktisch unmöglich ist. «Wenn das Auto im mittleren Renndrittel gut ist, dürfte es am Anfang und Ende nicht so schlecht sein. Baut man es für den wenigen Grip zu Rennbeginn, ist es am Anfang gut und am Ende schlecht, baut man umgekehrt, ist fährt man anfangs hinterher.» spricht Lizard-Ingenieur Stefan Pfeiffer. Problem dabei: Wie stark wird die Änderung sein, das kann man eben nicht simulieren.

Bei Joest-Racing gibt es mehr gesundheitliche Probleme, die Hitze am Wochenende verbunden mit dem Wind und den Klimaanlagen haben bei manchen Teammitgliedern zu heftigen Erkältungen geführt. Aber mittlerweile sind fast alle wieder auf dem Damm. Bislang lief der neue R15 wie am Schnürchen, nur heute früh gab es ein Aufhängungsproblem an der Nr.1 sowie ein Spritleck am Schwesterauto. Trotzdem, die Favoritenrolle kann Audi nicht abstreiten. Der R15 macht auf der Strecke einen hervorragenden Eindruck, er ist aus der Box heraus schnell und für ein neues Auto sehr zuverlässig: «Wir hatten bislang insgesamt erstaunlich wenig Probleme für eine Neukonstruktion» freut sich Ralf Jüttner.

Auch der zweite Dyson-Lola ist mittlerweile auf der Strecke, die fehlenden Teile sind eingetroffen. Allerdings sieht man dem Auto auf jedem Meter an, dass noch ganz viel Testpraxis fehlt, ebenso den Piloten. Da wird im ultraschnellen Turn1 aus fünfter Gang fast voll vierter Gang mit Halbgas und dennoch springt der Lola wie ein störrischer Bock.

Gleich beginnt das Zeittraining, der erste echte Massstab über die Kräfteverhältnisse bei den Sportwagen 2009.

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