Spannungsbremse R15?
Starke Piloten im starken Auto: v.l. Kristensen, McNish, Capello
Audi kann stolz sein, drei von vier Prototypen haben nun beim Debüt gesiegt. Lediglich beim allerersten Einsatz des R8r im Jahre 1999 musste man sich geschlagen geben. 2000 siegte der R8 beim Debüt in Sebring, ebenso 2006 der R10
Die Fahrersind noch nicht alle wirklich warm mit dem R15, obwohl es wärmer als gewollt in dem Auto ist. Die Kühleranordnung sorgt für extreme Hitze im Cockpit, die aber erst bei den Tests in Sebring bei 30° C aufgetreten sind. Im kühlen Europa war dies noch nicht so extrem. Man hat die Chassiswand nun provisorisch isoliert.
Auch hatten die sechs Piloten bei weitem nicht alle ausreichend Fahrpraxis. «Ich bin bei meinem ersten Doppelstint im Rennen mehr Zeit im R15 gefahren als bei allen Tests zuvor» sprach Dindo Capello nach dem Rennen. Die mangelnde Erfahrung war McNish/Capello/Kristensen aber nicht anzumerken. Oder vielleicht doch, denn sie steigerten sich in den zweiten sechs Stunden mehr und mehr. Und McNish demoralisierte im Schlussabschnitt den direkten Gegner Montagny. Mike Rockenfeller, der in der ersten Rennhälfte problemlos mit den Kollegen mithalten konnte: «da muss man neidlos anerkennen, dass die Jungs auf dem anderen Auto am Ende besser waren!»
Technisch gab es überhaupt keine Probleme. Das Lastenheft von Sebring ist laut Ulrich Baretzky «überraschenderweise gar nicht so gross,» was fast schon beängstigend ist. Eins scheint klar, mit dem R15 ist Audi wieder ein großer Wurf gelungen. Und es ist zu befürchten, dass das Duell in Le Mans viel eindeutiger ausgehen wird als in Florida. Doch zum Glück muss auch dieses Rennen erst noch gefahren werden.