«Sparkys» Bruder
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Der erste Hybrid-Rennsportwagen, der Q9 getaufte Hybrid-Panoz GTR-1 (Spitzname: «Sparky»), hatte ein überschaubare Rennkarriere. In Le Mans 1998 verpasste der Vorreiter der heutigen Hybrid-Sportwagen die Qualifikation. «Die Akkus waren auf der Beifahrerseite montiert und haben alleine mehr als 100 kg gewogen», erinnerte sich der damalige Pilot James Weaver. «Es war sicherlich das am schwierigsten zu fahrende Auto, das ich jemals gefahren bin. Wir waren mit dem Hybrid-Panoz unserer Zeit um zehn Jahre voraus. Obwohl die Akkus riesig gross waren und wir stets Probleme mit der Kühlung hatten, war das damals allerneuste Technik. Aber durch das enorme Drehmoment der Elektromotoren und die schweren Batterien war der Panoz unglaublich schwer zu fahren.»
Der erste und einzige Renneinsatz des Q9 war das «Petit Le Mans» 1998. John Nielsen, Christophe Tinseau und Doc Bundy fuhren den Panoz immerhin auf den 12. Gesamtrang und belegten Platz zwei in der GT1-Klasse. Die Hybridtechnik des Q9 stammt damals von Zytek, unter der lagen Fronthaube bollerte dazu ein 6 Liter grosser, von Jack Roush getunter, Ford-V8.
«Die Welt hat sich 1998 noch nicht grossartig für unser Projekt interessiert,» erinnert sich Don Panoz. «Das hat dem Projekt nicht geholfen. Der Q9 ist in die Jahre gekommen, aber die Idee ist geblieben und wurde von anderen Personen aufgenommen.»
Mit Zytek schliesst sich der Kreis zum aktuellen Projekt von Corsa Motorsport. Seit dem Q9 haben die Briten die Hybridtechnik nicht aus den Augen verloren. Im letzten Jahr konnte sich Corsa-Eigner Steve Pruitt für das Hybrid-Projekt der Briten erwärmen. Zwei Testeinsätze absolvierte Corsa Motorsports mit dem LMP1-Ginetta-Zytek im letzten Jahr, allerdings mit dem konventionellen 4-Liter-Zytek-V8 im Heck. Am Wochenende wird der Ginetta-Zytek, der Erinnerung an den Q9 nun den Namenzusatz Q10 trägt, erstmals mit Hybrid-Technik starten. Zum Einsatz kommt ein von Zytek entwickeltes KERS-System.
Einen ersten Shakedown hat Corsa-Pilot Johnny Mowlem Anfang der letzten Woche in Silverstone gefahren, damit legte der Ginetta-Zytek 09HS Q10 auch eine komplette Runde nur mit der Kraft des Elektromotors zurück. Zwischenzeitlich wurde der LMP1 nach Salt Lake City zu Corsa Motorsport geflogen, wo er mittlerweile auf den Renneinsatz vorbereitet wird. Steuern werden «Sparky´s Bruder» in Salt Lake City der Brite Johnny Mowlem und der ehemalige schwedische Grand Prix-Pilot Stefan Johansson.