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12h Sebring: Kulturschock für Bruno Senna

Von Oliver Runschke
Aston Martin testet seit Montag in Sebring

Aston Martin testet seit Montag in Sebring

Erster Auftritt des Brasilianers im Aston Martin-Werksteam. Aston-Werksfahrer Stefan Mücke zufrieden mit Updates am 2013er Aston Martin.

Der Ausflug zu den 12h von Sebring am Samstag (16. März) ist für Aston Martin-Werksfahrer Stefan Mücke eine grössere Tour. Mit Aston Martin Racing testete der Berliner in der vergangenen Woche zusammen mit Darren Turner und Bruno Senna zwei Tage in Road Atlanta. Nach den 12h von Sebring am Samstag bleibt die Aston Martin-Werksmannschaft noch am Montag und Dienstag in Sebring, um weiter zu testen. «Insgesamt dauert der Trip in die USA 3,5 Wochen und anschliessend geht es gleich weiter zum ersten VLN-Lauf auf die Nordschleife, sollte das Wetter das Rennen zulassen», so Mücke.

Mit dem bisherigen Tests und dem für die Saison 2013 verbesserten Aston Martin Vantage V8 ist Mücke zufrieden: «Das Auto ist wesentlich einfacher zu fahren als im vergangenen Jahr. Aston Martin hat nicht nur das Fahrwerk verbessert, sondern auch die Gewichtsverteilung und den Schwerpunkt des Autos verändert. Auch die Zuverlässigkeit wurde nochmals verbessert. Wo wir dabei stehen, wissen wir noch nicht, denn über den Winter hat sich auch bei der Konkurrenz einiges getan, aber ich habe ein gutes Gefühl.»

Im vergangenen Jahr meldete sich Aston Martin in Sebring nach dem Pleite-Projekt mit dem verkorksten LMP1 AMR-One im Jahr zuvor mit einem starken GT-Auftritt wieder eindrucksvoll in der Sportwagenwelt zurück. Aston Martin Racing will aber in Sebring in diesem Jahr nicht bis aufs Messer um den GT-Klassensieg kämpfen. «Das Rennen ist Teil unseres Testprogramm für die Langstrecken-WM und die 24h von Le Mans. Da ist es der Sache nicht besonders dienlich, wenn wir nach zehn Runden das Auto rauswerfen. Für uns ist hier vor allem wichtig viele Rennkilometer abzuspulen.»

Einen Kulturschock erlebt in Sebring Aston Martin-Neuverpflichtung Bruno Senna. Sebring ist ungefähr das genaue Gegenteil jeder modernen Formel-1-Strecke: Die Strecke ist zur Hälfte ein rumplige Piste aus 70 Jahre alten Betonplatten, die Teams schrauben in Zelten in einem Fahrerlager mit freien Zugang für die Fans, Boxen gibt es keine, das einzige Gebäude an der Strecke ist ein Betongebäude mit Pressesaal und einer Handvoll Lounges im 80er Jahre chic mit Plastikgeschirr und Pappbechern anstelle Tafelsilber und Kristallgläsern.

Bruno Senna absolviert in Sebring seine Premiere im GT-Auto und ist Gast im Auto von Mücke und Darren Turner, denn in der Mitte April beginnenden Langstrecken-WM wird sich Senna ein Auto mit dem Franzosen Frederic Makowiecki teilen. Mücke: «Bruno ist eine gute Ergänzung für das Team, er findet sich schnell ein. Er kennt allerdings keine Strecken in Nordamerika, ist erstmals in Sebring und wundert sich schon ziemlich über die Strecke. Sebring ist auch keine Strecke, die man schnell lernt. Momentan fehlen ihm auf die Zeiten von Darren und mir noch rund eine halbe Sekunde, aber er macht gute Fortschritte und je mehr Erfahrung er hier sammelt, desto schneller wird er.»

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