Warten auf die Regeln
Erfolgsduo David Brabham und Duncan Dayton
In 106 Tagen startet die American Le Mans Series mit den 12h von Sebring in die neue Saison. Bei dem Langstreckenklassiker in Florida wird noch nach ACO-Regeln und einer Zwei-Klassen-Gesellschaft gefahren, vier Wochen später steht dann in Long Beach das erste Rennen mit einer kombinierten Prototypenklasse an. Die ALMS schweigt sich allerdings noch aus, wie die beiden Prototypenklassen im Detail einander angeglichen werden sollen.
Highcroft-Chef Duncan Dayton, dessen Team mit dem in HPD ARX-01c umgetauften ehemaligen Acura-LMP2 einer der Titelfavoriten 2010 ist, weiss das die Titelverteidigung nicht einfach wird, denn mit der neuen Einstufung kommt eine grosse Unbekannte ins Spiel: «Wenn es bei der Einstufung nur eine kleine Unstimmigkeit gibt, die ein gewisses Team bevorteilt, dann wird die erfolgreiche Titelverteidigung zu einer enormen Herausforderung.»
Dayton weiss das die ALMS und IMSA mit der Einstufung alles andere als einen leichten Job haben: «Es ist sehr schwierig eine Einstufung zu finden, da es sicherlich keinen Königswegibt. Es dürfen nicht nur die reinen Rundenzeiten betrachtet werden, sondern auch der Topspeed der Fahrzeug. Ein Auto, das schnell durch die Kurven geht, kann ein Nachteil sein wenn ein Konkurrent auf den Geraden schneller ist, dadurch überholen kann, und in den Kurven blockiert. Die Rundenzeiten des Autos, das in den Kurven schneller ist, mögen am Ende der Runden besser sein, aber unter Rennbedingungen hat das Auto, was auf den Geraden schneller ist einen immensen Vorteil.» Der Highcroft-Boss spielt mit dieser Aussage nicht zuletzt auf die Diesel-LMP1 an, die durch Ihre enormes Drehmoment extrem gut beschleunigen und daher auf Geraden kaum zu schlagen sind.
«Mit all den unterschiedlichen Strecken und Fahrzeugen wird das wirklich kein leichter Job», führt Dayton weiter aus. «Acura stand in diesem Jahr in Sebring auf der Pole, aber im Rennen sind die Diesel auf der Geraden einfach nur so vorbeigefahren. Zwischen der letzten Kurve und der Start-Ziel-Linie haben beide LMP1-Acura nur beim beschleunigen 7/10 Sekunden verloren.
Für die 12h von Sebring und das «Petit Le Mans» müssen die LMP auf ACO-Stand zurückgebaut werden. «Da werden unsere Jungs viel Arbeit haben, alles muss umgerüstet werden, Air-Restrictor, Aerodynamik, Gewicht. Und dann muss das Ganze auch noch zuverlässig sein.»
Dennoch hält Dayton die kombinierte Klasse für eine gute Idee: «Der Plan ist gut, aber ich beneide die Leute nicht, die das Reglement ausarbeiten müssen. Es wird interessant werden zu sehen, ob es eine Balance of Performance innerhalb der Saison gibt. Denn wenn es nach dem dritten Rennen in Laguna Seca keine Anpassung gibt, gibt es kaum noch Gelegenheit für die zweite Saisonhälfte etwas zu ändern. Dann folgen fünf Rennen in acht Wochen und beim «Petit Le Mans» fahren wir wieder ACO-Stand.
Den Schlüssel zur erfolgreichen Titelverteidigung sieht Dayton in der Zuverlässigkeit: «Bei jedem kleinsten Problem wird man im kommenden Jahr nur noch Fünfter oder Sechster sein und viele Punkte liegen lassen. Die Meisterschaft wird man nur über Zuverlässigkeit gewinnen können, auch das 'Petit Le Mans' wird als letztes Saisonrennen wesentlich Bedeutender.»