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Katt: «Wenn man mich braucht, stehe ich bereit»

Von Susi Weber
Stephan Katt (44)

Stephan Katt (44)

Stephan Katt hat eine durchwachsene Saison, dennoch ist er am Sonntag die deutsche Nummer 4 bei der Langbahn-Team-WM im niederländischen Roden.

Eigentlich hatte der 44-jährige Neuwittenbeker Stephan Katt bereits mit der Nationalmannschaft abgeschlossen, ist aber gleichzeitig wild entschlossen, sich an der Seite von Kapitän Martin Smolinski, Erik Riss und Jörg Tebbe noch einmal Edelmetall zu holen.

Die Liste der deutschen Spitzenreiter führt Stephan Katt deutlich an. Mit nunmehr elf Team-WM-Teilnahmen ist er der Einzige, der eine zweistellige Zahl vorweisen kann. Von Beginn des Team-Wettbewerbs, der heute Longtrack of Nations heißt, von 2007 bis 2017, war Katt mit der Ausnahme 2009 durchweg dabei. Siebenmal holte er mit der deutschen Nationalmannschaft Gold, zweimal Silber – und damit so viele Medaillen wie kein anderer.

Nach seinem bislang letzten Gold, 2017 in Roden, hatte der Schleswig-Holsteiner seinen Rücktritt vom Team erklärt. «Ich habe aber auch immer gesagt, wenn es Schwierigkeiten gibt, bin ich bereit.» Katt hat Wort gehalten. Denn einfach war es für DMSB-Teammanager Josef Hukelmann in diesem Jahr nicht, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen: Mit Lukas Fienhage, Michael Härtel und Max Dilger, allesamt bereits mehrfache Team-Weltmeister und potenzielle Kandidaten, ist die Namensliste der infrage kommenden, aber derzeit verletzten Piloten eine lange.

Katt ist neben Smolinski der Einzige, der beim Titelgewinn in Roden 2017 im Team stand: «Ich mag die Bahn. Sie lässt viele Linien zu.» Als «Katt-Fan» spricht sich sein Mannschaftskollege Erik Riss aus: «Wenn Stephan einen guten Tag hat, kann er alle schlagen.» Ob ihn sein Sturz in Scheeßel im vergangenen Jahr und die Folgen noch behindern? «Beim Fahren nicht», sagt Katt. «Aber ich hatte nach Scheeßel auch mental zu kämpfen. Das ist aber in den vergangenen Wochen immer besser geworden.»

Erst am vergangenen Sonntag hatte Katt bei der Einzel-WM in Mühldorf seinen letzten Einsatz. Die Langbahn in Mühldorf, in Fachkreisen als schnelle Autobahn bezeichnet, war bislang eine von Katts geliebten Bahnen. Vergangenes Jahr wurde er beim dortigen GP als Vierter bester Deutscher, 2023 war es nur Platz 13: «Wir haben uns technisch verzockt, aus unserem Verständnis heraus nachgebessert, was dann aber genau in die falsche Richtung lief. Darüber ärgere ich mich sehr und auch noch Tage danach.»

Gegenüber 2017 hat sich der Modus der Team-WM mehrfach geändert. Gleichgeblieben ist, dass Deutschland in den Vorläufen gegen jeden der sechs gegnerischen Nationen – Großbritannien, Niederlande, Finnland, Dänemark, Tschechien und Frankreich – antreten muss. Waren es im vergangenen Jahr noch jeweils zwei Piloten und drei Nationen, die aufeinandertrafen, ist man 2023 wieder zum drei gegen drei und damit zu jeweils zwei Mannschaften je Lauf zurückgekehrt. Die beiden punktbesten Teams bestreiten das alles entscheidende Finale. Wer den Endlauf gewinnt, ist Weltmeister.

Für Stephan Katt gehören die «saustarken Briten» und die «heimstarken Niederländer, die die Bahn in- und auswendig kennen» zum Favoritenkreis: «Die Konkurrenz ist auf jeden Fall da – und alles kommt auf den letzten Lauf an.» Das heißt aber nicht, dass Titelverteidiger Deutschland von vorneherein den Kopf in den Sand steckt: «Mit coolem Teamspirit, guter Laune und mentaler Stärke lässt sich das Ding rocken.» In jedem Fall wird Roden nach Katts Einschätzung «eine ganz heiße Kiste». Ob aus ihr aus DMSB-Sicht am Ende Gold, Silber, Bronze oder auch nur Blech hervorgeholt werden kann, wird sich zeigen. Für Katt, der als erster Pilot die Chance auf seine zehnte Medaille hat, steht in jedem Fall fest: «Wir wollen gewinnen.»


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