Marc Marquez verhindert Sprint-Sensation, Aldeguer 3.
Die MotoGP-Party war bereits voll im Gang, als sich die 22 Piloten der Königsklasse in der Startaufstellung einfanden. Der Hauptverantwortliche: Fabio Quartararo. Mit einer überragenden Runde im Q2 hatte sich «El Diablo» Startplatz 1 und damit die beste Ausgangslage für beide Rennen gesichert – und die riesige Menschenmenge rund um den Circuit Bugatti in Rage versetzt.
Neben dem Volkshelden: Die aktuellen Chefs der MotoGP, Marc und Alex Marquez, auf dem Ducati-Prototypen. Zwei weitere Desmosdedi hatten sich mit Rookie Fermin Aldeguer und Doppelweltmeister Pecco Bagnaia eingefunden. Auf Startplatz 5 dazu Maverick Vinales, der für das französische Tech3-Team und auf der KTM RC16 in der WM kämpft.
Mit Bezzecci von Startplatz 7 ging der beste Aprilia-Pilot in den Sprint über 13 Runden. Neben «Bezz» hatte Pramac-Pilot Jack Miller mit Startplatz 8 überzeugt. Exakt in der Mitte des Grids – Johann Zarco.
Als das Feld die Motoren anließ, sehnte sich die bis auf den letzten Platz besetzte, gewaltige Haupttribüne nach nichts anderem, als dass Fabio Quartararo seine zweite Pole-Position der Saison auch in einer Führung umsetzen konnte.
Start! Der Yamaha-Pilot verlor den Sprint zur ersten Kurve gegen Marc Márquez, fand aber die bessere Linie in die Schikane. Den ersten Sektor beendete Quartararo als Führender und Le Mans tobte.
Hinter dem Franzosen rangelten vier Ducati-Piloten. Mehrfach tauschten Bagnaia, die Márquez-Brüder und Aldeguer die Positionen. Quartararo profitierte von dem Gerangel und schaffte es, in Runde 1 einen Vorsprung von fast einer Sekunde herauszufahren. Als sich Marc Márquez auf Rang 2 durchgesetzt hatte, nahm der Ducati-Werkspilot die Verfolgung auf.
Dann das frühe Drama für die andere Hälfte der Ducati-Werksmannschaft. Pecco Bagnaia stürzte in Kurve 2 und konnte nicht weiterfahren. Verlierer des Starts zunächst war Maverick Vinales. Der Spanier verlor drei Plätze.
Runde 4: Während Brad Binder stürzte und Marco Bezzecchi viele Plätze nach einem Ausritt verloren hatte, steckten die beiden Ducati mit Marc und Alex Márquez im Heck der führenden Yamaha. Quartararo verteidigte mit allen Mitteln, konnte aber nicht standhalten. In Runde 6 bremste sich die #93 aus Spanien an die Spitze des Sprints.
Auch Alex Márquez wollte schnell an Quartararo vorbei, doch es dauerte zwei Runden, bis das Manöver gelang. Während zudem von hinten Rookie Aldeguer näher kam, setzte sich Marc Márquez ab. Fünf Runden vor Schluss lag «MM93» 1,3 Sekunden in Front, während der Held der Franzosen nun auch noch Aldeguer passieren lassen musste.
Auf Platz 5 und 6 Das KTM-Duo mit Acosta und Vinales aber bereits mit 3,5 s Rückstand. Dahinter bereits Johann Zarco als bester Honda-Pilot. Erstaunlich. Als Achter hielt sich Alex Rins vor Fabio Di Giannantonio auf der dritten Werks-Ducati auf.
In der letzten Runde war die Sprint-Messe von Le Mans gelesen. Marc Márquez kontrollierte die Gresini-Paarung und holte seinen sechsten Sprint-Sieg des Jahres. Hinter Bruder Alex feierte Fermin Aldeguer sein erstes MotoGP-Podium.
Dahinter erlebte auch KTM ein Sturz-Drama. Pedro Acosta, der versucht hatte, noch Fabio Quartararo und Platz 4 einzufangen, stürzte drei Kurven vor der Flagge – Maverick Vinales erbte Platz 5, Zarco wurde als Sechster wie ein Sieger gefeiert. Den letzten Punkt holte sich als Neunter Alex Rins.
Mit dem nächsten Sieg holt sich Werksfahrer Marc Marquez auch die Spitze von Bruder Alex auf der privaten Ducati zurück. Pecco Bagnaia verteidigt Platz 3.
Nach dem nächsten Dreifach-Sieg gibt es über die Führungsrolle von Ducati bei den Herstellern weiter keine Diskussionen.
Ergebnisse MotoGP Le Mans, Sprint (10. Mai):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 13 Runden in 19:49,022 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,530 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +2,164
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,840
5. Maverick Viñales (E), KTM, +5,285
6. Johann Zarco (F), Honda, +7,939
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,367
8. Alex Rins (E), Yamaha, +8,930
9. Joan Mir (E), Honda, +9,858
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +11,599
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +12,238
12. Luca Marini (I), Honda, +12,458
13. Enea Bastianini (I), KTM, +12,540
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,610
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,752
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +15,381
17. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +15,904
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +27,507
19. Pedro Acosta (E), KTM, +28,342
20. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +44,807
– Brad Binder (ZA), KTM, 9 Runen zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden zurück
WM-Stand nach 11 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 151 Punkte. 2. A. Marquez 149. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 66. 6. Quartararo 56. 7. Zarco 47. 8. Ogura 37. 9. Bezzecchi 36. 10. Acosta 33. 11. Aldeguer 32. 12. Binder 32. 13. Marini 32. 14. Viñales 29. 15. Bastianini 28. 16. Miller 19. 17. Rins 19. 18. Mir 12. 19. R. Fernandez 6. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0. 24. Nakagami 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 197 Punkte. 2. Yamaha 68. 3. KTM 63. 4. Honda 60. 5. Aprilia 53.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 271 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 181. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 150. 4. Monster Energy Yamaha 75. 5. Red Bull KTM Factory Racing 65. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 57. 7. LCR Honda 47. 8. Honda HRC Castrol Team 44. 9. Trackhouse MotoGP Team 43. 10. Aprilia Racing 37. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.