Proczyk/Bleekemolen (Grasser-Lamborghini): Doppelsieg

Von Oliver Runschke
Steirer Grasser Racing Team holt mit Hari Proczyk und Jeroen Bleekemolen im Lamborghini Doppelsieg in Brands Hatch. Der Sieg hing aber am seidenen Faden.

Hari Proczyk und Jeroen Bleekemolen haben beim zweiten Lauf der Blancpain Sprint Series in Brand Hatch eine kleine Sensation geschafft: Im Lamborghini Gallardo FL2 des kleinen Grasser Racing Teams von Gottfried Grasser aus Knittelfeld in der Steiermark gewannen Proczyk/Bleekemolen nach dem Qualifying-Rennen auch das Hauptrennen. Maximilian Buhk/Maximilian Götz landeten im HTP-Mercedes SLS AMG auf Rang zwei vor Caca Bueno/Sergio Jiminez aus Brasilien, die im BMW Z4 GT3 erstmals ein Podium für das BMW Team Brasil einfuhren. Ein starkes Rennen fuhr auch Alex Zanardi, der in einem weiteren BMW Z4 GT3 Fünfter wurde.

Nach dem Sieg im Quali-Rennen am Vormittag startete Proczyk im Lamborghini von der Pole in das Hauptrennen. Der Österreicher verteidigte den besten Startplatz am Start, Buhk setzte sich im Mercedes SLS AMG als Zweiter in den Windschatten des Lamborghini.
Buhk jagt Proczyk mit weniger als einer halben Sekunde Abstand bis zum Fahrerwechsel um den Kurs, hatte aber seinerseits den Team Brasil-BMW Z4 von Mattheus Stumpf und den Bhaitech-McLaren von Giorgio Pantano im Nacken.

Proczyk liess an der Spitze aber von Buhk in keinen Fehler treiben und übergab den Lamborghini Gallardo zum frühstmöglichen Zeitpunkt nach dem Öffnen des Boxenstoppfenster an Bleekemolen. Der frühe Wechsel war der Schlüssel zum Sieg: Bukh übergab seinen Flügeltürer erst zwei Runden später an Götz, doch in der Zeit hatte Bleekemolen auf frischen Reifen an der Spitze schon so ein Feuerwerk abgebrannt, dass an der Führung des Grasser-Lamborghini nichts zu rütteln war.
Götz fiel sogar hinter dem Brasilien-BMW auf Rang drei zurück, erbte dann aber wieder Rang zwei, als Stumpf/Brito eine Durchfahrtsstrafe bekamen, nachdem Brito nach dem Fahrerwechsel bereits wieder startete, bevor er vollständig angegurtet war.

Proczyk/Bleekemolen siegten 4,1 Sekunden vor Götz/Buhk, dabei hing der Rennstart des Lamborghini-Duos hing am seidenen Faden: Kurz vor dem Start zum Hauptrennen entdeckten die Grasser-Mechaniker ein defektes Radlager hinten rechts. In 14 Minuten tauschte die Grasser-Truppe das Radlager, zwei Sekunden vor dem Schliessen der Boxengasse rollte Proczyk in die Startaufstellung. «Das Team hat unglaubliches geleistet, eigentlich dauert so ein Wechsel eine Stunde», lobte Jeroen Bleekemolen. «Das Team ist eine sehr kleine Truppe, leistet aber gegen die ganzen Teams in dieser Meisterschaft Unglaubliches.»

«Die Taktik, zwei Runden später war zu stoppen, wäre eigentlich die Richtige gewesen Leider hat der Stopp nicht perfekt funktioniert und unser Plan ist nicht aufgegangen», erklärte Buhk die Mercedes-Strategie. «In der ersten halben Rennstunde lag ich zwar permanent hinter Proczyk, konnte aber nicht attackieren, da meine Aero so dicht hinter dem Lambo nicht mehr funktioniert hat.»
Maximilian Götz war mit Platz zwei zufrieden: «Der Lamborghini war heute einfach unschlagbar.»

Laurens Vanthoor und Cesar Ramos fuhren ein unauffälliges Rennen und steuerten den besten Audi R8 LMS ultra (WRT) auf Rang vier.

Alex Zanardi (ROAL) durfte sich über einen starken fünften Rang freuen. Auf der Strecke, auf der er im Handbike bei den Paralympics 2012 zwei Goldmedaillen gewann, fuhr er im BMW Z4 GT3 ein starkes Rennen und arbeitete sich von Startplatz 17 bis Rang fünf nach vorn.

René Rast und Enzo Ide landeten im WRT-Audi R8 LMS auf Rang neun, Marc Basseng und Alessandro Latif im Phoenix-Audi R8 auf Rang elf. Markus Winkelhock und Nicki Mayr-Melnhof (Phoenix-Audi) schieden aus

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