Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Jesko Raffin (4./1.): «Auf der letzten Rille»

Von Jordi Gutiérrez
Jesko Raffin aus dem Pons-Team

Jesko Raffin aus dem Pons-Team

Für den Moto2-Meisterschaftsführenden Jesko Raffin lief es im ersten nicht nach Plan, doch im zweiten Lauf besiegte er Florian Alt und holte sich seinen fünften Saisonsieg.

Im ersten Moto2-Lauf in Navarra setzte sich Xavi Vierge gegen Edgar Pons, Alan Techer und Jesko Raffin durch. Für Raffin war es das schlechteste Rennergebnis, seit er im ersten Lauf von einem Gegner abgeschossen wurde.

«Nach diesem schwierigen Wochenende bin ich mit dem den Sieg im zweiten Rennen überglücklich. Die Trainingstage hätten nicht schwieriger verlaufen können. Trotzdem ist es uns gelungen, am Renntag wieder zurückzukehren. Das unermüdliche Schuften hat sich schon während des ersten Rennens gezeigt. Nach einem super Start konnte ich gleich die Führung übernehmen und diese Position für ein Drittel der Distanz eigentlich locker behaupten. Danach wurde das Fahrverhalten immer schlimmer und ich musste wegen Chattering mein Tempo drosseln. Ich hätte viel Risiko eingehen müssten, um mit der Spitzengruppe weiter mitgehen zu können. Als mir dann noch das Out von Florian Alt angezeigt wurde, habe ich meinen Rhythmus auf eine sichere Zielankunft, mit möglichst vielen Punkten, ausgelegt», fasste Raffin zusammen.

Im zweiten Rennen setzte sich Florian Alt an die Spitze. In der letzten Runde hatte er nur 0,113 sec Vorsprung auf Raffin. Der Deutsche vergrößerte die Lücke auf 0,270 sec. Doch der Meisterschaftsführende schlug zurück und verhinderte Alts ersten Moto2-Sieg. Damit lieg Raffin in der Gesamtwertung nun 32 Punkte vor Alt.
«In der Pause bis zum zweiten Start habe ich mich mit meinen Technikern zusammengesetzt. Wie das Rennen gezeigt hat, ist es mir super gelungen, ihnen mitzuteilen, was ich für den Nachmittag brauche. Meine Crew hat mein Bike genial abgestimmt. Ich konnte von Beginn bis zum Schluss pushen. Und das, obwohl in etwa ab Rennmitte die Hinterradbremse kaputt ging. Das hat mich zunächst etwas aus dem Konzept gebracht, weil ich normal viel damit arbeite. Es dauerte einige Runden, bis ich mich auf die Situation eingestellt habe. In dieser Phase tat ich mir auch schwer zu Florian aufzuholen. In der Schlussphase bin ich allerdings wieder zu meiner Höchstform aufgelaufen. Nachdem ich mich Schritt für Schritt an Florian herangearbeitet hatte, habe ich ihn genau studiert, in welchen Abschnitten er Schwächen hat. Zum Schluss sind wir beide schon heftig gerutscht, trotzdem wollte ich meinen Plan in der letzten Runde unbedingt umsetzen. Der erste Versuch in der langsamen Erste-Gang-Kurve hinter dem Paddock wäre beinahe schief gegangen. Ich hatte riesiges Glück, als das Vorderrad einklappte und ich einen Sturz gerade noch verhindern konnte. Florian hat sich natürlich diese Gelegenheit nicht nehmen lassen und ist innen wieder durch. Dafür war ich bei der Anfahrt zur letzten Kurve auf der Bremse der Stärkere und habe mich innen vorbeigedrückt. Diesen Sieg habe ich wirklich auf der letzten Rille eingefahren. Darüber freue ich mich am Meisten.»

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