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Marokko: Peterhansel gewinnt FIA Weltcup*

Von Toni Hoffmann
Der 13-fache Dakar-Rekordsieger gewinnt mit dem vierten Platz bei der Rallye Marokko, der Generalprobe für die Rallye Dakar 2020, den FIA Weltcup für Cross Country Rallyes.

Nach einem dramatischen Weltcup-Saisonfinale bei der Rallye Marokko darf sich die Mini John Cooper Works Buggy Crew Stéphane und Andrea Peterhansel (F/D) über den Titel im FIA Weltcup für Cross Country Rallyes freuen. Obwohl er schon 13-mal die Dakar gewinnen konnte, ist es der erste Weltcup-Titel für den Franzosen. Die beiden Spanier Carlos Sainz und Lucas Cruz sicherten sich im Mini JCW Buggy in Marokko den zweiten Rang hinter dem Sieger Giniel de Villiers. Jakub «Kuba» Przygonski (PL) und Timo Gottschalk (D) wurden im Mini JCW Rally Dritte.

Der Titel krönt die tolle erste Saison, die der Franzose zusammen mit seiner Frau Andrea im Mini John Cooper Works Buggy absolvierte. Die beiden gewannen die Abu Dhabi Desert Challenge und sicherten sich Rang zwei in Kasachstan. Ihr Hauptkonkurrent Nasser Al-Attiyah war mit zwei Saisonsiegen und neun Punkten Vorsprung nach Marokko gereist. Zunächst sah alles nach einem Erfolg für den Katarer aus, doch dann erwischte ihn auf der vorletzten Prüfung ein technischer Defekt.

Doch auch das Ehepaar Peterhansel machte es spannend: 18 Kilometer vor dem Ziel der vierten von fünf Prüfungen überschlugen sie sich. Zum Glück bekamen sie den Buggy fahrbereit und sind schnell genug im Ziel angekommen, um von Rang zwei «nur» auf den fünften Gesamtrang zurückzufallen. Die X-raid Mechaniker zeigten vollen Einsatz und schafften es über Nacht, das Fahrzeug komplett zu reparieren und pünktlich auf die Reise zur letzten Wertungsprüfung zu schicken.

Stéphane Peterhansel: «Das war ein spezielles Rallyeende. Der Tag gestern startete mit einem perfekt laufenden Mini mit gutem Speed, der viel Spaß und Tempo mit sich brachte. Sowohl in der Prüfung, bei der Rallye als auch im Weltcup haben wir geführt! Kurz vor dem Ziel habe ich die Linie geändert, da ich dachte, dass dies der schnellere Weg ist, aber ich habe ein etwa fünf Meter hohes Kliff übersehen und wir sind abgestürzt. In dem Moment dachte ich, dass das Rennen und der Titel für uns gelaufen sind, doch nach einigen Minuten haben wir uns entschieden das Fahrzeug zu reparieren. Zum Glück konnten wir die Prüfung, wenn auch mit einer Stunde Zeitverlust, beenden. Heute ging es nur noch darum, ins Ziel zu kommen, um den Platz in den Top fünf der Gesamtwertung zu halten. Gemeinsam mit Andrea den Titel zu gewinnen ist sehr emotional und ein unbeschreibliches Gefühl. Nach dieser Rallye bin ich zuversichtlich, dass wir mit dem Buggy bei der Dakar 2020 um den Sieg kämpfen können.»

Sainz und Cruz freuten sich nach fünf Etappen über den zweiten Gesamtrang. Die Spanier hatten zu Beginn der Rallye mit Problemen zu kämpfen, konnten sich dann aber in den folgenden Tagen im Mini JCW Buggy immer weiter nach vorne arbeiten. Mit zwei Tagessiegen (Etappe drei und vier) sorgte Sainz für großen Jubel im Servicepark des X-raid Teams.

Carlos Sainz: «Es war aus unterschiedlichen Gründen eine positive Rallye für uns: Wir konnten checken, dass unsere Testarbeit in die richtige Richtung ging. Der Buggy hat gut funktioniert. Für uns persönlich war es gut, nach langer Zeit, wieder eine Rallye zu fahren und einen guten Speed zu haben. Ich bin zufrieden mit dem, was wir während der Rallye für die Dakar gelernt haben.?

Przygonski und Gottschalk schafften mit Rang drei noch den Sprung aufs Podium. Wegen technischer Probleme war das Duo am ersten Tag nur auf Rang 28 ins Ziel gekommen. Doch bereits am zweiten Tag lagen sie auf Gesamtrang acht. Im Mini JCW Rally arbeitete sich Przygonski noch auf den dritten Platz nach vorne.

 

Kuba Przygonski: «Es war kein einfaches Rennen für uns. Am ersten Tag hatten wir Probleme mit den Bremsen, aber die die restlichen Tage liefen sehr gut. Mit Timo läuft es immer besser und wir sind beide froh, zusammen im Auto zu sitzen. Die nächste Rallye für uns ist die Baja in Portugal, wo wir uns den Weltcup-Titel holen wollen.»

Rallye Marokko Gesamtwertung*:

1. G. De Villiers / A. Haro (ZA/E), Toyota Hilux, 17:48:44 h.
2. C. Sainz / L. Cruz (E), Mini John Cooper Works Buggy, 18:06:26
3. J. Przygonski / T. Gottschalk (PL/D), Mini John Cooper Works Rally, 18:47:11s
4. S. Peterhansel / A. Peterhansel (F/D), Mini John Cooper Works Buggy,19:18:18
5. Y. Al-Rajhi / M. Orr (KSA/GB), Toyota Hilux, 20:17:54

FIA Weltcup für Cross-Country Rallyes - Fahrer*:

1. S. Peterhansel (F), Mini John Cooper Works Buggy, 61 Punkte
2. N. Al-Attiyah (QAT), Toyota Hilux, 60

* vorbehaltlich der Bestätigung durch die FIA

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