Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Dakar: Stephan Schott ein weiterer Schritt vor

Von Toni Hoffmann
Stephan Schott

Stephan Schott

Stephan Schott/Holm Schmidt können am siebten «Dakar»-Tag im Hanhart Mini trotz kleiner Probleme auf Gesamtrang 20 vorfahren.

Die Aufholjagd des deutschen Hanhart Teams geht weiter. Am siebten Tag konnte sich Stephan Schott und Holm Schmidt in der Gesamtwertung weiter verbessern. Am ersten Tag der Marathonetappe war vom Team vor allem Fingerspitzengefühl gefragt. Im Biwak in Uyuni wollte man nicht all zu viel Arbeit haben denn hier hieß es nach der Zieldurchfahrt «selbst ist der Mann».  

Insgesamt 78 Teams haben sich heute noch auf den Weg nach Bolivien gemacht. Der erste Teil der zweigeteilten Marathonetappen war zu Beginn von der langen Verbindungsetappe nach Bolivien geprägt. Die ersten Autos mussten schon um 5 Uhr morgens das Biwak in Iquique verlassen. Fünfeinhalb Stunden später sollte dann der Start der Wertungsprüfung erfolgen. Extrem harte Schotterpisten mit vielen Kurven und Abzweigen erwartete die verbliebenen Teilnehmer.  

Für Stephan Schott und Holm Schmidt war der heutige Tag von vielen Überholmanövern und kleineren Problemen geprägt. Nach ihrer guten Startposition als 27. hatten es die ersten Kilometer schon mal richtig in sich, wobei einige Teams ihr Heil in der Flucht zu suchen schienen. Das hatte zur Folge, dass das kontrolliert fahrende Hanhart Team ganze zehn Plätze bis zur ersten Zwischenzeit verlor. Im weiteren Verlauf der Prüfung konnten sie trotz ihrer materialschonenden Fahrweise Platz für Platz gutmachen. Nach der Hälfte der Prüfung fanden sie sich schon auf Platz 25 wieder. Der rote Hanhart Mini schien ganz in seinem Element und Stephan Schott und Holm Schmidt ihren Rhythmus wiedergefunden zu haben.  

Doch dann musste Stephan Schott unverhofft stoppen. Er selbst erklärt warum: «Diese Prüfung war wirklich hart und absolut nicht unser Ding. Zum einen ist es hier total ungemütlich, kalt und nass. Auf der Etappe hatten wir mit immer stärker anschwellenden Flüssen zu kämpfen. Wir mussten richtig durch den Dreck fahren, unsere Scheiben liefen bei den vielen Flussdurchfahrten ständig an und wir mussten zum saubermachen sogar mehrmals anhalten. Dann bekam noch Holm starke Kopfschmerzen. Da haben wir für einige Minuten angehalten und sind dann nur noch ganz langsam ins Ziel gefahren. Zum Glück ist Holm soweit wieder OK und unser MINI technisch absolut perfekt und so brauchen wir heute nicht noch eine zusätzliche Schicht einlegen». Das Etappenziel auf fast 3.900 Meter Höhe erreichten sie so als 30.    

Nachdem am Freitag Nasser al-Attiyah seinen dritten Tagessieg feiern konnte, zog am Samstag sein X-raid-Teamkollege Orlando Terranova nach. Er siegte vor den Toyotas von Alrajhi und ten Brinke. In der Gesamtwertung führt weiterhin al-Attiyah. Um zwei Plätze konnten sich dagegen Stephan Schott und Holm Schmidt verbessern. Ihr Rückstand auf den führenden Mann aus Katar beträgt nun 5:03:38 Stunden.  

Bevor am Sonntag Teil zwei der Marathonetappe bestritten wird, ist schon noch interessant, wer es ohne den obligatorischen großen Service am Ende eines jeden Tages überhaupt noch auf die Piste zurück schafft. Wer es dann doch noch geschafft haben wird, den erwartet eine wirkliche Marathonetappe. Ganze 784 Kilometer müssen die Teams dabei auf Bestzeit fahren, von denen aber 274 Kilometer kurz vor dem Ziel neutralisiert werden. Die ersten ca. 100 Kilometer werden dabei für neue Geschwindigkeitsrekorde sorgen können, da hier das Gaspedal richtig durchgedrückt werden kann – auf einem riesigen Salzplateau. Danach werden sich Untergrund sowie Geschwindigkeit abrupt ändern. Es geht durch die bolivianischen Berge zurück nach Chile. Also sind wieder harte Schotterpisten angesagt und das Haushalten um die Reifen beginnt von vorn. Den Abschluss der Marathonetappe bilden die Dünenfelder an der Pazifikküste oberhalb von Iquique mit der spektakulären Abfahrt bis auf Meereshöhe. Wer das alles geschafft hat, hat sich den folgenden Ruhetag wirklich hart verdient.    

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